Kabel für einen optimalen Satelliten- und Netzwerkempfang

Ein perfektes HD Erlebnis auf dem Flachbild-TV und die störungsfreie Datenübertragung im gesamten Heimnetzwerk lassen sich nur erreichen, wenn die optimalen Kabel eingesetzt werden. Während viel Geld in den Fernseher und die SAT Anlage investiert wird, wird bei den Kabeln häufig gespart, denn sie werden als nicht wichtig eingeschätzt. Diese Kabel übertragen jedoch die Signale und sind wesentlich für das Endergebnis zuständig. Ein Gesamtsystem kann immer nur so gut sein wie das schwächste seiner Teile!

Die große Auswahl macht es für den Laien schwer

Als Laie kann man sich angesichts der Auswahl bei den Kabeln jedoch schnell überfordert fühlen. Wie viel dB soll das SAT Kabel haben? Und welches Kabel eignet sich für HDTV? Um die Qualität der Angebote selbst einschätzen zu können und sich nicht auf die Aussagen der Hersteller verlassen zu müssen, sollte man zunächst einmal wissen, wie ein SAT Kabel (Koaxialkabel) aufgebaut ist.

Grundwissen Koaxialkabel: der Aufbau

Jedes Kabel hat eine „Seele“, seinen Innenleiter. Der wird tatsächlich so genannt und besteht aus einem starren Kupferdraht. Er überträgt die Signale und muss gut abgeschirmt sein. Wenn er sich zum Beispiel neben einem Stromkabel befindet, kann dieses sonst Störungen verursachen.

Geschützt wird die Seele vom Dielektrikum, einer isolierenden Substanz, der Abschirmfolie aus Metall und dem Drahtgeflecht. Diese bilden die Schirmung, die auch als Außenleiter bezeichnet wird und elektromagnetische Störungen abschirmt. Gleichzeitig dient sie zur Erdung. Das Kabel wird von einem Kunststoffmantel umhüllt, der äußere Einflüsse fernhält.

Entscheidend für die Übertragungsqualität: Schirmung und Dämpfung

Die Qualität eines Kabels wird maßgeblich von seiner Schirmung bestimmt. Diese wird in dB angegeben und es gilt: Je größer die Schirmung, desto besser! 90 dB sind ausreichend, vierfach abgeschirmte Kabel erreichen jedoch Schirmwerte bis zu 135 dB. Alte Kabel sind häufig nur bis zu 70 dB oder weniger abgeschirmt. Für moderne Anwendungen ist das nicht ausreichend.

Ein weiteres wichtigstes Kriterium ist die Dämpfung. Sie besagt, wie hoch der Signalverlust von Anfang bis Ende des SAT Kabels ist. Je länger ein Kabel ist, desto größer ist der Verlust. Auch die Frequenz des Signals hat einen entscheidenden Einfluss. Die Dämpfung wird in Dezibel (dB) pro 100 Meter angegeben. Länger sollte ein Kabel auf keinen Fall sein. Knicke, Stecker und Kupplungen auf dem Übertragungsweg schmälern die Dämpfung ebenfalls. Ein Kabel mit hoher Qualität könnte etwa die folgenden Werte haben:

  • 30 dB pro 100 Meter
  • (2000 MHz)

Zusammenfassung: Welches Kabel kaufen?

Das Koaxialkabel sollte auf jeden Fall digitaltauglich und mehrfach abgeschirmt sein. Das Schirmungsmaß sollte mindestens 90 dB betragen. Dicke Kabel sind zu bevorzugen, denn sie sorgen für eine höhere Abschirmung. Die Dicke des Innenleiters sollte mindestens 1 mm betragen. Ab 20 Metern Kabellänge fällt auch die Dämpfung ins Gewicht. Auch die F-Stecker sollten passend zum Kabel ausgewählt werden und hochwertig sein, da sonst an dieser Stelle Verluste entstehen können.

Welches Kabel für HDTV?

