Ich habe gerade bei Focus Online gelesen, das Kabel Deutschland nun indirekt zugegeben hat, Bittorrent zeitweise und regional beschränkt „auszubremsen“. So wird es ja in vielen Foren diskutiert und auch von vielen Usern belegt. Ich selbst konnte bei meinen Tests das ganze nie wirklich nachvollziehen, daher war ich skeptisch. Auch meine eigenen Nachfragen bei Kabel Deutschland intern ergaben nur die Information: „Es wird nichts gedrosselt“.
Warum Kabel Deutschland das tut, liegt auf der Hand, sie schützen damit ihr Netz vor einem Kollaps. Die Bittorrent nutzer machen sicherlich nur einen sehr kleinen Teil der Kunden aus, die meisten surfen, schreiben Emails, laden sich über normalem Wege Dateien runter, diese Dienste werden natürlich gestört, wenn der Bittorrent Traffc sehr hoch ist. In den AGB zu Kabel Internet ist das ganze auch geregelt:
Kabel Deutschland ist berechtigt, die Leistung vorübergehend zu unterbrechen, in der Dauer zu beschränken oder die Leistung teilweise der ganz einzustellen, soweit dies aus Gründen der öffentlichen Sicherheit, aufgrund gesetzlicher orgaben, der Sicherheit des Netzbetriebes, der Aufrechterhaltung der Netzintegrität, es Datenschutzes oder zur Vornahme betriebsbedingter oder technisch notwendiger Arbeiten erforderlich ist.
Ob eine derartige Drosselung der richtige Weg ist und vor allem das Verschweigen der Drosselung steht auf einem anderen Blatt, ich finde diese Informationspolitik nicht gut, zumal es dem Ruf in vielen Foren und anderen Medien nicht unbedingt verbessert hat. Ich dacht, das hat man nach der letzten Welle der Entrüstung (als man Power Usern kündigte vor einigen Jahren) gelernt. Sicherlich verstehe ich nicht jeden Grund.
Eine Anleitung, wie man die Drosselung umgehen kann, schreibe ich hier nicht, denn Kabel Deutschland drosselt ja nicht um die Kunden zu ärgern sondern um die vielen anderen Kunden vor einem sehr lahmen Netz zu schützen.
So ein Vorgehen halte ich in jedem Fall für bedenklich, auch wenn es weniger um das Raubkopieren, sondern um die Stabilität des Netzes geht. Aber halb verschwiegen dabei vorzugehen, macht die Sache auch nicht besser…
http://broadband.mpi-sws.mpg.de/transparency/bttest.php?
Ich denke die genannte Klausel taugt nicht als Legitimation für eine Drosselung eines P2P – Protokolls.
Zum einen ist nicht jede P2P Nutzung illegal, inzwischen werden viele Distributionen aus dem Linux – Umfeld bevorzugt auf diesem Weg vertrieben. Somit stellen P2P Clients eine normale Nutzung wie der Abruf eines Downloads via http oder ftp dar und Kabel Deutschlang hat hier seine vetraglichen Verpflichtungen zu erbringen. Wenn der Backbone bzw. die Zuführung zu schwach ausgelegt ist müssen sie halt nachlegen und ausbauen – oder bei der Werbung nicht so vollmundig sein.
Dass ein Provider jedenfalls für sich „gute“ und „schlechte“ Nutzerverhalten definiert und diese limitiert kann und darf auf jeden Fall nicht sein.
Zum anderen ist bedenklich wie KD „Power User“ identifiziert, denn bei einer Flatrate ist mit der Pauschale jeglicher Traffic abgegolten, eine personenbezogene Speicherung und Auswertung der Daten also nach meinem Verständnis unzulässig.
An alle Kabel Deutschland Kunden sie wollen ihr bestes ihr Geld da die DSL schaltung nur die T-com machen darf in der Vermitlungstelle.Tja das nent man monopol also bleibt bei T-com
Ich finde das mit einer Drosselung eine Frechheit. Da ich gerne mal ein Linux Teste und Tagsüber arbeiten bin, kann ich leider nur abends die Isos über Torrent ziehen und was hab ich nun von meinen 32Mbits wenn nur 120KB/s durch kommen… nix und dafür bezahle ich nun 30€ im monat. Ich werde den Vertrag kündigen und nie, nie wieder KD weiter empfehlen.
> denn Kabel Deutschland drosselt ja nicht um die Kunden zu ärgern
> sondern um die vielen anderen Kunden vor einem sehr lahmen Netz zu schützen.
Dann sollen sie doch auch Anschlüsse vergeben, die der vorhandenen Bandbreite entsprechen und nicht den Kunden etwas versprechen, was sie gar nicht vorhaben, zu halten!!
Zum Beispiel Flatrate mit 32000/2000 Kbit/s. Abends und am Wochenende zusätzlich tagsüber kann man das ruhig mal durch 10 bis 100 teilen, was das Filesharing (eMule und Bittorrent) betrifft! Nach Mitternacht geht die Geschwindigkeit hoch und erreicht dann die versprochenen Werte. Habe das jetzt über ein Jahr verfolgt.
Interessant ist auch, dass das in den ersten Monaten, als ich Neukunde war, noch nicht so war. Entweder mussten sie erstmal die Ports identifizieren oder es gibt eine Schonzeit…
Hallo, aus welcher Region surfst du denn? Bei mir hier in Leipzig habe ich zu 95% 32 MBit/s. Ab und an gehts mal auf 25 runter, aber die erreiche ich immer. Habe auch mal wieder Torrent getestet, auch das funktioniert wunderbar. Deine Theorie der Schonzeit würde ich eher ins Reich der Märchen und Mythen packen 😉
Was fakt ist, das KD viele Neukunden aquiriert und damit die Kapazitäten in Netzbereichen an und auch über die Grenzen kommen, dann wird ausgebaut, was aber einige Monate dauern kann, in dieser Zeit wird dann die Bandbreite stellenweise rar.
Was man KD vorwerfen kann, ist das sie stellenweise sehr lang zum Ausbauen brauchen oder zu spät anfangen.
Hallo Sebastian,
Du schreibst „habe mal wieder Torrent getestet“ – ich hab’s abends immer laufen. Der Speedtest auf der KD-Webseite zeigt immer volle Geschwindigkeit. Ich bin sicher, dass es nicht an der Leitung liegt, sondern dass sie entweder ausgewählte Ports blockieren oder irgendwie den Datenstrom identifizieren und drosseln. Wobei mir der Downstream ziemlich egal ist, der ist so hoch, dass er mir immer reicht. Mich ärgert der mickrige Upstream – der ist ja eh schon so gering, dass er die Leitung vergleichsweise wenig belastet, z.B. im Verleich zu jemandem der online Filme schaut.
Grüsse
Per DPI werden die Torrent Pakete gesucht und nur mit sehr geringer Priorität durch das KD Netz geleitet. Du könntest versuchen, die Verbindung zu verschlüsseln und die Ports zu ändern….
Danke, werd’s mal ausprobieren. Dass so etwas wie DPI existiert, hatte ich ja vermutet (wusste es noch nicht).