HDTV-Programme von HD+ ab 2013 auch in einigen Kabelnetzen

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Der Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation hat für seine Mitglieder eine Vereinbarung mit der HD PLUS GmbH ausgehandelt, die eine Einspeisung der 15 HD-Sender der Plattform HD+ in Kabelnetze ermöglicht. Kabelhaushalte, die von einem der über 160 Mitglieder des Verbands mit TV-Signalen versorgt werden und die HD-Versionen von Free-TV-Sendern wie RTL, SAT.1, ProSieben und beispielsweise VOX noch nicht empfangen, können also auf baldige Besserung hoffen.

Das zum Satellitenbetreiber SES Astra gehörende HD+ ist bisher die Plattform, über die Satellitenhaushalte Zugang zu den HD-Versionen der großen Free-TV-Programme erhalten. Im kommenden Jahr möchte die HD PLUS GmbH zusätzlich Kabelhaushalte mit den HDTV-Programmen versorgen. Eine Vereinbarung, die mit dem Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) geschlossen wurde, wird dies schon ab Januar ermöglichen. Kunden der großen Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW betrifft dies nicht. Neben wenigen sehr großen Kabelunternehmen gibt es in Deutschland allerdings viele kleine Kabelnetzbetreiber.

Welche Sender sind über HD+ zu sehen?

Mehr als 160 davon sind im FRK organisiert. Sie können ihren Kunden von 2013 an auf Basis der allgemeinen Vereinbarung zwischen dem Verband und der HD PLUS GmbH alle über HD+ verbreiteten Sender anbieten. Über HD+ zu sehen sind aktuell 15 Programme: RTL HD, SAT.1 HD, ProSieben HD, VOX HD, kabel eins HD, RTL II HD, SUPER RTL HD, sixx HD, TELE 5 HD, SPORT1 HD, DMAX HD, Nickelodeon HD, COMEDY CENTRAL HD, N24 HD sowie seit voriger Woche der Musiksender DELUXE MUSIC HD.

Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung der HD PLUS GmbH: „Über Satellit werden in Deutschland ohnehin viele kleinere Kabelnetze versorgt. Kabelnetzbetreiber, die bislang noch keine eigenen Abmachungen für die Verbreitung von HD-Sendern haben, können ihren Kunden HD+ durch die Vereinbarung mit dem FRK unkompliziert zur Verfügung stellen. Für die jeweiligen Haushalte bedeutet das eine gewaltige Verbesserung des Fernseherlebnisses zu einem fairen Preis.“

Heinz-Peter Labonte, Vorsitzender des FRK − Fachverband für Rundfunk- und BreitbandKommunikation, begrüßte das Verhandlungsergebnis als „wichtigen Schritt für die die Wettbewerbsgleichheit der unabhängigen mittelständischen KabelNetzBetreiber (uKNB) gegenüber anderen Infrastrukturbetreibern und nachhaltigen Beitrag zur Rechtssicherheit der Verbandsmitglieder gegenüber den Sendern“. Für die Zuschauer der Kabelnetzbetreiber, die demnächst die genannten HDTV-Programme einspeisen, wird eine große Lücke geschlossen, denn auf viele dieser Sender entfällt ein Großteil der Gesamtsehdauer des deutschen TV-Publikums. Laut HD PLUS GmbH entfielen von Januar bis November 2012 rund 66 Prozent der Sehdauer der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren „auf Sender, die ihr Programm in HD über HD+ verbreiten“.

Was kostet HD+ für Kabelhaushalte?

Grundsätzlich soll HD+ für Kabelhaushalte zu gleichen Konditionen wie für Satellitenhaushalte verfügbar sein. Obwohl es sich um die HD-Versionen von Free-TV-Sendern handelt, verlangt HD+ für die Freischaltung eine Gebühr. Derzeit kostet HD+ 50 Euro im Jahr, wobei das erste Jahr gratis ist. Für den Empfang erforderlich ist ein TV-Gerät oder HD-Kabelreceiver mit CI+ Schnittstelle. Außerdem wird ein passendes CI+ Modul benötigt, für das die HD PLUS GmbH eine unverbindliche Preisempfehlung von 79 Euro nennt. Wichtig zu wissen: HD+ stand von Anfang an in der Kritik wegen einer Vorspulsperre für Werbeblöcke. Werbeblöcke müssen sich die Nutzer daher immer in voller Länge angucken, obwohl sie für den Empfang Geld bezahlen.

HD+ Logo links oben: HD PLUS GmbH

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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