Test: maxdome mit Entertain

maxdome-App auf Entertain-Receiver | Foto: Redaktion

Wie gut lässt sich die Onlinevideothek maxdome über Entertain nutzen? Eine maxdome-App für Entertain-Receiver wird seit Juni 2014 angeboten, seitdem ist fast ein Dreivierteljahr vergangen – Zeit für einen Erfahrungsbericht!

Die Nutzer von Entertain, dem IPTV-Angebot der Deutschen Telekom, sind für die ProSiebenSat.1-Tochter maxdome nahe dran an der idealen Zielgruppe: Alle haben einen schnellen Internetanschluss und der Entertain-Receiver, für den es eine maxdome-App gibt, ist in jedem Fall mit dem Internet verbunden. Sonst wäre schließlich kein TV-Empfang möglich.

Entertain-Kunden müssen sich nur schnell einen Account bei der Onlinevideothek zulegen, dann kann es sofort mit Video-on-Demand losgehen, es muss nichts extra angeschlossen werden, alle benötigten Geräte sind einsatzbereit. Das ist gut. Die App zu starten ist sogar besonders einfach, denn wie beim Wettbewerber Netflix, der ebenfalls via Entertain-Receiver genutzt werden kann, gibt es nicht nur den Weg über den App-Bereich: maxdome ist bei Entertain mit einem eigenen Kanal vertreten, der wie ein TV-Programm direkt über die Fernbedienung angesteuert werden kann. Dort angekommen muss zum Starten der App die „rote Taste“ gedrückt werden.

Auf dem maxdome-Kanal geht es mit der roten Taste los | Foto: Redaktion
Auf dem maxdome-Kanal geht es mit der roten Taste los | Foto: Redaktion

maxdome-Konto-Daten in der App speichern

Die Anmeldung mit den maxdome-Login-Daten ist schnell erledigt, aber es gibt einen Haken: Die Daten müssen immer wieder neu eingegeben werden. Die maxdome-App auf dem Entertain-Receiver, wir haben zum Testen einen MR 303 (das ist die aktuelle Receiver-Generation) verwendet, vergisst unsere Login-Daten. Dabei gibt es zum Merken ein Häkchen, das Merken des Logins ist sogar standardmäßig vorausgewählt.

Wer kein Passwort wie „123456“ verwendet, sondern eine lange, abwechslungsreiche Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern, hat es bei der Eingabe nicht leicht. Das nervt! Nicht nur uns, das maxdome-Entertain-Login-Problem scheinen viele Kunden zu haben, das zeigt sich, wenn man sich im Web zu dem Thema umschaut. Immerhin ist die Eingabe der Login-Daten nicht so anstrengend wie bei vielen anderen Endgeräten, denn der MR 303 reagiert auf Eingaben generell schnell.

Hier findet man sich leicht zurecht | Foto: Redaktion
Hier findet man sich leicht zurecht | Foto: Redaktion

Wie flüssig sich durch die Benutzeroberfläche navigieren lässt, ist ein großer Vorteil der maxdome-App für Entertain. Aufbau und Bedienung erinnern uns stark an die zuvor in Verbindung mit dem Chromecast-Stick von Google ebenfalls die Filme, Serien, Dokus, Konzerte etc. aus der Onlinevideothek auf den Fernseher bringt. Ob man sich grundsätzlich damit anfreunden kann, mit dem Tablet zu hantieren, wenn man Videos auf dem Fernseher wiedergeben will, ist Geschmackssache. Unserem subjektiven Eindruck nach ist es angenehmer, sich nur auf einen Bildschirm zu konzentrieren.

Nach Genres filtern | Foto: Redaktion
Nach Genres filtern | Foto: Redaktion

Mit der Fernbedienung des Entertain-Receivers lässt sich einfach und schnell im Angebot der Onlinevideothek navigieren, der Aufbau der App ist gut nachvollziehbar, die Struktur wirkt gut durchdacht. Das gefällt uns deutlich besser als auf Smart TVs, wo es seit Einführung des neuen Designs im September 2014 umständlicher ist, die gewünschten Videos zu finden, nicht zuletzt die aus der eigenen Merkliste.

Allerdings können nur die Inhalte aus dem Flatrate-Tarif über Entertain angeschaut werden, man kann nicht in den Store, um die im Einzelabruf erhältlichen Videos zu bezahlen. Das ist schade, denn ähnlich wie in der besonders beliebten Onlinevideothek von Amazon ermöglicht der kostenpflichtige Einzelabruf bei maxdome ein insgesamt viel größeres Gesamtangebot. Wieso hat man sich hier keine Lösung einfallen lassen, um das gesamte Repertoire zugänglich zu machen?

Wenige Probleme mit der App

Im Großen und Ganzen läuft die maxdome-App für Entertain stabil und zuverlässig. Ab und zu gab es beim Testen Probleme (zum Beispiel war plötzlich der Bildschirm während der Wiedergabe grau, der Ton war weiter zu hören), die sich mit einem Neustart der App beheben ließen. Die Bildqualität ist ziemlich gut – aber nicht ganz so gut wie bei der Smart-TV-App unseres im Test verwendeten Fernsehers.

Beispiel für übersichtliche Gestaltung | Foto: Redaktion
Beispiel für übersichtliche Gestaltung | Foto: Redaktion

Dank der flüssigen Bedienbarkeit lädt die maxdome-App für Entertain-Receiver sogar zum Stöbern im Angebot der Onlinevideothek ein. Wer weiß, was er sehen möchte, kann die Suchfunktion verwenden. Die Eingabe der Suchbegriffe mit der Receiver-Fernbedienung ist aber so umständlich, dass wir sie nur ausnahmsweise nutzen würden.

Jeden Buchstaben einzeln auszuwählen ist mühsam. | Foto: Redaktion
Jeden Buchstaben einzeln auszuwählen ist mühsam. | Foto: Redaktion

Die beste Lösung bei allen Onlinevideotheken bleibt, sich rechtzeitig vorher am Computer alle interessanten Inhalte auf der Merkliste zu speichern und vor dem Fernseher auf der Couch sitzend die dort gespeicherten Titel gezielt aufzurufen. Aus unserer Erfahrung heraus raten wir dazu, einmal pro Woche nachzusehen, welche Videos neu hinzugefügt wurden und welche demnächst aus dem Angebot genommen werden, weil die Lizenzen auslaufen. Bei maxdome erfolgt üblicherweise zwei Wochen vorher eine Kennzeichnung mit dem Vermerk „Letzte Chance“.

Nicht stöbern oder suchen, sondern Merkzettel nutzen! | Foto: Redaktion
Nicht stöbern oder suchen, sondern Merkzettel nutzen! | Foto: Redaktion

Testfazit

Auf dem Media-Receivcer MR 303 läuft die maxdome-App schön schnell, sie ist gut nachvollziehbar aufgebaut und die Oberfläche wirkt übersichtlich und insgesamt ansprechend. Uns nervte im Test allerdings sehr, dass sich die App die Login-Daten nicht merken wollte. Das ist schade, weil der Bedienkomfort ansonsten ihre größte Stärke darstellt. Wer als IPTV-Kunde der Deutschen Telekom maxdome im Rahmen eines Testmonats nur mal ausprobieren möchte, wird das verschmerzen können.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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