Der Trend zu größeren Bildschirmen bei Fernsehern ist ungebrochen, zeigt eine aktuelle Untersuchung. TV-Geräte mit Bildschirmdiagonalen von unter 42 Zoll sind wenig gefragt. Weiterer Trend: Die allermeisten Smart TVs werden tatsächlich mit dem Internet verbunden.
Von kleinen und besonders billigen Fernsehern abgesehen verfügen die meisten aktuell angebotenen Fernseher über Internetfunktionen. Zunächst wurden diese von den Verbrauchern kaum genutzt, die Mehrheit sorgte nicht einmal für eine Internetverbindung. Im Zusammenhang mit einem geänderten Mediennutzungsverhalten hat sich das geändert, offline bleiben die wenigsten neuen Geräte.
Das zeigt auch der „EURONICS Trendmonitor“, den die Fachhändler-Einkaufsgeschmeinschaft EURONICS zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Value_A Marketing Intelligence auf Basis einer repräsentativen Onlinebefragung erstellt hat. Laut der Studie steigt die Bereitschaft zur Anschaffung eines neuen TV-Geräts.
Haushalte müssen aufrüsten
„Viele TV-Geräte in deutschen Haushalten entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Bild- und Tonqualität und werden daher bald ausgetauscht. Die Devise lautet dabei inzwischen nicht mehr nur Röhre gegen Flat, sondern auch zunehmend Flat gegen Flat“, erläutert Benedict Kober, Vorstandssprecher der EURONICS Deutschland eG. „Darüber hinaus stellen wir eine signifikante Veränderung im TV-Nutzungsverhalten fest. Unser aktueller Trendmonitor gibt Aufschluss darüber, welche Kriterien beim Kauf eines neuen Gerätes für die Verbraucher in Deutschland heute tatsächlich zählen.“
Der neue Fernseher soll nicht nur größer, sondern außerdem besser ausgestattet sein und eine höhere Displayauflösung bieten. Kaum mehr als jeder dritte derjenigen, die einen TV-Gerätekauf planen, bevorzugt Bildschirme, die weniger als 42 Zoll in der Diagonale messen. Auf das größte Interesse stoßen Flat-TVs mit Bildschirmdiagonalen zwischen 42 und 47 Zoll. Weit mehr als jedem dritten Befragten ist selbst das noch zu wenig.
Der Trend zu großen Größen hält bei Fernsehern bereits seit langer Zeit an. Neu ist dagegen die Nutzung der Online-Funktionen, über die immer mehr Geräte verfügen. Selbst voriges Jahr nutzten laut einer früheren Untersuchung dieser Reihe erst 58 Prozent der Smart-TV-Besitzer Internetfunktionen ihrer Fernseher. Dieses Jahr sind es bereits 73 Prozent.
Interesse konzentriert sich auf Videos
Grundsätzlich können Smart TVs über Apps zwar eine Fülle verschiedener Aufgaben übernehmen, aber bei den meisten Nutzern (87 Prozent) beschränkt sich das Interesse auf die verschiedenen Möglichkeiten zum Bewegtbildkonsum. Am weitesten Verbreitet ist der Abruf von Videos aus den Mediatheken der Fernsehsender (87 Prozent), aber andere Video-on-Demand-Angebote haben extrem stark aufgeholt. Voriges Jahr wurden sie erst von 15 Prozent der Smart-TV-User genutzt, nun liegt dieser Wert bei 64 Prozent.
Das deckt sich mit anderen Untersuchungen, wonach Onlinevideotheken in Deutschland letztes Jahr ihren Durchbruch hatten. Dazu passt, dass jeder vierte Nutzer bereit ist, für die Inhalte zu bezahlen. „Der vierte EURONICS Trendmonitor dokumentiert eine neue Fernsehkultur in Deutschland“, erklärt Kober. Die zeitversetzte Nutzung von TV-Inhalten gehöre heute für eine große Zahl von Verbrauchern zum Alltag.
Viele Haushalte weiter ohne Smart-TV
Hier ist weiter Luft nach oben, denn zehn Millionen Haushalte verwenden einen alten Röhrenfernseher, drei Millionen davon sogar als Hauptgerät. Weitere vier Millionen gucken mit einem Flat-TV, der älter als sieben Jahre als ist und damit keine Internetfunktionen bietet. (Allerdings lässt sich hier über Set-Top-Boxen wie VideoWeb TV oder Geräte wie den Chromecast-Stick von Google Abhilfe schaffen.)
Hoffnung macht sich der Fachhandel außerdem auf ein wachsendes Geschäft mit kabellosen Home-Audio-Systemen. „Wer in das perfekte Fernsehbild investiert, will auch beim Ton keine Abstriche machen“, erklärt Kober. Jeder vierte Befragte gab an, den Kauf eines kabellosen Home-Audio-Systems zu planen.
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