Kabelnetze von Halberstadt und Salzwedel werden für Highspeed-Internet modernisiert

Netzausbau | Bild: Kabel Deutschland

Kabel Deutschland investiert in Sachsen-Anhalt in den Netzausbau: Die Netze von Salzwedel und Halberstadt werden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Ab Oktober bzw. November 2014 sollen in den Ausbaugebieten erstmals schnelles Internet und Telefonie über den Kabelanschluss möglich sein.

Kabelhaushalte in den Netzen von Salzwedel und Halberstadt können demnächst mehr aus ihrem Anschluss herausholen. Neben sehr schnellen Internetverbindungen wird das Telefonieren über den Kabelanschluss möglich. Ein herkömmlicher Telefonanschluss ist dann nicht mehr nötig.

In der Hansestadt Salzwedel soll es bereits Anfang Oktober so weit sein, in Halberstadt können die Vorteile eines modernisierten Kabelnetzes voraussichtlich ab Anfang November genutzt werden. In den kommenden Wochen ändern sich im Zuge der Modernisierung einige Frequenzen beim analogen Kabelfernsehen. Haushalte, die noch nicht komplett auf Digital-TV umgestellt haben, müssen aufgrund der Kanalumstellung die Senderbelegung bei ihren Empfangsgeräten anpassen. Neben TV-Geräten betrifft dies Videorekorder.

Welche Sender nicht mehr auf ihren gewohnten Plätzen zu sehen sein werden, verrät das Unternehmen bisher nicht, sondern verweist nur auf seine Website  www.kabeldeutschland.de, seinen telefonischen Kundenservice unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 27 87 000 sowie den Fachhandel. Erfahrungsgemäß betrifft eine solche Umstellung jeweils drei bis vier TV-Kanäle.

100-MBit/s sind erst der Anfang

Kabel Deutschland modernisiert die Netze in Salzwedel und Halberstadt auf Grundlage des Übertragungsstandards DOCSIS 3.0. Aus technischer Sicht sind damit Datenraten bis zu 400 MBit/s möglich, doch von Ausnahmen abgesehen bietet der Kabelnetzbetreiber bislang nur Tarife mit Bandbreiten bis zu 100 MBit/s an.

Für Privathaushalte ist das derzeit mehr als genug, aber Experten gehen für die Zukunft von einem sehr viele größeren Bedarf aus. Mit dem Nachfolgestandard DOCSIS 3.1 sollen deshalb in späteren Jahren noch viel schnellere Internetzugänge mit Bandbreiten im Gigabit-Bereich realisiert werden. Diese Einzelheiten muss man als Kunde nicht kennen. Es ist aber gut zu wissen, dass Kabelinternet auch in Zukunft ausreichend schnelle Internetanschlüsse ermöglichen wird.

Welche Geschwindigkeit braucht man heute?

Für Single-Haushalte ist derzeit ein 25-MBit/s-Anschluss eine gute Wahl, Familien und Wohngemeinschaften sollten sich eher einen 50-MBit/s-Anschluss leisten. Der Grund: Alle Nutzer bzw. Endgeräte in einem Haushalt teilen sich die Bandbreite eines Internetzugangs. Je mehr Geräte gleichzeitig online sind, desto schneller muss der Anschluss sein, damit es keine Engpässe gibt. Neben Desktop-PCs und Notebooks sind in vielen Haushalten Smartphones, Tablet-Computer, Spielkonsolen, Fernseher, Blu-ray-Player, Set-Top-Boxen, moderne Musikanlagen und das eine oder andere zusätzliche Gerät mit dem Internet verbunden.

Wie schnell die Bandbreite knapp wird, hängt allerdings weniger von der Zahl der Geräte ab als davon, welche Arten von Online-Angeboten genutzt werden. Das Lesen auf Nachrichtenportalen, das Verschicken von E-Mails, Instant Messaging und Radiosender online zu hören sorgen für recht wenig Datenverkehr. Bei Musikdownloads, Videochats (zum Beispiel mit Skype), Programm-Updates und beim Speichern von Daten in der Cloud sieht es schon anders aus.

Schnelle Anschlüsse für Videos auf Abruf

Die wichtigste datenintensive Anwendung in Privathaushalten ist heute allerdings Video-Streaming. In den letzten Jahren ist Video-on-Demand populär geworden. Von Videoportalen wie YouTube, MyVideo, Vimeo und Clipfish über TV-Mediatheken bis zu kostenpflichtigen Onlinevideotheken wie WATCHEVER, Snap, maxdome, Amazon Instant Video und bald auch Netflix reicht das Spektrum der Streamingdienste, deren Bedeutung in den kommenden Jahren enorm zunehmen wird. Deshalb ist es eine gute Idee, ein paar Leistungsreserven einzuplanen, wenn der Internet-Tarif bzw. der Provider gewechselt wird.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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