Fernsehen in Deutschland

Seit der ersten Fernsehübertragung in Berlin sind über 75 Jahre ins Land gegangen. Seitdem haben sich die Technologien rasant weiterentwickelt. Freute sich die Welt noch 1962 über die erste Fernsehübertragung via Satellit, können wir heute die meisten Sender bereits auf mindestens vier Übertragungswegen empfangen: Kabel, DVB-T, Satellit und als IPTV. Wurde früher das Signal analog empfangen, wird Fernsehen in Deutschland heutzutage digital ausgestrahlt.

Die folgenden Seiten beschäftigen sich mit aktueller Technologie von Receiver über CI Plus bis Fernsehen im Internet (IPTV), zeigen Möglichkeiten auf, kostenloses Fernsehen ganz legal im Internet anzuschauen und informieren über die gegenwärtige Kanalbelegung der Sender bei den Kabelbetreibern und IPTV-Anbietern. Dazu zählen ebenso Pakete aus den Bereichen VOD (Video on Demand) sowie TV International.

Inhaltsverzeichnis

Das Fernsehen und seine Empfangswege

Das Fernsehen hat viele Wege, die die Technologie so mit sich bringt. Wir haben in Deutschland inzwischen vier Wege, lineares Fernsehen mit einem regulären Fernsehprogramm: Kabelfernsehen, IPTV, Sat-TV  und nennen wir es Mobil-TV (Fernsehen auf dem Smartphone).

Wenn ihr mehr über aktuelle Sender, ihre Empfangbarkeit, ihr Format oder auch ihre Geschichte herausfinden möchtet, dann schaut in unserer Rubrik Sender vorbei.

Euch reichen die deutschsprachigen Sender nicht aus oder ihr möchtet wissen, welche Sender aus anderen Sprachen die Kabelanbieter euch zur Verfügung stellen könnten? In unserer Rubrik Fremdsprachige Sender werden nach und nach die aktuellen Angebote aus den Sprachpaketen vorgestellt. Bereits heute könnt ihr euch über Russische Sender, Türkische Sender, Griechische Sender, Französische Sender und Polnische Sender informieren.

Mit einem zertifizierten digitalen Receiver, einer sogenannten Settop-Box, lassen sich digitale Signale über Kabel, Internetprotokoll oder Satellit übertragen. Ein digitaler Anschluss ermöglicht den Empfang von zahlreichen Programmen und stellt zudem für Kabelkunden die Voraussetzung für VOD (Video on Demand), HD-TV oder Pay-TV-Angebote dar. Pay-TV-Angebote sind beispielsweise internationale Programm-Pakete. Beim Kabelfernsehen gibt es eine Besonderheit zu beachten: Viele der zu buchenden digitalen Sender benötigen zur Entschlüsselung das Modul CI Plus.

Kabelfernsehen

Das Kabelfernsehen hat eine lange Tradition und begann mit dem Kabelnetz der Deutschen Post, die damals das Monopol auf Telekommunikation, Fernsehen und Postbetrieb hatte. Seit der Aufteilung des Kabelnetzes in den Neunziger des letzten Jahrhunderts haben sich vor allem zwei große Kabelnetzbetreiber herauskristallisiert: Kabel Deutschland und Unitymedia. Weitere überregionale Anbieter sind Primacom und TeleColumbus.

Weitere Netzbetreiber oder Netzverwalter, die regional oder auch nur lokal Kabelfernsehen anbieten, werden auf der Seite Weitere Anbieter vorgestellt.

War das Kabelnetz anfangs für analoges Fernsehen und Radio zuständig, konnte durch den Ausbau des Glasfaserkabelnetzes (Backbone) und der Entwicklung digitaler Endgeräte wie HD-Receiver und Flachbildfernseher das digitale Zeitalter nicht nur bei den Computern, sondern auch im Fernsehen Einzug halten. Mehr über Kabelfernsehen findet ihr bei Kabel-Blog auf der Seite über Kabelfernsehen.

