Über 20 Millionen Smart TVs in deutschen Haushalten

Deutsche TV-Plattform: Fernsehen in Deutschland wird immer smarter | Grafik: © 2015 Deutsche TV-Plattform e.V.
Deutsche TV-Plattform: Fernsehen in Deutschland wird immer smarter | Grafik: © 2015 Deutsche TV-Plattform e.V.

Haushalte in Deutschland sind überdurchschnittlich gut mit Smart TVs ausgestattet. Inzwischen verfügt jeder zweite neue verkaufte Fernseher in Deutschland über Internetfunktionen. Rechnet man die internetfähigen Blu-ray-Player, Receiver und Set-Box-Boxen hinzu, gibt es hierzulande mehr als 20 Millionen Fernseher, auf denen Apps und HbbTV-Dienste genutzt werden können.

Diese Zahlen nannte die Deutsche TV-Plattform Mitte April 2015 unter Verweis auf Daten der GfK Retail & Technology GmbH. In Deutschland verbessert sich die Ausstattung der Haushalte mit Smart-TV-Empfangsgeräten kontinuierlich.

Das lineare Fernsehen hat inzwischen vielfältige Konkurrenz: Ob Videoclips von Portalen wie YouTube, aktuelle Wetterberichte aus speziellen Apps, Musikstreams aus der Cloud oder TV-Sendungen in Mediatheken, über das Internet gelangen unzählige Angebote auf die TV-Bildschirme. Der Großteil der über 20 Millionen Smart-TV-Geräte sind Fernseher (16,2 Millionen). Über Set-Top-Boxen können Smart-TV-Funktionen auf älteren Fernsehern genutzt werden, sofern diese zumindest über einen freien HDMI-Port verfügen.

Apps und HbbTV

Ein Großteil der Geräte bietet einen Webbrowser, doch komfortabler lassen sich die Angebote in der Regel über Apps und HbbTV nutzen. „Ein Webbrowser und der Internetanschluss am TV-Gerät reichen längst nicht mehr aus“, konstatiert Jürgen Sewczyk, AG-Leiter und Vorstandsmitglied der Deutschen TV-Plattform: „So richtig smart ist das moderne Fernsehen erst mit Apps und HbbTV-Diensten.“ Nicht vergessen werden sollten die „smarten“ Receiver für IPTV und Pay-TV, welche direkt von den jeweiligen Unternehmen abgegeben werden und daher nicht von der GfK-Statistik erfasst sind. Mit diesen haben wenigstens sechs Millionen weitere Haushalte die Möglichkeit, individuell auf Abruf Inhalte auf ihrem Fernseher anzugucken.

Attraktiv werden Smart-TV-Geräte erst durch die Inhalte und deren Angebot wächst schnell. Über den „Red Button“ auf der Fernbedienung sind die Inhalte von nahezu 100 TV-Sendern erreichbar. In den App-Portalen der zehn größten TV-Gerätehersteller sind jeweils zwischen 100 und 500 verschiedene Apps erhältlich, beispielsweise für den Zugang zu großen Onlinevideotheken wie maxdome, Amazon Instant Video, Snap, Netflix und WATCHEVER.

Die wachsende Zahl an Apps bzw. Inhalten fördert den Absatz von Smart TVs. In Deutschland liegt ihr Anteil an den neu verkaufen Geräten bei 57 Prozent und damit über dem europäischen Durchschnitt von 44 Prozent.

Warum Set-Top-Boxen eine Zukunft haben

Da die meisten Fernseher bereits ab Werk mit Internetfunktionen ausgestattet sind, könnte man sich über das große Interesse an Zusatzgeräten wie Amazon Fire TV und Apple TV, der Sky Online TV Box, dem Chromecast-Stick und dem Nexus Player wundern. Abgesehen davon, dass in vielen mit einem smarten Fernseher ausgestatteten Haushalten mindestens noch ein nicht smartes Zweitgerät steht, gibt es einen anderen Grund dafür, warum die Hersteller von Zusatzgeräten auf steigende Nachfrage hoffen können: Selbst mit Apps gut versorgte Geräte lassen Wünsche übrig. Fehlt eine wichtige App, kann der Konsument für sehr wenig Geld ein passendes Zusatzgerät besorgen. Angesichts der zahlreichen unterschiedlichen Plattformen mit ihren unterschiedlichen Betriebssystemen können App-Entwickler gar nicht für alle Geräte eine Version bereitstellen; kleinen Anbieter müssen besonders große Lücken lassen.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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