Die deutschen Mediennutzer geben vermehrt Geld für TV- und Video-Inhalte aus. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) erwartet für 2012 ein Wachstum von 12 Prozent. Teleshopping sowie Radio- und Fernsehwerbung wachsen ebenfalls, wenngleich deutlich langsamer.
Kurz vor den Medientagen München, die von Mittwoch bis Freitag stattfinden, hat der VPRT seine diesjährige Marktprognose veröffentlicht. In allen relevanten Marktsegmenten rechnet der Branchenverband mit einer positiven Entwicklung. Für Werbung im Radio gehen die Experten von um 2 Prozent höheren Umsätzen als im vorigen Jahraus. TV-Werbung legt der Prognose zufolge um 1,5 Prozent zu.
Werbung im Internet wächst um 8 Prozent
Trotz der schnellen Entwicklung bei Online-Inhalten läuft es für Radio und Fernsehen also gut. So dynamisch wie im Internet ist die Entwicklung bei Radio und Fernsehen dagegen nicht: Onlinewerbung in Deutschland legt 2012 um voraussichtlich 8 Prozent zu, mobile Onlinewerbung sogar um 32 Prozent. Der Boom bei Smartphones und Media-Tablets zeigt Wirkung, die Werbegelder folgen immer den Mediennutzern.
Angesichts der großen Bedeutung von Internet-Einkäufen könnte man annehmen, dass sich das Thema Teleshopping inzwischen erledigt hätte. Warum sollte man sich angesichts der großen Auswahl beim Onlineshopping Verkaufssendungen im Fernsehen angucken? Tatsache ist: Teleshopping funktioniert noch im Jahr 2012. Der VPRT prognostiziert sogar ein Wachstum von 5 Prozent gegenüber 2011.
Pay-TV und Paid-VoD legen um 12 Prozent zu
Lange Zeit hieß es, dass Pay-TV in Deutschland kein Erfolg werden könnte. Aber das stimmt nicht, seit 2002 sind die Umsätze fast jedes Jahr gestiegen, zuletzt sogar besonders stark. Die Nachfrage nach Paid-Video-on-Demand, also kostenpflichtigen Abrufen von Bewegtbildinhalten, ist dieses Jahr ebenfalls deutlich höher als im Vorjahr. In den Bereichen Pay-TV und kostenpflichtiges Video-on-Demand wurden letztes Jahr 1,46 Milliarden Euro umgesetzt, für 2012 rechnet der VPRT mit 12 Prozent Wachstum.
Für das neue Jahr sind die Branchenexperten ebenfalls optimistisch, für alle angesprochenen Bereiche wird eine anhaltend positive Entwicklung erwartet. Besonders gut entwickeln sich 2013 die werbefinanzierten Audio- und Videoangebote auf allen interaktiven Plattformen sowie die Pay-TV und Paid-Video-on-Demand-Angebote, prognostiziert der Verband.
Branche ist optimistisch für 2013
Jürgen Doetz, Präsident des VPRT: „Radio und Fernsehen, die beiden beliebtesten und meistgenutzten Mediengattungen in Deutschland, bauen in diesem Jahr erneut ihren Anteil am Werbeaufkommen aus und können in allen Umsatzsegmenten wachsen. Besonders dynamisch entwickeln sich derzeit Webradio, Audio- und Video-on-Demand sowie Pay-TV. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend anhält und sehen für das kommende Jahr und darüber hinaus gute Marktperspektiven für Radio und TV. Nachhaltiges Wachstum können wir allerdings nur dann erwarten, wenn es gelingt, die Medienordnung zu modernisieren und dabei auch für Rundfunkangebote im Wettbewerb mit Plattform- und TK-Anbietern faire Bedingungen zu sichern.“
Zum Bereich Webradio und kostenlosen sowie kostenpflichtigen Streaming-Angeboten gab es übrigens zu Wochenbeginn vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. schon interessante Daten: 60 Prozent der deutschen Internetnutzer bzw. 32 Millionen Menschen (!) hören zumindest gelegentlich online Radio. Online-Musik über Streaming-Anbieter wie Spotify, Rdio und simfy hören immerhin 49 Prozent aller deutschen Internetuser.
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