Maxdome gehört künftig vollständig zu ProSiebenSat.1

Bisher gehört die Online-Videothek Maxdome zu gleichen Teilen 1&1 sowie ProSiebenSat.1. Jetzt übernimmt der TV-Konzern den 1&1 gehörenden 50-Prozent-Anteil am größten deutschen Video-on-Demand-Portal. Beide Unternehmen wollen bei Maxdome in den Bereichen Vertrieb und Service aber weiter zusammenarbeiten.

Video-on-Demand (VoD) ist dieses Jahr ein großes Thema in Deutschland. Das digitale Leihgeschäft wächst stark, immer mehr Inhalte sind rund um die Uhr online abrufbar, teilweise gegen Bezahlung, teilweise kostenlos. Ende letzten Monats startete Sony in Deutschland seinen neuen Video-on-Demand-Service Qriocity.

Heute brachte der Kabelnetzbetreiber Kabel BW seinen neuen Video-on-Demand-Service unter dem Namen Kabel BW Videothek an den Start. Da geht die Übernahme des 1&1-Anteils an der Online-Videothek Maxdome durch ProSiebenSat.1 ein wenig unter. Dabei dürfte das verstärkte Engagement des TV-Konzerns deutlich größere Auswirkungen haben. Zum einen handelt es sich bei Maxdome immerhin um das schon relativ weit bekannte und mit mehr als 35.000 Videos größte kostenpflichtige Video-on-Demand-Angebot in Deutschland.

Zum anderen verdeutlicht der Kauf der restlichen 50 Prozent an Maxdome, der noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt steht, das Voranschreiten des Medienwandels. In zehn Jahren wird es zwar immer noch Fernsehsender geben, doch die Fernsehlandschaft wird sich bis dahin stark verändern. Feste Sendezeiten empfinden immer weniger Zuschauer als zeitgemäß. Jederzeit individuell bestimmen zu können, was auf dem Flachbildfernseher im Wohnzimmer oder auf anderen Endgeräten zu sehen ist, wünschen sich immer mehr Menschen.

Von einem so großen Video-on-Demand-Angebot wie in den USA sind wir in Deutschland zwar noch ein weites Stück entfernt, doch das Mitte 2006 durch die 1&1 Internet AG und die ProSiebenSat.1 Group gegründete Portal Maxdome hat langsam aber sicher eine mit nun 35.000 Titeln aus den Genres Spielfilm, Serien, Show & Comedy, Wissen & Doku, Kids, Musik und Erotik attraktive Größe erreicht. Christoph Bellmer, Head of New TV der ProSiebenSat.1 Group: „Gemeinsam mit 1&1 haben wir maxdome zum Marktführer mit dem größten Video-on-Demand-Angebot in Deutschland aufgebaut. Wir werden das Angebot kontinuierlich weiterentwickeln. 1&1 wird uns dabei als Partner eng verbunden bleiben, darüber freue ich mich sehr.“

Im vorigen Monat bekam Maxdome ein neues Design und eine neue Struktur. Die Nutzung von Maxdome ist nicht an einen bestimmten Internetprovider gebunden und ist bundesweit über verschiedene Endgeräte möglich. Auf dem PC fällt die Auswahl bzw. Navigation am leichtesten, aber einen Spielfilm sehen sich die meisten Menschen lieber von der Couch aus auf ihrem Flachbildfernseher an. Dafür eignen sich mehrere spezielle Set-Top-Boxen und das erst dieses Jahr eingeführte Mediacenter, eine Kombination aus Maxdome-Set-Top-Box und Festplattenreceiver für DVB-T- und digitalen Satellitenempfang.

Außerdem können die Maxdome-Inhalte inzwischen über ausgewählte Fernseher und Blu-ray-Player von LG sowie über manche Satelliten-Receiver von HUMAX genutzt werden. „Maxdome soll künftig in den Wohnzimmern stattfinden“, sagte Maxdome-Geschäftsführer Christoph Schneider neulich gegenüber dem Branchendienst Digitalmagazin.info. Hintergrund ist das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet. „Das ist für uns eine großartige Chance, Maxdome einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, so Schneider.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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