Von Anbieter zu Anbieter ist die Kanalbelegung der Sender unterschiedlich. Welche Fernsehsender derzeit von welchem Anbieter angeboten werden und in welchem TV-Paket sie stecken, könnt ihr nachlesen in der Fernsehsenderliste  Ihr möchtet erfahren, welche Programme an eurem Wohnort überhaupt zu sehen sein können? Dann werft einen Blick auf unsere Seite Senderbelegung.

Wie viel ihr pro Monat für welche Dienste ausgeben könnt, findet ihr unter Kabelfernsehen und die Kosten.

IPTV

Neben Fernsehen über Kabel und Satellit etablierte sich in den letzten Jahren das Fernsehen im Internet, genauer gesagt, über das Internetprotokoll (IP). Dieses IPTV ist noch nicht so weit verbreitet wie das Kabelfernsehen, jedoch kommen pro Jahr immer mehr Kunden hinzu. Allein 2014 konnten in Deutschland bereits rund 2 Millionen Zuschauer über ihr TV-Gerät IPTV schauen. Mehr zu IPTV – was sich dahinter verbirgt, wer IPTV anbietet, welche Sender im IPTV bei Vodafone und Entertain laufen – findet ihr in unserem Beitrag über IPTV. IPTV ist ebenso wie Kabelfernsehen über einen Anbieter zu beziehen und immer mit einem Grundbeitrag pro Monat verbunden.

IPTV von der Telekom heißt MagentaTV und kann sowohl zu einem Internet (DSL oder Glasfaser)-Paket, als auch unabhängig vom Internetanbieter gebucht werden. Unterteilt wird bei MagentaTV nach verschiedenen Paketen, die sich in der Anzahl der (HD) Sender, der Anzahl der Geräte und der Anzahl der möglichen parallelen Streams unterscheiden. Auch Zusatzoptionen wie Disney+ oder Netflix können je nach Paket mit inklusive sein. TimeShift – also das zeitversetzte Fernsehen und der Zugriff auf die MagentaTV Megathek sind bei allen Paketen mit dabei.

Entertain von der Deutschen Telekom
Entertain im Einsatz | Foto: Deutsche Telekom

Internetfernsehen – OTT

Aber auch kostenloses Fernsehen hat sich durch die Entwicklung des IPTV ergeben. Wer nicht regelmäßig fernsieht, für den könnte als Option das Internetfernsehen, speziell die OTT-Plattformen (mehr dazu im Lexikon) wie Zattoo, Magine oder Couchfunk eine Lösung darstellen. Nach einer einfachen Registrierung werdet ihr bereits die öffentlich-rechtlichen Sender empfangen und darüber hinaus einige Programme in anderer Sprache und aus anderen Ländern. Eine Grundgebühr gibt es nicht. Voraussetzung ist ein Internetanschluss, dabei ist es egal, ob ihr diesen über einen Kabelnetzbetreiber oder DSL-Anbieter bezieht. Mehr zum Internetfernsehen sowie über Zattoo und andere Dienste erfahrt ihr in unserem Beitrag über Internetfernsehen kostenlos.

Zattoo bei Video Web TV
Mehr als 50 TV-Livestreams auf den Fernseher holen | Grafik: VideoWeb

Das neue Sat TV

Bisher kennen wir Satellitenfernsehen als eine Form des Fernsehens, um das man sich als Nutzer selbst bemühen muss. Receiver und Satellitenschüssel gilt es zu erwerben und die Sender müssen entsprechend ihrer Frequenzen manuell gefunden werden. Zur Belohnung gab und gibt es eine Menge mehr an Sendern, von denen Kabelnetzkunden nur träumen. Ist der Receiver jedoch kaputt, der Spiegel hat einen Kratzer oder der Empfang lässt sich einfach nicht mehr optimal einstellen, dann ist es Sache des Nutzers, die Wartung, die Reparatur oder im schlimmsten Fall den Ersatz zu realisieren. Die Telekom hat indes eine Mischung aus IPTV und SatTV ins Leben gerufen. Bei dieser Technologie wird also Kundendienstleistung wie Wartung etc. angeboten. Dafür muss der Kunde einen normalen Grundpreis pro Monat zahlen. Aber über dieses neuartige Sat TV mit IP-Zusatz können eben auch mehr Kanäle empfangen werden. Technisch wäre damit auch die Möglichkeit gegeben, Sky-Sender, die nur über Schüssel zu empfangen sind, mit entsprechendem Abo anzusehen. Mehr zum Angebot von Entertain Sat  und über die Hardware gibt es auf IPTV – SatTV.

