Pay-TV-Markt wächst weltweit um 5 %

Die Nachfrage nach Pay-TV nimmt weiter zu, zeigen aktuelle Daten von ABI Research. In den USA sinkt die Nachfrage nach Pay-TV-Paketen bei den Kabelnetzbetreibern allerdings aufgrund der Konkurrenz von Video-on-Demand via Internet und IPTV.

Gutes Fernsehprogramm ist immer mehr Menschen zusätzliches Geld wert. Die Experten von ABI Research erwarten für 2012 ein Wachstum von 5 Prozent im globalen Markt für Bezahlfernsehen. Ende des Jahres werden es demnach schon 858.1 Millionen Abonnenten sein.

Kabelnetzbetreiber haben Konkurrenz

Die Entwicklung verläuft derzeit aber uneinheitlich. Während im asiatisch-pazifischen Raum das Geschäft brummt, läuft es in Nordamerika spürbar schlechter. In der Asien-Pazifik-Region liegt der Schwerpunkt des Wachstums, dort kommen der Prognose zufolge allein dieses Jahr 27 Millionen neue Abonnenten hinzu.

In den USA dagegen verloren die Kabelunternehmen fast 800.000 Pay-TV-Abonnenten. Ihre Zahl an Breitband-Internetkunden konnten diese Unternehmen dennoch weiter steigern. Das zeigt, wie sinnvoll es für Kabelnetzbetreiber ist, ihre Netze auszubauen und nicht mehr nur Kabelfernsehen anzubieten. Ein nachlassendes Interesse am Fernsehen belegen die Daten von ABI Research übrigens nicht: Der Empfangsweg IPTV gewann im selben Zeitraum nämlich 600.000 Abonnenten.

Video-on-Demand als Alternative zum Kabelfernsehen

Das Internet beeinflusst jedoch nicht nur das eigentliche TV-Geschäft der Kabelunternehmen. Mit steigender Verbreitung von schnellen Internetanschlüssen sei es wahrscheinlich, dass mehr Pay-TV-Abonnenten sich ihre Inhalte statt aus dem Pay-TV über Online-Services wie Netflix, Hulu und YouTube holen. Einige davon sind kostenlos, andere zumindest billiger als Pay-TV und daher insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten attraktiv. Dramatisch sind die Verluste für die amerikanischen Kabelunternehmen allerdings nicht, die Kundenzahlen bei Pay-TV sinken den Berechnungen nach um gerade mal 0,2 Prozent gegenüber dem vorigen Jahr.

Im asiatisch-pazifischen Raum wird das Wachstum nicht zuletzt aus dem Digitalisierungsprozess, der dort noch in vollem Gange ist, gespeist. In Indien soll das analoge Kabelfernsehen in den vier größten Ballungsräumen Ende Oktober eingestellt werden. Trotz der Weigerung der indischen Regierung, die Deadline zu verlängern, ist man bei ABI Research skeptisch. Bisher haben dort nämlich nur 68 Prozent der betroffenen Haushalte auf digitales Fernsehen umgestellt. (Zum Vergleich: In Deutschland nutzt erst jeder zweite Kabelhaushalt Digital-TV. Einen Abschalttermin für analoges Kabelfernsehen gibt es nicht.) Insgesamt kommt die Digitalisierung im asiatisch-pazifischen Raum sehr gut voran, allein im Laufe dieses Jahres kommen 213 Millionen digitale Kabel-TV-Kunden hinzu (+27 Prozent), prognostiziert ABI Research.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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