Die besten HD fähigen Empfangsgeräte nutzen nicht viel, wenn die Kabel nicht passen. Ältere Kabel mit 75 dB und weniger liefern nicht die gewünschte Qualität. Full HD funktioniert nur mit einer Abschirmung bei über 120 dB. Die folgenden Angaben könnte ein Kabel haben, das für den HDTV Empfang geeignet ist:

  • 120 dB
  • vierfach abgeschirmt
  • DVB-S S2 DVB-C DVB-T
  • FULL HDTV 3D

Immer mehr Menschen schauen Fernsehen jedoch über das Internet. Dafür sollte im Haus ein Netzwerk aufgebaut werden, das natürlich auch die passenden Kabel braucht. Oder funktioniert das alles auch über W-Lan?

Netzwerkkabel vs. W-Lan

Manche Nutzer setzen im Haus ganz auf die Wireless Lan Technik, doch hier kann es leicht zu Verlusten bei der Qualität und Zuverlässigkeit kommen. Nur mit geeigneten Kabeln wie Ethernet-Kabeln und LAN-Kabeln ist es möglich, ein wirklich stabiles Netz aufzubauen, das wenig störanfällig ist und zudem stabile Bandbreiten bietet. Wer sein Zuhause neu verkabelt, sollte immer gleich für die Zukunft mitdenken und auf eine hohe Qualität setzen. Da die Technik sich immer weiter entwickelt und neue Anwendungen auf den Markt kommen, wird durch die Verwendung besonders guter Kabel dafür gesorgt, dass diese auch in Zukunft die passende Leistung bringen können. Denn auch im heimischen Netzwerk gilt, dass es nur so stark sein kann wie sein schwächstes Glied. Besondere Bedeutung kommt hier den Patchkabeln zu, die für die meisten Nutzer die erste Wahl beim Thema Netzwerkkabel sind.

Was sind Patchkabel?

Patchkabel sind Netzwerkkabel, die bereits anschlussfertig konfektioniert sind. Das heißt, sie haben bereits einen Stecker. Kabel ohne Stecker werden nur für als Verlegekabel für die Installation im Haus verwendet. Sie werden in Leerrohren verlegt und sind in verschiedenen Ausführungen und Längen erhältlich. Die meisten Nutzer verwenden jedoch Patchkabel, um ihre netzwerkfähigen Endgeräte wie Computer, Konsole und Smart-TV miteinander und mit dem Internet zu verbinden. Auch bei Netzwerkkabeln spielt die Abschirmung eine große Rolle. Sie sind meist mehrfach abgeschirmt, um äußere Störeinflüsse abzuhalten.

Kategorien von Netzwerkkabeln

Diese Kabel werden in Kategorien von Cat 1 bis Cat 7 eingeteilt, wobei moderne Anwendungen nur mit Kabeln ab Cat 5e verwirklicht werden können.   „Cat“ beschreibt die Betriebsfrequenzen und Übertragungsgeschwindigkeiten, die mit dem Kabel möglich sind. Die Geschwindigkeit wird in der Summe von der Leistung und dem Zusammenspiel aller Komponenten wie  LAN-Kabel, Anschlussdose, Patchkabel und Patchfeld bestimmt.

Kabel für moderne Multimedia Anwendungen brauchen ein leistungsfähiges Netzwerk mit einem hohen Frequenzbereich. Die Kabel sollten gut abgeschirmt und sorgfältig verlegt werden, um die beste Qualität gewährleisten zu können.

Bild: Photo by Thomas Jensen on Unsplash

Über Sebastian 187 Artikel
Sebastian Vogt ist Gründer und Chefredakteur des Kabel Blogs. In seiner Freizeit versuchte er bis Mitte 2014 möglichst viele technische Geräte mit einem hohen WAF zu finden, damit diese auch von seiner besseren Hälfte genutzt werden konnten, was nicht immer einfach ist. Mitte 2014 hat er seine Wohnung aufgelöst und bereist als Digitaler Nomade die Welt und schreibt von unterwegs. Damit hat sich auch seine TV- und Internetnutzung geändert. Weg vom linearen Fernsehen und dem Kabelinternet hin zu WiFi, LTE und Streaming. Sebastian ist Experte für Streaming, mobiles Internet und Hardware.

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