Die Deutsche Telekom hat die ersten zehn Städte bekanntgegeben, in denen die VDSL-Geschwindigkeit per Vectoring verdoppelt werden kann. Alle zehn Ortsnetze wurden gerade erst für VDSL erschlossen, das Vectoring soll dort im zweiten Halbjahr 2014 zum Einsatz kommen.
Der Bandbreitenbedarf in Deutschland steigt. Einfache DSL-Anschlüsse reichen Internetnutzern bei intensiver Parallelnutzung und besonders datenintensiven Anwendungen wie HD-Videostreaming schon heute nicht mehr aus. Deutlich schneller sind VDSL-Anschlüsse, die allerdings vielerorts nicht erhältlich sind und auch nur Datenraten bis zu 50 MBit/s bieten – was in einigen Jahren zu wenig sein wird.
Auf mittlere bis lange Sicht dürfte an einem Glasfaserausbau bis in die Wohnungen (FTTH) oder zumindest bis in die Gebäude (FTTB) zwar kein Weg vorbei führen, doch angesichts der enormen Kosten setzen die Telekommunikationsunternehmen hierzulande statt auf einen großflächigen Glasfaserausbau erst einmal auf das deutlich billigere Vectoring, das aus den alten Kupferkabeln auf der „letzten Meile“ zum Endkunden doch noch einmal mehr herausholen kann als gedacht. Vereinfacht gesagt können durch Vectoring Störungen ausgeglichen werden, die bei höheren Datenraten als dem bisherigen VDSL-Maximum von 50 MBit/s auftreten.
100-MBit/s-Anschlüsse durch Vectoring im neuen Jahr
Mittels Vectoring wird aus einem VDSL-Anschluss mit bis zu 50 MBit/s ein Anschluss mit Übertragungsraten von bis zu 100 MBit/s. Heute hat die Deutsche Telekom bekanntgegeben, in welchen Ortsnetzen sie Vectoring zuerst anbieten wird: Albstadt-Ebingen, Bad Nenndorf, Hennigsdorf, Hosenfeld, Kalbach, Kevelaer, Löhne, Lübbecke, Neuhof-Hauswurz und Prenzlau.
Die Bekanntgaben fällt zusammen mit dem VDSL-Ausbau in den genannten Orten, denn in Albstadt-Ebingen, Bad Nenndorf, Hennigsdorf, Hosenfeld, Kalbach, Kevelaer, Löhne, Lübbecke, Neuhof-Hauswurz und Prenzlau sind erst seit heute überhaupt VDSL-Anschlüsse mit bis zu 50 MBit/s erhältlich, Vectoring kommt dort in der zweiten Hälfte des neuen Jahres zum Einsatz.
Für den jüngsten VDSL-Ausbau hat die Telekom in den zehn Ortsnetzen rund 500 neue Multifunktionsgehäuse (MFG) aufgestellt und sie an ihr Glasfasernetz angeschlossen. Dafür wurden knapp 300 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Vorher waren die alten Multifunktionsgehäuse nur über Kupferkabel mit der örtlichen Vermittlungsstelle verbunden. Vor den Ausbauarbeiten war VDSL im Ausbaugebiet für nur 15 Prozent der Haushalte erhältlich, nun liegt die Verfügbarkeit bei über 90 Prozent.
77.000 zusätzliche Haushalte können VDSL erhalten
„Das sind die ersten knapp 77.000 Haushalte, die wir im Rahmen unserer Netz-Offensive anschließen“, berichtet Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik Telekom Deutschland. „Die nächsten 45 Ortsnetze sind bereits terminiert und werden bis März 2014 schrittweise eingeschaltet. Dann profitieren bereits eine Million Haushalte von unserem Ausbau.“ Die Telekom kündigt an, den VDSL-Ausbau im kommenden Jahr zu beschleunigen, um so weit über 100 Ortsnetze mit mehr als drei Millionen Haushalten für schnelles Internet zu erschließen.
„Wer jetzt wechselt, wechselt ins neue Netz“, sagt Dirk Wössner, Geschäftsführer Vertrieb Telekom Deutschland. „Er ist heute schon perfekt vorbereitet, in der zweiten Jahreshälfte 2014 mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde zu surfen.“ Mehr noch als die Datenrate im Downstream (Daten empfangen) steigt die Datenrate im Upstream (Daten senden). Den bis zu 100 MBit/s im Downstream sollen durch Vectoring bis zu 40 MBit/s im Upstream gegenüberstehen, bislang sind im Upstream bei VDSL nur bis zu 10 MBit/s verfügbar.
Bild vom Medienevent Netzoffensive links oben: Deutsche Telekom
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