Einige Flachbildfernseher sind bereits mit einer 3D-Funktion ausgestattet. Grund genug, einmal diese Funktion genauer zu testen. Hierfür haben wir uns den LG47LW650S ausgesucht, welchen wir einen Test unterzogen haben. Unser Dank geht an LG für die unkomplizierte Bereitstellung.
LG Nummern und Modelle
Der LED-LCD-TV von LG hört auf den Namen 47LW650S. Die erste Zahl “47” beschreibt die Bildschirmdiagonale von 119 Zentimetern, also 47 Zoll. Weiter geht es mit der Klassifizierung der Serie. „CS/LK“ sind Geräte mit einem LCD-Display, „LS/LV“ Geräte verfügen über ein LED-Display ohne 3D oder Cinema-3D-Technologie. „LW“ und „LM“ sind Cinema-3D-Serien der Jahre 2011 beziehungsweise 2012. Ist der zweite Buchstabe ein „Z“, handelt es sich um ein aktives 3D-Modell. Die folgenden Ziffern charakterisieren verschiedene Spezifikationen. So besitzen alle Modelle der LW-Serie ein 3D-, LED- und Full-HD-Panel samt Tru Motion Picture Engine. Eine höhere Nummer ist somit gleichbedeutend mit einer höheren Anzahl an Funktionen und einem höheren Preis. Der Suffix beschreibt die Variante des DVB-Tuners. „U“ steht hierbei für kein HD, und „T“ bedeutet, es befindet sich ein HD-Tuner im TV-Gerät.
Bildmodus Expert 1
Beleuchtung 45
Helligkeit 50
Kontrast 90
Schärfe h50/v50
Farbe 50
Gamma 2.2
RGB Kontrast -33/2/-4
RGB Helligkeit 1/0/-1
Local Dimming aus/tief
TruMotion aus/tief
Weitere Informationen
2012 TV Range
2012 Modelle (März)
Als Nachfolger gilt der LG 47LW659S.
47LW650S und seine Eigenschaften
Die Haupt-Eigenschaften des TV-Geräts stehen bereits auf der Verpackung und entsprechen dem Stand der Technik. Die Hintergrundbeleuchtung wird mittels LED bewerkstelligt. 2D-Bilder können mittels Cinema-3D-Technologie dreidimensional umgewandelt werden. Dies geschieht mittels passive Polarisationstechnologie, wie sie auch bei 3D-Kinos verwendet wird. Der Hauptvorteil ist, dass keine aktive Shutter-Brille benutzt werden muss.
Für einen flimmerfreien Bildgenuss sorgt die LG TruMotion getaufte Technologie mit 200Hz. Es werden also bis zu 200 Bilder in der Sekunde dargestellt.
LGs TruMotion Technologie (TVfacts.de)
„Dabei wird allerdings ein Trick eingesetzt: Zusätzlich zu berechneten Zwischenbildern blinkt die Lichtquelle, es wird also in schneller Folge abwechselnd ein dunkles Bild und der normale Inhalt gezeigt. Im Ergebnis hilft das gegen Soap-Effekte, kann allerdings zu Lasten der Bildhelligkeit gehen.“
Manchen Nutzern sind die expliziten Abmessungen wichtig, da ein Fernseher zumeist den Mittelpunkt des Wohnzimmers bildet. Der LG 46LW650S misst 748 Millimeter in der Höhe, 1118 Millimeter in der Breite und ist nur 35 Millimeter tief. Der Fuß ist 524 mm breit, 254 mm tief und steht etwa 64 mm unter dem TV empor.
Reflexionen werden durch die matte Front deutlich gemindert. Allerdings glänzt der schwarze Rahmen, wodurch es zu Spiegelungen kommen kann. Die transparente Umrandung wirkt modern. Im rechten Bereich des Rahmens befinden sich beleuchtete Sensortasten. Diese können bei Bedarf deaktiviert werden.
Mit einer Tiefe von nur dreieinhalb Zentimetern eignet sich der LW650S problemlos zur Wandmontage. Das Anschlusspanel ist optimal dafür angelegt. Der CI+-Schacht, USB-Eingänge sowie HDMI-Ports befinden sich an der Seite. Alle anderen (wichtigen) Anschlüsse gehen nach unten weg.
Das Kaltgerätekabel (Stromanschluss) ist fest mit dem Gerät verbunden und kann somit nicht verlängert werden. Analoge Ein- bzw. Ausgänge werden bei LG mittels Adapter realisiert. Nur so kann scheinbar die geringe Tiefe erreicht werden.
