Telekom startet Entertain to go – mit Einschränkungen

Entertain to go auf dem iPad | Grafik: Deutsche Telekom

Seit heute ist das IPTV-Angebot der Deutschen Telekom auf iPad, Notebook oder Desktop-PC verfügbar. Zum Start ist fernsehen mit „Entertain to go“ allerdings nur bei WLAN-Verbindungen und nicht via Mobilfunknetz möglich. Apps für iPhone und Android-Geräte sind noch nicht erhältlich, aber in Arbeit.

Beim Empfangsweg IPTV werden lineare TV-Signale über das Internet übertragen. Das ist an sich die beste Voraussetzung, um Fernsehen auf mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets und natürlich auch Notebooks zu ermöglichen. Die modernen LTE-Netze bieten dafür auch die technischen Voraussetzungen, aber lizenzrechtliche Fragen sorgen dafür, nicht alles technisch Machbare auch gemacht werden kann.

Kein Fernsehen für unterwegs

Der Start des lange warteten Entertain to go beschränkt sich deshalb auf iPad, Notebook und Desktop-PC. Der Satz „Entertain to go bietet dem Kunden höchste Flexibilität“ aus der heutigen Pressemitteilung stimmt deshalb schlichtweg nicht. „Sie können jetzt auch im Garten, im Schlafzimmer oder in der Küche das laufende TV-Programm auf verschiedenen Geräten anschauen“, geht es dort weiter. Den meisten Entertain-Kunden dürfte es allerdings auch viel wichtiger sein, in der ganzen Wohnung fernsehen zu können als unterwegs. Insofern ist Entertain to go ein entscheidender Schritt nach vorne.

Über Mobilfunkverbindungen ist immerhin ein Zugriff auf die Entertain-Videothek möglich, was es beispielsweise möglich macht, sich an einem Sommerabend im Park einen zuvor geliehenen Film anzusehen. Angesichts der bei der Übertragung von TV-Signalen anfallenden großen Datenmengen wäre unterwegs fernzusehen eh nur etwas für den Ausnahmefall.

Entertain to go auf dem iPad | Grafik: Deutsche Telekom
Entertain to go auf dem iPad | Grafik: Deutsche Telekom

Erst 40 Programme

Enttäuscht sein dürfte mancher Nutzer allerdings über die beschränkte Auswahl an TV-Programmen bei Entertain to go, denn die große Programmauswahl bei Entertain (aktuell über 180 Sender) ist schließlich eine der größten Stärken der IPTV-Plattform. Bisher sind bei Entertain to go nur rund 40 Sender zu empfangen, darunter Das Erste, ZDF, 3sat, RTL, SAT.1, ProSieben und beispielsweise VOX. Wenn die meistgesehenen TV-Sender enthalten sind, ist das einerseits ein Pluspunkt, aber zumindest in Regionen mit großem DVB-T-Angebot lohnt es sich dann nicht so richtig, jeden Monat extra Geld auszugeben.

Gratis ist Entertain to go nämlich nur im ersten Monat. Ansonsten zahlen Kunden in den Tarifen Entertain Premium und Entertain Comfort jeden Monat 4,95 Euro. Wie bei den Zubuchoptionen des TV-Angebots üblich, müssen sich Kunden nicht langfristig festlegen, denn die Vertragslaufzeit beträgt nur einen Monat. Die bei der Nutzung von Entertain to go auf dem iPad erforderlich App kann kostenlos im App Store von Apple heruntergeladen werden. Apps für iPhone und Android-Geräte sind in Vorbereitung.

Zweitreceiver als Alternative

Wer nicht mit seinem iPad oder Notebook von Raum zu Raum gehen, sondern an einem ganz bestimmten zweiten Ort in der Reichweite seines WLANs fernsehen möchte, dürfte mit dem bisher schon erhältlichen Zweitreceiver MR 102 besser bedient sein. Damit lassen sich nicht nur alle gebuchten TV-Pakete nutzen, sondern es ist auch ein Zugriff auf die auf der Festplatte des Hauptgeräts MR 303 gespeicherten TV-Aufnahmen möglich. Die Monatsmiete für den MR 102 ist mit 3,94 Euro pro Monat außerdem etwas günstiger als Entertain to go mit monatlich 4,95 Euro.

Foto links oben: Deutsche Telekom

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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