In drei Großstädten ist seit gestern (05.06.) ein neuer Feldversuch von Kabel Deutschland gestart. Berlin, Hamburg und München erhalten erstmals Sendequalität höheren Standards: DVB-C 2, der Nachfolger von DVB-C, wird hier getestet.
DVB-C vs. DVB-C 2
DVB-C – Digital Video Broadcasting-Cable – ist der gegenwärtige Übertragungsstandard für das Kabelfernsehen. (Andere Formen wären DVB-T für terristrische Übertragung (Antenne) oder DVB-S für Satellitenübertragung.) Damit lassen sich die, meist als MPEG-2 komprimierten, Signale für digitales Fernsehen übertragen. Bei HDTV wird das Komprimierungsverfahren MPEG-4 genutzt.
Mehrere Modulationsverfahren müssen angewendet werden, um die Sendedaten, die aus Bits bestehen, vom Sender zum Empfänger zu bringen. Dafür ist bisher das OFDM + QAM (für Kabel) angewendet worden, womit 64-QAM oder 256-QAM möglich waren. Das bedeutet, dass innerhalb eines Frequenzbereiches 64 bzw. 256 Symbole nebeneinander existierten.
Neues Modulationsverfahren mit Fehlerschutz
Für DVB-C 2 wird mit COFD ein neues Modulationsverfahren verwendet, mit dem 1024-QAM erreicht werden können. COFD bringt unter anderem einen neuen Fehlerschutz mit, welcher zusammen mit der ohnehin zu verwendenden Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) dafür sorgt, dass Signalstörungen vermieden bzw. gemindert werden.
Höhere Sendequalität
Bei gleicher Signalstärke ist damit eine Effizienzerhöhung von 46 Prozent möglich. Die Downstreamkapazität in dem 862 Mhz Kabel-Netz wird von 5 Ghz auf 8 Ghz erhöht.
Für das Kabelfernsehen heißt das: eine höhere Sendequalität, die sich vor allem bei den VoD-Angeboten sowie bei HDTV und 3DTV bemerkbar machen wird.
Bisher wenige Geräte kompatibel zu DVB-C 2
Noch kann DVB-C 2 nur vereinzelt getestet werden. Für einen Regelbetrieb müssen die Receiver-Hersteller ihre Geräte auf DVB-C 2 vorbereiten. Derzeit sind wenige Geräte für DVB-C 2 zu erwerben. Den neuen Übertragungsstandard können vor allem Sony, Arris und Astro Strobel anbieten, die Kooperationspartner von Kabel Deutschland bei diesem Feldversuch. Herkömmliche Kabel Deutschland zertifizierte Receiver sind bisher nur DVB-C-kompatibel.
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