Jeder siebte Internetuser in Deutschland möchte die Olympischen Winterspiele 2014 online verfolgen. Neben den Livestreams von ARD und ZDF ermöglichen zahlreiche weitere Anbieter, sich über die Sportereignisse in Sotschi auf dem Laufenden zu halten. Wer die Zusatzkanäle zu Olympia online schauen möchte, kann das am besten auf Fernseher. Dazu ist nicht einmal ein Smart TV erforderlich, denn es gibt Alternativen.
Gestern haben in Russland die 22. Olympischen Winterspiele offiziell begonnen. Beim deutschen TV-Publikum ist das Interesse sehr groß. Das belegen nicht nur die fast 9 Millionen Zuschauer, die am Freitag im ZDF die Eröffnungsfeier im russischen Sotschi verfolgten. 15 Prozent und damit mehr als jeder siebte Onliner in Deutschland möchte Olympia 2014 live im Netz verfolgen, berichtet der BITKOM auf Grundlage einer beim Meinungsforschungsinstitut ARIS beauftragten repräsentativem Umfrage.
Vor allem junge Menschen setzen bei Olympia 2014 aufs Internet: Einer von fünf Onlinern zwischen 14 und 29 Jahren hat vor, die Wettkämpfe live im Netz zu verfolgen. In der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren sind es bloß 11 Prozent. „Viele Sportbegeisterte setzen bei den Olympischen Winterspielen auf die Live-Berichterstattung im Web. Dort kann man auch den aktuellen Ergebnissen von Sportarten folgen, die im Fernsehen ansonsten nicht zu sehen sind“, erklärt BITKOM-Experte Michael Schidlack.
Liveticker und Streams aus Sotschi
Diese Bemerkung zielt nicht allein auf die bis zu vier Livestreams bei Sotschi 2014, die ARD und ZDF gemeinsam über ihre Mediatheken bereitstellen. Am stärksten gefragt sind nämlich „Liveticker“, die 73 Prozent derjenigen, die Olympia 2014 online verfolgen wollen, einsetzen möchten. Liveübertragungen von TV-Sendern im Internet möchten 56 Prozent gucken.
An ein bestimmtes Endgerät ist man dabei zwar nicht gebunden, aber es gibt bei der Gerätewahl einen klaren Favoriten: den Desktop-PC. 58 Prozent derjenigen, welche die Olympischen Winterspiele 2014 überhaupt im Internet verfolgen, setzen dafür einen Desktop-PC ein. Deutlich weniger, nämlich nur 36 Prozent, haben vor, dafür ein Notebook zu nehmen. Knapp dahinter liegen mit 34 Prozent diejenigen, die dafür ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone oder einen Tablet-Computer einsetzen wollen. Einen Smart TV möchte sogar nur jeder Fünfte (20 Prozent) aus dieser Gruppe für Olympia online benutzen.
Selbstverständlich hat nicht jeder Wintersportfan die Möglichkeit, sich tagsüber vor den Fernseher zu setzen. Dennoch ist der niedrige Wert für Smart TVs nicht gerade ein Beleg für Fortschrittsbegeisterung in Deutschland. Angesichts der unzähligen Smart TVs, die hierzulande in den letzten Jahren verkauft wurden, könnten sehr viele Deutsche Olympia 2014 online auf dem großen Bildschirm im Wohnzimmer schauen.
„Die Zahl der internetfähigen Consumer Electronic-Geräte ist seit 2008 auf 20,5 Millionen gestiegen, ermittelte die GfK Retail & Technology GmbH“, nennt die Deutsche TV-Plattform in einer aktuellen Pressemitteilung Zahlen. „Alleine im letzten Jahr waren 59 Prozent (4,7 Mio) der verkauften TV-Geräte internetfähig.“ 92 Prozent der voriges Jahr in Deutschland verkauften 4,3 Millionen Smart TVs unterstützen den HbbTV-Standard – eine Voraussetzung für die Nutzung der Olympia-Livestreams von ARD und ZDF. Die Zahl der HbbTV-kompatiblen Fernseher erhöhte sich 2013 auf 9,5 Millionen.
Wie einfach sich die Zusatzangebote mittels Drücken der „roten Taste“ der Fernbedienung aufrufen lassen, wird indes erst relevant, wenn ein Smart TV mit dem Internet verbunden ist. Dazu die Deutsche TV-Plattform: „Knapp 60 Prozent der entsprechend ausgestatteten Haushalte vernetzen ihren Smart-TV via LAN oder W-LAN, ergab eine Studie der gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik aus dem Sommer 2013. Dies bestätigen auch die jüngsten Erhebungen der ProSiebenSat.1 Media AG, die immerhin etwa 6 Mio. TV-Geräte als Reichweite für ihre HbbTV-Dienste ausweist.“
Alternativen zu Smart TVs
Nicht allgemein bekannt ist, dass zur Nutzung der Smart-TV-Funktionen wie HbbTV gar kein Smart TV vorhanden sein muss. Internetfunktionen, wie sie moderne Fernsehapparate bereitstellen, bieten auch andere Geräte wie Blu-ray-Player, Digitalreceiver, Spielkonsolen und Set-Top-Boxen. Interessenten sollten sich vor einem Kauf allerdings ganz genau informieren, ob ein ins Auge gefasstes Gerät die jeweils gewünschten Internetfunktionen tatsächlich bietet.
Die hier im Blog getestete Box VideoWeb TV gehört zu denen, für die es einige HbbTV-Apps gibt. „Die auf HbbTV basierenden Mediatheken der Fernsehsender sind ein markantes Merkmal von Smart TV und liefern den Zuschauern neue, hochwertige und unterhaltsame Zusatzinformationen“, sagt Matthias Greve, Gründer und CEO von VideoWeb, „Sportfans profitieren mit dem Smart TV-Pionier VideoWeb schon immer ganz besonders von den Vorteilen der HbbTV-Technologie, wie die aktuellen Olympia-Apps in den Mediatheken von ARD und ZDF wieder zeigen. Wir freuen uns, unseren Kunden den Zugang zu allen olympischen Wettkämpfen und umfassenden Zusatzinformationen zu ermöglichen.“
Große Sportereignisse wie die Olympischen Winterspiele kurbeln zwar regelmäßig den Verkauf von Fernsehern an. Wer mit seinem Fernseher allerdings insgesamt noch zufrieden ist, kann durch den Kauf einer passenden Set-Top-Box oder eines anderen kompatiblen Endgeräts für wenig Geld fehlende Smart-TV-Funktionen nachrüsten. Neben einem ausreichend schnellen Internetzugang braucht man am Flachbildfernseher in der Regel einen freien HDMI-Anschluss für das Zusatzgerät.
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