Entertain_Media_Receiver_500_Sat_schwarz1
Entertain Media Sat Receiver (c) Deutsche Telekom

DVB-T

DVB-T ist digitales Antennenfernsehen, das als Überallfernsehen angepriesen wird. Für den Empfang wird ein DVB-T-Receiver benötigt, viele Flachbildfernseher haben bereits einen DVB-T-Tuner eingebaut. Über diese Receiver (also Empfänger) kann unverschlüsseltes Fernsehen via Antenne empfangen werden. Da für die Mobilfunkanbieter und ihre Angebote in Zukunft mehr Frequenzen benötigt werden, werden ab Mitte 2015 jedoch auch die DVB-T-Frequenzen versteigert werden (Kabel-Blog berichtete). Erst ab 2017 bis 2018 ist mit einem neuen Antennenfernsehen, dem DVB-T 2 zu rechnen. Für diese Technologie wird jedoch ein neuer Receiver benötigt. Alte DVB-T-Receiver und -Tuner können hierfür nicht mehr verwendet werden. Wie sich digitales Antennenfernsehen in Deutschland weiterentwickeln wird, ist bisher unklar.

Smartphone TV

Diese Art von Fernsehen ist noch recht neu. Dabei wird über den Display des internetfähigen Handys das TV-Programm gestreamt. Angeboten wird dieser Service bereits von Anbietern wie Zattoo oder Magine. Besonders Magine spezialisiert sich auf das Fernsehengucken via Smartphone oder Tablet. Auch die Telekom oder der Pay-TV-Anbieter Sky haben entsprechende Angebote.

TV auf Smartphone
TV auf Smartphone

Free-TV und Pay-TV

Das Fernsehen teilt sich auf in Basis und Pay-TV. Das Basispaket ist bereits in der Buchung des Kabelanschlusses enthalten. Darüber sind die öffentlich-rechtlichen Sender und die privaten Free-TV-Sender wie ProSieben, kabeleins, RTL oder n-tv zu empfangen. Einige fremdsprachigen Sender wie zum Beispiel der persische Sender Khatereh-TV. Dass wir die öffentlich-rechtlichen Sender ansehen können, ist Bestandteil des Rundfunkgesetzes. Dafür zahlen wir die Rundfunkgebühren. Die privaten Free-TV-Sendeanstalten finanzieren sich über Werbung. Bekannt sind die Free-TV-Sender dafür, dass sie mitten in einem spannenden Film oder einer Dokumentation Werbung schalten.

Wer mehr als nur das Basispaket sehen möchte und keine Werbung inmitten der Sendungen sehen möchte, für den stellen die Fernsehanbieter sogenannte Pay-TV-Pakete bereit.

Pay-TV

Charakteristisch für Pay-TV ist der Fakt, dass zwischen den Sendungen keine Unterbrechung durch Werbung stattfindet. Außerdem sind die meisten Sendungen mit mindestens zwei Tonspuren unterlegt – einmal in der Originalsprache und einmal in der Sprache des Landes, wo die Sendung läuft, bei uns wäre das also in deutscher Sprache. Oftmals ist es auch so, dass zumindest die englische Tonspur angeboten wird. In welcher Sprache man als Zuschauer den Film oder die Serie anschauen kann, liegt einerseits an der Technik und andererseits am Kabelanbieter. Bei Unitymedia und auch bei Kabel Deutschland gibt es zum Beispiel im Englisch-Paket Sender, die auch bei DigitalTV Allstars (Unitymedia) oder Paket Vielfalt HD (Kabel Deutschland) vorkommen.

Die neue Show auf E! Entertainment startet am 6. Mai. | Foto via obs/E! Entertainment
Die neue Show auf E! Entertainment startet am 6. Mai. | Foto via obs/E! Entertainment

Pay-TV-Pakete sind meist thematisch gegliedert. Zur Auswahl stehen häufig Film/Serie, Doku und News oder Musik und Emotion. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Auswahl eines kleinen und eines größeren Paketes. Bei Unitymedia wäre das DigitalTV Allstars und DigitalTV Highlights. Bei Kabel Deutschland läuft das etwas anders. Dort gibt es genau ein Premiumpaket und ein weiteres kann zusätzlich hinzugebucht werden.