Video- und Bilddateiformate
AVI, ASF, VC-1, MKV, MP4, VOB, TS, TRP, TP, DivX 3.11, DivX 4, DivX 5, DivX 6, XviD; H.264/AVC, MPEG-4 Part 2, JPEG, Windows Media Video, MPG, MPEG-1, MPEG-2
Audioformate
MP3, DVD-LPCM, AAC, HE-AAC, WMA Standard, WMA 9 Professional, MPEG-1 Layer I, MPEG-1 Layer II, Dolby Digital, Dolby Digital Plus
LG verwendet ein IPS-Panel samt Edge LED Beleuchtung. Durch die „LED Plus“ Technologie können einzelne LED-Bereiche angesteuert und in der Helligkeit verändert werden. Dieses „Local Dimming“ soll die Bildqualität verbessern und die Energieeffizienz erhöhen.
Im Übrigen ist der LW650S von LG drehbar 😉
Inbetriebnahme
Nach dem ersten Einschalten und der Spracheinstellungen besteht die Wahl zwischen privater Nutzung oder dem Demobetrieb.
Den DTV-Anbieter sucht sich das Gerät ebenfalls automatisch. Hier wurde KDG ausgewählt.
Der Sendersuchlauf hat keine fünf Minuten gedauert.
Die installierte Softwareversion des 47LW650S-ZC ist vom 5. Januar 2010, was für ein Modell aus dem Jahr 2011 erstaunlich alt ist. Als SDK wird 01.05. angegeben.
Und schon kann das Fernsehprogramm beginnen.
Zapping
Beim Schalten von Kanal zu Kanal genehmigen sich HD-Programme etwas mehr Zeit. Während dieser Prozedur wird eine Informationsleiste angezeigt: Programmtyp, Programmnummer, Programmname, Datum und Uhrzeit.
httpv://youtu.be/-mfn3hdYaUM
Stromverbrauch des LG 47LW650S
Je größer ein Fernseher wird, desto höher ist sein Stromverbrauch. Diese alte Faustformel gilt spätestens seit der Einführung der LED-TVs nicht mehr. Doch was verbraucht der LG 47LW650S?
Der Fernseher wurde mit folgenden Einstellungen betrieben. In den Grundeinstellungen wirkten die Farben eher unangenehm und das Bild war sehr blass.
Bildmodus | Expert1 |
---|---|
Beleuchtung | 45 |
Helligkeit | 50 |
Kontrast | 90 |
Schärfe | h50/v50 |
Farbe | 50 |
Farbtemperatu | warm |
Gamma | 2.2 |
RGB Kontrast | -33/2/-4 |
RGB Helligkeit | 1/0/-1 |
Local Dimming/TruMotion | aus/tief |
Im Standby konnten hervorragende 0,1 Watt gemessen werden. Im Betrieb wurden konstant etwa 85 Watt angezeigt, je nach Helligkeit und Anzahl der schwarzen Bereiche. Bei circa 30 Lux (sehr viel Schwarz) zeigte das Messgerät 78 Watt, bei (50 Lux) 92 Watt und einem wirklich hellen Bild (63 Lux) konnte ein Spitzenwert von 105 Watt ermittelt werden. Somit ist der Stromverbrauch des LW650S wirklich gering!
Der Nutzer kann zudem verschiedene Energiesparmodelle verwenden.
Tipp – Automatischer Standby ausschalten
Automatischer Standby lag bei unserem Testgerät bei 4 Stunden. Das bedeutet, nach spätestens 239 Minuten muss man die Fernbedienung des TV-Geräts in die Hand nehmen. Bei einer All-In-One- Fernbedienung sollte diese Funktion gleich ausgeschaltet werden.
3D-Effekt des 3D TV
Für einen 3D-Effekt werden dem linken und dem rechten Auge zwei leicht versetzte Bilder eines Motivs gezeigt. Im Gehirn werden die verschiedenen Perspektiven zu einem Bild samt Tiefeninformationen vereint. Damit das Bild möglichst flimmerfrei bleibt, werden die Perspektiven bei der Polarisationstechnologie in einem Frame verpackt – ansonsten zwei aufeinander folgende Frames. Fehler wie Crosstalk oder Ghosting werden vermindert.
Soweit die Theorie, doch auch in der Praxis hält der 3D-TV von LG, was er verspricht: kein Flimmern, wenig Crosstalk und fast kein Ghosting. Der 3D-Effekt ist wirklich hervorragend. Sogar der Blickwinkel kann verändert werden.
Betrachtet man 2D-Programme in der dritten Dimension sollte man sein Programm schon sehr genau aussuchen. Bei Küchensendungen zum Beispiel (Bsp.: Küchenschlacht) wirkte das Publikum leicht verschwommen. Ebenso im Motorsport: Autos werden durch die hohe Bewegung relativ verschwommen dargestellt, wodurch das Betrachten einen hohen Konzentrationsaufwand erfordert.
