Von allen privaten Haushalten in Deutschland hatten dieses Jahr 77 Prozent einen Internetzugang. Die allermeisten davon (93 Prozent) waren Breitbandanschlüsse, meistens auf Basis von DSL.
Die Kabelnetzbetreiber mit ihren oft besonders schnellen und gleichzeitig günstigen Internetangeboten gewinnen zwar viele neue Kunden, doch laut einem Bericht des Statistischen Bundesamtes (Destatis) handelte es sich bei 82 Prozent aller privaten deutschen Breitbandanschlüsse um DSL-Zugänge. Das bedeutet allerdings nicht, dass alle anderen Zugangstechnologien für schnelles Internet zusammen nur auf 18 Prozent kämen. Nicht ganz jeder dritte Haushalt mit Internetzugang (29 Prozent) setzte weitere Breitbandanschluss-Arten ein. Alle Prozentwerte zusammen ergeben also nicht 100 Prozent.
Festnetzbasierte Zugangstechnologien wie Internet über den Kabelanschluss, über Stromkabel oder über Glasfaserleitungen wurden 2011 von zusammen 11 Prozent der Internet-Haushalte eingesetzt. 19 Prozent nutzten Breitbandinternet via Mobilfunk, beispielsweise mit einem UMTS-Stick, einer Laptop-Karte oder einem Smartphone. Weitere drahtlose, aber ortsgebundene Zugangstechnologien (zum Beispiel WiMAX, Internet via Satellit) hatten kaum eine Bedeutung.
Kaum noch analoge Modem- oder ISDN-Verbindungen
Schmalbandige (also langsame) Internetzugänge gab es dieses Jahr nur noch wenige: Gerade noch 5 Prozent aller deutschen Haushalte mit Internet gingen über ein analoges Modem oder eine ISDN-Karte online. 8 Prozent nutzten Schmalband-Internet via Mobilfunk, wobei es sich größtenteils um GPRS-Verbindungen mit Smartphones und anderen Mobiltelefonen handelte.
Die hohe Zahl von Breitband-Haushalten klingt erst einmal sehr gut, aber da schon Netzzugänge ab 2 MBit/s als breitbandig angesehen werden, ist sie nicht besonders aussagekräftig. Das mag als Grundversorgung ausreichen, aber die heutigen Möglichkeiten des Internets für Privatnutzer lassen sich so nicht ausschöpfen. Für Video-on-Demand wird es bei 2 MBit/s schon eng, an HD-Qualität ist überhaupt nicht zu denken. Vielen Onlinern ist ihr „Breitband-Internetanschluss“ zu langsam. Die Kabelnetzbetreiber bieten vielerorts 100-MBit/s-Anschlüsse und könnten sogar noch weit schnellere Internetzugänge bereitstellen. Demgegenüber wirken 2 MBit/s ziemlich schmal.
Die meisten Offliner sehen keinen Bedarf für Internet
Fast jeder vierte private Haushalt in Deutschland (23 Prozent) war 2011 allerdings ganz ohne Internet. Von den Ein- und Zweipersonenhaushalten ohne Kinder unter 16 Jahren waren besonders viele ohne Verbindung ins Netz. Kaum zu glauben: Als Hauptgrund für den Verzicht auf einen Internetzugang wurde „kein Bedarf“ genannt (Einpersonenhaushalte: 72 Prozent, Zweipersonenhaushalte: 74 Prozent). Erst weit dahinter folgen mit 32 Prozent bei Einpersonenhaushalten bzw. 37 Prozent bei Zweipersonenhaushalten fehlende Kenntnisse.
Bei den Einpersonenhaushalten waren 27 Prozent der Offliner die Anschaffungskosten und 22 Prozent die Nutzungskosten zu hoch; von Zweipersonenhaushalten wurden diese Hinderungsgründe etwas seltener genannt. 15 Prozent der Nicht-Nutzer blieben aus Sorge um Datenschutz und Privatsphäre offline. Nicht ausreichend schnelle Internetzugänge waren dagegen kein nennenswerter Grund für einen Verzicht auf einen Internetanschluss.
Ist Euer Internetanschluss „breit“ genug?
Hinterlasse jetzt einen Kommentar