Entertain (Deutsche Telekom) vereint beide Varianten. Dort ist es möglich, entweder Themenpakete zu buchen oder mit dem Big-TV die Sender aller Themenpakete in einem Angebot zu bündeln.

Ausgenommen sind bei allen Pay-TV-Paket-Angeboten die fremdsprachigen Sender. Diese werden bei jedem Anbieter extra vermarktet.

Sky

Der bekannteste Sender, der für Pay TV steht, ist Sky. Auch wenn Sky in Deutschand weniger Abonnenten besitzt als in anderen Ländern, bleibt der Pay-TV-Sender Pionier im Bezahlfernsehen.

Sky Logo
Sky Logo

Der Fokus liegt seit Jahren aus Filme und Sport und so sind auch die Themenpakete gebündelt:

  • Sky Film
  • Sky Sport
  • Sky Fußballbundesliga
  • Sky Welt
  •  

HD-Sender

Seit HDTV Plus gehören auch die Free-TV-Sender im HD-Format zu den Bezahlsendern, also wenn man so will zum Pay-TV. Der Grund liegt darin, dass die HD-Version der privaten Sender über die Plattform eines Unternehmens realisiert wird, und zwar HD Plus GmbH. Für Kunden von IPTV und Kabelfernsehen bedeutet dies eine zusätzliche Gebühr von rund 5 bis 8 Euro, wenn sie die privaten Sender, die sie aus dem Free-TV kennen, auch in hochauflösender Version empfangen möchten. Sat.1, RTL II, Super RTL, kabeleins sind im Standard im Basispaket enthalten. Als Sat.1 HD, RTL II HD etc. muss der Kunde monatlich noch einmal in die Tasche greifen. Für HD-Plus müssen auch Satellitenfernsehen-Zuschauer eine eigene Karte nutzen. Mehr über Zugangsberichtigungssysteme findet ihr unter CI/HD Plus.

HD+ Logo: HD PLUS GmbH
HD+ Logo: HD PLUS GmbH

Video on Demand

Wer schon einmal in einer Videothek war, kann in sich in etwa vorstellen, was ihn bei VoD erwartet. Bei Video on Demand (Video auf Wunsch/auf Abruf) handelt es sich um das Pendant im Internet. Online werden Titel für eine Gebühr bestellt und können in der Regel bis zu 48 Stunden heruntergeladen und angesehen werden. Welche VoD-Dienste es für die deutschsprachigen Gefilde gibt – darüber klärt unserer Seite PayTV/VoD auf.

TV on Demand von Kabel Deutschland
TV on Demand von Kabel Deutschland

Erotik

Erotische Filme genießen aufgrund des Jugendschutzgesetzes ein gewisses Extra-Flair. Das war schon in den Videotheken der Fall und auch bei den Onlinevideotheken ist das nicht anders. Titel wie red Lounge künden das Kommende bereits an. Kabel Deutschland hat zum Beispiel die RedXclub Lounge für die ganz  speziellen Stunden am Fernsehen. Weitere Dienste, nicht nur bei VOD, sondern auch als Pay-TV, findet ihr in ausführlicher Form im Beitrag Erotik im Fernsehen.

Bild: © apops – Fotolia.com

Passende Beiträge im Kabel-Blog

Die hier genannten Beiträge und weitere passende findet ihr im Folgenden noch einmal zusammengefasst

Allgemein
Sender: Vorstellung von aktuellen Sendern

Kabelfernsehen
Sender im deutschen Kabelfernsehen
Kanalbelegung im deutschen Kabelnetz

Receiver und Hardware
CI Plus/HD Plus
Digitale Kabel-Receiver

IPTV Internetfernsehen
IPTV
Kostenloses Fernsehen / Fernsehen im Internet

Video on Demand und Pay TV
VoD/Pay-TV

Spezielles
Internationales Fernsehen
Erotik

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