Die Zahl der Breitbandanschlüsse im Festnetz ist erneut gestiegen. Am zunehmenden Bedarf schneller Internetverbindungen im Festnetz ändert auch der Boom bei mobilen Internetzugängen nichts.
Die Umsätze mit festnetzbasierten Internetzugängen erreichten 2011 neue Höhen: Bei einem Plus von 1,8 Prozent wurden 13,6 Milliarden Euro umgesetzt, informiert der BITKOM auf Grundlage von Zahlen des Marktforschungsinstituts EITO. Dieses Jahr sollen die Umsätze um 2 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro zulegen.
„Das Zugangsgeschäft im Festnetz legt trotz des Trends zur mobilen Internetnutzung weiter zu“, stellte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf fest. „Der Bedarf an zusätzlicher Bandbreite ist ungebrochen.“ Nahezu zwei Drittel (64 Prozent) des Marktes für Internetverbindungen entfallen auf private Kunden. Die Umsätze legen dieses Jahr voraussichtlich um 2,2 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro zu. Internetverbindungen für den gewerblichen Bereich kommen auf 36 Prozent, die Umsätze sollen 2012 um 1,2 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro steigen.
27,6 Millionen Breitbandanschlüsse
Im vorigen Jahr erreichte die Zahl der breitbandigen Internetzugänge rund 27,6 Millionen. Somit gab es zwischen 2010 und 2011 einen Zuwachs in Höhe von 2,8 Prozent. Mit 87 Prozent Marktanteil waren die allermeisten Breitbandzugänge DSL-Anschlüsse. Erst 13 Prozent entfielen auf andere Arten von Anschlüssen, vor allem auf Kabelinternet. Glasfaseranschlüsse spielen hierzulande bislang kaum eine Rolle. 2012 erhöht sich die Zahl der Breitbandanschlüsse in Deutschland um 1,9 Prozent auf 28,1 Millionen, prognostiziert der BITKOM.
Breitband bedeutet nicht Highspeed: Nur ein Drittel (33,5 Prozent) der Breitbandanschlüsse ermöglicht Internetverbindungen mit mehr als 10 MBit/s. Die allermeisten Internetzugänge ermöglichen Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 2 und 10 MBit/s. 12,5 Prozent der Zugänge sind lediglich für Internetverbindungen mit weniger als 2 MBit/s ausgelegt. Die meisten dieser Kunden könnten aber schnellere Internetverbindungen nutzen, wenn sie das wollten.
Herkömmliche DSL-Anschlüsse sind relativ langsam
Zu diesen Zahlen ist anzumerken, dass ein herkömmlicher DSL-Anschluss typischerweise nicht die „bis zu 16 MBit/s“ erreicht, mit denen Provider als theoretisch möglicher Maximalgeschwindigkeit oft werben. Wessen DSL-Anschluss 10 MBit/s erreicht, kann sich glücklich schätzen. Ist einem der eigene DSL-Anschluss zu langsam, stehen als Alternativen vor allem VDSL und Kabelinternet zur Auswahl.
Beide Zugangsarten bieten sehr viel schnellere Internetverbindungen, doch sie sind leider nicht überall verfügbar. Die Kabelnetzbetreiber haben in den letzten Jahren allerdings stark „in der Fläche“ ausgebaut und erreichen mit ihren aufgerüsteten Netzen inzwischen sogar viele ländliche Gebiete. Wo Kabelinternet letztes Jahr noch nicht verfügbar war, ist es heute vielleicht doch schon erhältlich. Ist der DSL-Anschluss zu langsam, prüft man am besten gleich, ob VDSL oder Internet über Kabel verfügbar sind.
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