Einblendungen wie Untertitel zeigt der LG 3D-TV sehr plastisch. Sie befinden sich optisch deutlich weiter vorn als das gesendete Programm. Ansonsten ist der 3D-Effekt eher konträr der eigenen Vorstellungen. Die Werbung suggeriert einem Gegenstände, die auf einen zukommen oder ein Hai, der einen fressen möchte. Allerdings wirkt der Effekt eher nach innen und nicht nach Außen. Das subjektive Gefühl ist so, in den Fernseher zu greifen. Auch bei den Filmen wurde der 3D-Effekt getestet, aber ein höherer Film-Genuss blieb aus.
Dennoch gehört diese 3D-Technik der Zukunft. Nicht nur bei LG, die auf der CES 2012 ein 9.1 3D Heimkinosystem vorgestellt haben, sondern auch alle anderen Hersteller präsentieren nach und nach neue 3D-Varianten oder -Modelle.
Positiv ist, dass sich das Bild im 3D-Modus ebenfalls kalibrieren lässt. Dafür auf „Q.Menu“ der Fernbedienung drücken und die Videoeinstellungen wählen.
Die Fernbedienung…
… wiegt 141 Gramm und ist somit leichter als eine Harmony 900 (170 Gramm). Die Anordnung der Tasten ist einleuchtend und intuitiv. Bei der Bedienung konnten im Test keine Probleme festgestellt werden. Schön ist die Beleuchtung auf Tastendruck.
10 Watt Lautsprecher im LG 650S
Insgesamt zwei 10-Watt-Lautsprecher sorgen für die Soundausgabe. Da diese in das Gehäuse integriert sind, ist das Volumen begrenzt. Mittels Clear Voice II Technologie von LG können die Sprachwiedergabe und die Nebengeräusche in 13 Lautstärkestufen beliebig eingestellt werden. Die Audioqualität entspricht der gehobenen Klasse. Es ist schon erstaunlich, wie die Hersteller aus kleinen Lautsprechern eine vernünftige Leistung „zaubern“. Ab höheren Pegeln, wie sie bei der Musikwiedergabe des Öfteren auftreten, klingen die Boxen allerdings etwas blechern.
SmartTV im Test
Die vorhandene WLAN-Schnittstelle kann durch einen separat erhältlichen LG Dongle ersetzt werden.
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Für die Überprüfung wurde darauf verzichtet und gleich ein LAN-Kabel an den Netzwerk-Port angestöpselt, und die Netzwerkeinrichtung begann.
Tipp Mac-Adresse beim LG TV
Muss man vorab die Mac-Adresse herausfinden – Router benutzt eine Mac-Filterung – findet man diese wie folgt: „Home“ –> „Setup“ –> „Netzwerk“ –>
Die Verbindung wird automatisch erkannt und alle Einstellungen wurden vorgenommen. Bereits nach kurzer Zeit konnten die SmartTV-Funktionen benutzt werden.
Der LG LW650S ist mit dem Internet verbunden! Und was machen Geräte, wenn sie sich im Netz entfalten können? Sie laden ein Update.
Ab sofort können zusätzliche Informationen direkt aus dem Internet abgerufen werden
und es lassen sich weitere Anwendungen installieren.
Bei LG heißen diese kleinen Programme – ähnlich wie bei Apple – Apps. Einige gibt es kostenlos, andere müssen bezahlt werden. Die Webseite gibt eine Übersicht und erklärt wichtige Funktionen.
Auch im Internet kann gesurft werden. Allerdings ist das kein Vergnügen. Die Eingabe einer URL mittels Fernbedienung kann mühseliger kaum sein.
Der Seitenaufbau ist vergleichsweise langsam und das Steuern der Maus mittels Bedienkreuz wird zur Geduldsprobe. Insgesamt ist es jedoch eine nette Beigabe. Die Hersteller sollten allerdings am Bedienkonzept arbeiten, denn so werden sich die erweiterten TV-Funktionen nicht durchsetzen.
PVR-Funktion
Zur Verwendung der PVR-Funktion wird eine Festplatte mit mindestens 40 GB Speicherkapazität vorgeschrieben. Ein USB-Stick mit 4 GB funktionierte tatsächlich nicht. Der Fernseher bemerkt, dass der USB-Port benutzt werden soll.
Allerdings wird im Anschluss ein Problem festgestellt.
Zusammenfassung und Fazit
Die Ausstattung des LG47LW650S weiß zu gefallen. Die 3D-Technik funktioniert erstaunlich gut. Farben werden gut abgestimmt wiedergegeben und bei der Signalverarbeitung sind keine Probleme aufgefallen.
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Weitere Testberichte des LG 47LW650S und LG 47LW659S
Testbericht des verwendeten CI-Plus Modul von Kabel Deutschland
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