RTL HD und VOX HD bei KabelKiosk

Kabelnetzbetreiber, die ihre Programme über die Plattform von Eutelsat KabelKiosk beziehen, können ihre Kunden nun mit den HD-Programmen von RTL und VOX versorgen. Geplant ist zudem, innerhalb der kommenden Monate das HDTV-Angebot für die Kabelnetzbetreiber auf bis zu zehn Sender auszubauen.

„HDTV gehört die Zukunft. Wir freuen uns auf den Start der beiden Sender RTL HD und VOX HD im KabelKiosk, die zu den Zugpferden des hochauflösenden Fernsehens gehören“, betont Martina Rutenbeck, Geschäftsführerin der Eutelsat visAvision GmbH. Andre Prahl, Mitglied der Geschäftsleitung CBC und verantwortlich für die Programmverbreitung der Mediengruppe RTL Deutschland: „HDTV ist ein Mehrwert, der die Zuschauer begeistert. Wir freuen uns daher sehr, dass wir nun auch den ersten Kabelkunden via Eutelsat KabelKiosk RTL HD und VOX HD anbieten können.“

In den nächsten Monaten will KabelKiosk Schritt für Schritt das Angebot von HDTV-Kanälen erweitern, sowohl deutsche als auch ausländische HD-Programme sollen für „eine interessante Mischung aus Free- und Pay-TV Inhalten“ sorgen. Man befinde sich in dabei bereits „in fortgeschrittenen Gesprächen mit zahlreichen HDTV-Inhalteanbietern“, heißt es im Pressetext.

Die Mediengruppe RTL startete ihre beiden HDTV-Sender zwar bereits im Herbst, doch zu empfangen waren RTL HD und VOX bislang nur über Satellit. Das HDTV-Angebot für Kabelkunden ist zum Großteil noch nicht so groß, wie es angesichts inzwischen gestarteter TV-Kanäle sein könnte. Die technische Reichweite gibt KabelKiosk mit drei Millionen Haushalten an. Kurz zuvor hatte schon Tele Columbus bekanntgegeben, im Februar mit der Einspeisung der HDTV-Programme der kommerziellen Free-TV-Sender zu beginnen. Neben RTL HD und VOX HD werden die Kunden von Tele Columbus die HDTV-Versionen von ProSieben, Sat.1 und kabel eins an ihren digitalen Kabelanschlüssen empfangen können.

Die Free-TV-Sender werden in HD wie bei HD+ via Astra nur gegen Gebühr zu sehen sein, sie werden wie Pay-TV verschlüsselt ausgestrahlt. Schon eine jährliche Gebühr für den Empfang von Free-TV-Sendern macht viele Fernsehzuschauer sauer. Dass sich dann bei Aufzeichnungen mit digitalen Videorekordern nicht einmal die Werbe-Blöcke überspringen lassen, dürfte dem durchschnittlichen Zuschauer nur schwer zu vermitteln sein. Und dann gibt es da noch die unklare Lage, welche Set-Top-Boxen für den Empfang der privaten Free-TV-Sender nachgerüstet werden können.

Insofern fällt es für HDTV in Deutschland insgesamt kaum ins Gewicht, dass die großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW die privaten HD-TV-Sender noch nicht einspeisen. Derzeit richtet sich der Zorn vieler Kabelkunden aber aus einem anderen Grund gegen Kabel Deutschland. Der größte deutsche Kabelnetzbetreiber hatte sich mit ARD und ZDF nicht über die Kosten für die Einspeisung der öffentlich-rechtlichen HDTV-Programme einigen können und seinen Kunden daher den HDTV-Showcase an Weihnachten vorenthalten. Ob die Kunden von Kabel Deutschland zum Start des HDTV-Regelbetriebs von ARD und ZDF dabei sein und die Olympischen Winterspiele in HD werden sehen können, ist derzeit noch offen.

Wundert es da noch, dass so viele Fernsehzuschauer noch nicht auf digitales Fernsehen umgestiegen sind, sondern weiterhin analog fernsehen?

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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