EWE TEL baut sein Breitbandnetz 2012 kräftig aus. Bis Jahresende will man zusätzliche 380.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgen können.Der Netzausbau konzentriert sich dabei auf den Nordwesten Niedersachsens sowie Teile von Bremen und Nordrhein-Westfalen.
Drei von vier Deutschen nutzen das Internet, viele täglich und intensiv. Anwendungen wie das Speichern von Daten in der Cloud sowie Videostreaming in HD-Auflösung machen höhere Bandbreiten, als sie ein klassischer DSL-Anschluss bieten kann, erforderlich. Die Internetprovider müssen ihre Netze aufrüsten, um den steigenden Bedarf nach schnellen und sehr schnellen Internetverbindungen decken zu können.
Der regionale Telekommunikationsanbieter EWE TEL versorgt bereits Cloppenburg, Leer und Melle mit VDSL. In Kürze ist es in Osterholz-Scharmbeck so weit. Bis zum Ende des Jahres will das Unternehmen viele weitere Städte und Gemeinden in im Nordwesten Niedersachsens sowie in Teilen von Bremen und Nordrhein-Westfalen mit Bandbreiten von bis zu 50 MBit/s versorgen können. Ein herkömmlicher DSL-Anschluss erreicht in der Regel nur bis zu 16 MBit/s, wobei es von verschiedenen Faktoren abhängt, wie nahe man diesem theoretischen Wert letztlich kommt. Tatsache ist: Wer immerhin eine Bandbreite von mehr als 10 MBit/s tatsächlich nutzen kann, hat großes Glück, nicht selten sind die Anschlüsse nämlich weit langsamer.
Steigender Bandbreitenbedarf wegen Parallelnutzung
Das ist besonders dann ein Problem, wenn in einem Haushalt mehrere Personen gleichzeitig das Internet nutzen bzw. überhaupt eine Parallelnutzung vorliegt. Nicht mehr nur Computer sind heute mit dem Netz verbunden, Smartphones, Tablet-Computer und beispielsweise Smart TVs benötigen ebenfalls eine schnelle Verbindung ins Internet. Ein Netzausbau ist daher generell sehr wichtig.
„In vielen kleinen und großen Ballungsräumen können wir damit erstmalig schnelles Internet mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde anbieten“, erklärt Ulf Heggenberger, EWE TEL-Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, in Bezug auf die aktuellen Pläne. „Breitbandausbau ist nicht nur ein Thema für ländliche Gebiete. Die Nachfrage nach höheren Bandbreiten steigt insgesamt, auch in den Zentren. Wir wollen unsere Kunden weiterhin bestmöglich versorgen. Dafür entwickeln wir unser Netz stetig weiter.“
Geschwindigkeit hängt von Entfernung zum Hauptverteiler ab
380.000 Haushalte sollen bis Ende 2012 vom Netzausbau profitieren. Dafür rüstet EWE TEL die meisten seiner Hauptverteiler um; rund 380 davon wurden schon früher umgerüstet. Allerdings werden nicht alle Kunden VDSL mit bis zu 50 MBit/s im Downstream (Daten empfangen) und bis zu 10 MBit/s im Upstream (Daten senden) nutzen können. Wie schnell die VDSL-Verbindung ist, hängt neben der Leitungsqualität von der Entfernung zum nächsten Hauptverteiler ab. Laut Unternehmensangaben ist Highspeed-Internet bis zu einer Entfernung von etwa einem Kilometer möglich.
Die meisten dieser Netzknotenpunkte erhalten zusätzliche Technik. „Eingebaut wird dieselbe DSL-Technik, die auch in den so genannten ‚weißen Flecken‘ in eher ländlichen Gebieten zum Einsatz kommt“, heißt es in der Presseinformation. Vorteil: Tiefbauarbeiten sind in diesem Fall nicht nötig. Gerade solche Arbeiten sorgen beim Netzausbau sonst generell für hohe Kosten. „Die Hauptverteiler sind bereits direkt an das EWE-Hauptnetz angebunden. Die Arbeiten sind daher weniger aufwendig und gehen schneller“, erklärt Heggenberger.
Bild links oben: Zentrale EWE AG (Pressefoto)
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