Kabel BW hat das auf das Verschlüsselungssystem Videoguard – NDS gewechselt

Kabel BW hat nun sein Netz auf ein neues Verschlüsselungssystem namens Videoguard umgestellt. Zunächst soll die neue Verschlüsselungmethode das Schwarzsehen von Premiere und des Kabel BW eigenen Pay-TV Produkts Kabel Digital Home unterbinden. Nicht weiter verwunderlich, wenn man sich in einschlägigen Foren anschauen, wie einfach es mittlerweile ist, Premiere schwarz zu sehen.

Die andere, ärgerliche Kehrseite der Medaille ist jedoch, das Kabel BW damit viele Digital Receiver aussperrt, die etwas mehr konnten als die Standard Modelle. Die Dreamboxen, D-Boxen, Grobi Kisten funktionieren nun leider nicht mehr mit dem System denn NDS (der Anbeiter von Videoguard) bietet keine CAMs für den Empfang an, mit dem man mittels CI Modul dann mit jedem Receiver das codierte Programm sehen kann. Aufzeichnen von Filmen bei Premiere ist damit nicht mehr möglich.

Wie geschrieben, erst einmal gilt das ganze nur für PayTV, nicht die freien Sende, mal schauen, wie es da weitergeht. Betroffene Kunden, deren Receiver nicht durch ein über das Netz eingespielte Software Update, auf das neue System umgestellt werden kann, erhalten ein „modernes und rückkanahlfähiges Receivermodell“ für ca. 30 Euro, weiß jemand, welches Modell das ist? Upgraden lassen sich laut KabelBW Geräte von Imperial PNK, Telestar Diginova 2PNK, Thomson DCI 1500 G, Samsung DCB-I560G, Technisat Digital PR-K und Humax PR-HD1000c, PDR9700C und PR-Fox C, siehe auch in diesem Beitrag.

Bis April wird das Programm von Premiere und Kabel Digital Home noch in beiden Varianten, also mit Nagravision und Videoguard ausgestrahl, danach wird Nagravision abgeschaltet. Damit können die Kunden dann nicht mehr frei wählen, welchen Receiver sie künftig benutzen wollen, sondern müssen Videoguard Geräte kaufen.

Einem Premiere Mitarbeiter zufolge, ist es bei Premiere generell sehr wahrscheinlich, das man die Verschlüsselung von Nagravision auf Videoguard umstellt. Ob man sich damit zufriedene Kunden sichert? Natürlich bin ich und sind viele Leser Technik begeistert und installieren sich Linux auf Ihren Kabel Receiver um Programme aufzunehmen oder um eine leicht zu bedienenden Receiver zu haben, aber interessiert es auch den „normalen“ Kunden auf der Straße, ob er zukünftig nur noch Receiver eines Monopolisten kaufen kann um Pay-TV zu schauen? Hm, ich weiß es nicht, aber die Musikindustrie wird noch eine Weile brauchen um sich vom Verschlafen des Internet und MP3 und dem folgenden DRM Wahnsinn zu erholen. Ich bin gespannt, ob nun den PayTV Sendern etwas ähnliches bevorsteht.

Über Sebastian 187 Artikel
Sebastian Vogt ist Gründer und Chefredakteur des Kabel Blogs. In seiner Freizeit versuchte er bis Mitte 2014 möglichst viele technische Geräte mit einem hohen WAF zu finden, damit diese auch von seiner besseren Hälfte genutzt werden konnten, was nicht immer einfach ist. Mitte 2014 hat er seine Wohnung aufgelöst und bereist als Digitaler Nomade die Welt und schreibt von unterwegs. Damit hat sich auch seine TV- und Internetnutzung geändert. Weg vom linearen Fernsehen und dem Kabelinternet hin zu WiFi, LTE und Streaming. Sebastian ist Experte für Streaming, mobiles Internet und Hardware.

1 Kommentar

  1. Es ist doch immer das Gleiche,
    ob in Politik oder Wirtschaft,diejenigen,die oben sind,kassieren ab,alle anderen bleiben aussen vor und müssen sich beugen.

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