Allen seinen Internet- und Telefonkunden stellt Kabel Deutschland 5 GB Speicherplatz im Netz zur Verfügung. Wer einen größeren Cloud-Speicher benötigt, kann diesen gegen eine monatliche Gebühr mieten.
Es gibt viele Gründe dafür, Dateien auf einer „Online-Festplatte“ in der Cloud abzulegen. Beispielsweise kann man auf diese im Internet gespeicherten Daten jederzeit von unterwegs zugreifen oder sie mit anderen teilen.
Zudem kann es eine gute Idee sein, zusätzliche Sicherheitskopien wichtiger Dateien online abzulegen. Zu Hause aufbewahrte Kopien (etwa auf einer externen Festplatte, einem USB-Stick oder einer selbst gebrannten DVD) können bei einem Diebstahl, einem Hausbrand, einem Hochwasser und ähnlichen Ereignissen schnell zusammen mit den Originalen vernichtet werden.
Da der Speicherplatz in der Cloud im Vergleich zum Speicherplatz auf externen Festplatten immer noch sehr teuer ist, empfiehlt sich eine dauerhafte Speicherung im Internet derzeit nur für besonders wichtige Inhalte, also etwa für Kopien wichtiger Urkunden oder für Hochzeitsfotos. In letzter Zeit sind die Preise für Online-Speicher immerhin deutlich gesunken, was nicht zuletzt an stärkerem Wettbewerb liegt.
Viele Anbieter, starker Wettbewerb
Große Anbieter wie Dropbox, Google, Amazon, Wuala und Microsoft liefern sich einen Preiskampf und die Zahl der Unternehmen, die Cloud-Speicher anbieten, wird immer größer. Einige Unternehmen sind spezialisiert auf Dienste dieser Art, andere ergänzen damit ihr Portfolio, weil es für sie ohne großen Aufwand möglich ist bzw. der Cloud-Speicher eine sinnvolle Ergänzung zu ihren sonstigen Leistungen darstellt.
In diese zweite Kategorie fällt Kabel Deutschland. Der Kabelnetzbetreiber stellt allen seinen Internet- und Telefonkunden 5 GB kostenlosen Speicherplatz im Netz zur Verfügung. Dank des neuen „Komfort Cloud“ genannten Angebots können sie „von zu Hause, unterwegs und per mobiler App immer und überall auf ihre Fotos, Videos, Musik und Dokumente zugreifen“, wie es in der Presseinfo beschrieben wird.
Mit den kostenlosen 5 GB kommt man dabei allerdings nicht weit. Für den täglichen Bedarf (also etwa um ausgewählte Dateien unterwegs zur Verfügung haben oder mit anderen zu teilen) ist das unter Umständen genug, und immerhin lässt sich der Dienst so erst einmal ausprobieren. „Das Paket Komfort Cloud S in Kombination mit Kabel E-Mail Start vereint kostenfrei E-Mail, Kontakte und Notizen und bietet einen Cloud-Speicher mit 5 GB“, schreibt Kabel Deutschland.
Über die in Kürze für Android OS und iOS (Apple) erscheinende Komfort Cloud App können die Kunden Dokumente mit ihrem Smartphone einscannen und als PDF automatisch online speichern. So etwas kann tatsächlich sehr praktisch sein. Die Komfort Cloud soll als ortsunabhängiger Speicher fungieren. Nicht nur über die App, sondern außerdem per WebDAV im Datei-Explorer am Computer kann auf die inhalte zugegriffen werden.
Komfort Cloud soll durch Sicherheit überzeugen
Punkten möchte Kabel Deutschland mit dem deutschen Standort seiner Server für die Komfort Cloud. Dadurch sollen die User von den hohen Sicherheits- und Datenschutzstandards in Deutschland profitieren. Die SSL-gesicherte verschlüsselte Übertragung ist durchaus positiv zu bewerten.
Billig ist Kabel Deutschland als Anbieter von Cloud-Speicher hingegen nicht. Das Paket Komfort Cloud M mit 25 GB kostet 4,99 Euro/Monat, für das Paket Komfort Cloud L mit 50 GB werden 12,99 Euro/Monat fällig. (Gut: Die Kündigungsfrist beträgt nur vier Wochen.) Das gibt es bei einigen Konkurrenten deutlich günstiger, aber nur nach dem Preis sollte Online-Speicher nicht ausgewählt werden. Zunächst einmal muss man dem jeweiligen Speicher-Dienstleister selbst vertrauen.
Beim Vergleich die Standorte der Server berücksichtigen
Aber in vielen Ländern erhalten staatliche Stellen ganz legal ohne besondere Bedingungen Zugriff auf in der Cloud gespeicherte Dateien. Ob man mit Cloud-Speicher in Deutschland tatsächlich besser fährt, hängt vom Einzelfall ab. Der durchschnittliche User muss hinsichtlich seiner online gespeicherten Dateien im Zweifel eher den Zugriff deutscher Strafverfolgungsbehörden als den ausländischer Geheimdienste fürchten.
So oder so gilt beim Thema Online-Speicher: Informationen aller Art, die auf keinen Fall Dritten in die Hände fallen sollten, speichert man lieber nur offline. Oder man verschlüsselt sie wenigstens vor dem Upload.
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