Maxdome Test Teil 2: ausgereifte Technik

Maxdome Newsbild
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Wie gut funktioniert Maxdome in der Praxis? Inhalte und Preisgestaltung des Video on Demand-Dienstes konnten uns im ersten Teil unseres Tests überzeugen. Durchsetzen wird sich Maxdome jedoch nur, wenn die Anforderungen an die Nutzer niedrig sind und die Technik ausgereift ist.

Im zweiten Teil geht es darum, wie gut Maxdome in der Praxis funktioniert, welche technischen Möglichkeiten der Nutzung es gibt und welche Art für welche Nutzer die Onlinevideothek geeignet ist.

Maxdome kann am PC direkt über den Browser, über das Windows Vista Media Center sowie über eine Set-Top-Box am heimischen Fernseher genutzt werden.

Maxdome - Screenshot der Webseite
So sieht aktuell die Homepage aus

In puncto Übersichtlichkeit ist der Zugriff auf die Maxdome-Inhalte mittels Browser (nur Internet Explorer!) nicht zu toppen. Den Zugang zu mehr als 15.000 Inhalten nutzerfreundlich zu gestalten, ist leichter, wenn die Auflösung eines modernen PC-Monitors zur Verfügung steht, denn gegenüber der Darstellung am TV-Gerät können weit mehr verschiedene Möglichkeiten gleichzeitig gezeigt werden, noch dazu kann der User scrollen, steht also mehr Platz als nur eine Bildschirmseite zur Verfügung.

Wieso ist das wichtig? Niemand möchte sich durch endlose Menüs kämpfen, zu viele Ebenen verwirren den Nutzer. Außerdem muss jede neue Seite ja erst geladen werden, wobei in unserem Test der PC die Nase vorn hatte.

Im Browser erscheinen die Seiten schnell, das Media Center von Windows Vista dagegen nervte mit langen Ladezeiten und schlug sich merklich schlechter als die uns zur Verfügung stehende Set-Top-Box der Firma Thomson (IP1101PC). Ebenfalls enttäuschte uns das Windows Vista Media Center beim Thema Übersichtlichkeit, da war die Thomson-Box am Fernseher wieder besser.

Navigation und Menüstruktur

An die Darstellung der Menüs und Übersichten auf dem Fernsehschirm darf man keine zu großen Ansprüche stellen, das kann ein PC einfach besser. Dort zeigt sich Maxdome in einem ansprechenden Design. Die Umsetzung auf der Set-Top-Box hat uns jedoch angenehm überrascht: Die Bedienung erfolgt intuitiv, nach der problemlosen und schnell erledigten Konfiguration kann man gleich loslegen und sich Sendungen anschauen.

Wunschlos glücklich waren wir mit der Navigation zwar nicht, vor allem weil man sich durch einige Seiten blättern muss, bis man bei der gewünschten Sendung angelangt ist. Aus dem bequemen Stöbern von der Couch aus wird nichts. Weiß man jedoch, was man sehen möchte, kommt man dank der übersichtlichen Menüführung problemlos ans Ziel.

Am besten stöbert man vorher am PC (wobei man da auch fix den Namen der gesuchten Sendung ins Suchfeld eintippen kann) und setzt die interessanten Sendungen auf den Merkzettel. Auf diesen Merkzettel greift man anschließend über die Set-Top-Box zu.

Internetverbindung

Die Set-Top-Box haben wir über W-LAN mit dem Internet verbunden, leider unterstützt die Thomson IP1101PC kein WPA2, was inzwischen unter Sicherheitsaspekten als dickes Minus zu beurteilen ist. Bei der Verschlüsselung im heimischen Funknetz muss ja immer der kleinste gemeinsame Nenner gewählt werden. Es kann nur der Sicherheitsstandard genutzt werden, den alle Geräte im Netzwerk unterstützen.

Wer zuhause W-LAN mit WPA2 betreibt, schließt die Thomson IP1101PC daher besser über ein LAN-Kabel an, um den Sicherheitsstandard für das Netzwerk nicht unfreiwillig auf einfaches WPA senken zu müssen. Die Performance der Box war jedoch einwandfrei, eine gewisse Wartezeit nach dem Einschalten ist zu verschmerzen.

Bei der aktuell von 1&1 heftig beworbenen MediaCenter-Box (AVM FRITZ! Media 8040), die am günstigen (zum Teil für 0 €) zusammen mit einem 1&1-DSL-Vertrag, aber auch einzeln erworben werden kann, gehört die Unterstützung des Verschlüsselungsstandards WPA2 dagegen dazu .

Die Bildauflösung der Videostreams wird bei Maxdome automatisch an die zur Verfügung stehende Bandbreite beim Nutzer angepasst. So ist es möglich, schon mit einem einfachen DSL-Anschluss mit nur 1 MBit-Downstream Maxdome zu nutzen.

Verschiedene Auflösungen für unterschiedlich schnelle DSL-Anschlüsse

1 MBit
448 x 336 Pixel (448 x 252 Pixel beim Format 16:9)

2 MBit
624 x 468 Pixel (648 x 384 Pixel beim Format 16:9)

schneller als 2 MBit
688 x 384 Pixel (688 x 512 Pixel beim Format 16:9)

Möchte man zu einer späteren Stelle in einem Video springen, dauert es ein paar Sekunden, bis wieder genügend Daten zwischengespeichert wurden. Das ist uns jedoch nicht negativ aufgefallen, eine Online-Videothek, bei der die Sendungen gestreamt werden, ist naturgemäß etwas langsamer als etwa ein Festplattenrekorder. Doch meistens schaut man sich eine Sendung von Anfang bis Ende an, macht allenfalls ein kleine Pause, wenn das Bier oder das Popcorn alle ist oder der Nachbar an der Tür klingelt…

Mit der Set-Top-Box von Thomson ist es jedoch nicht sehr komfortabel, zu einer späteren Stelle zu kommen, im Browser am PC schiebt man mit der Maus den entsprechenden Regler einfach nur ein Stück vor und kurz danach geht es an der gewünschten Stelle weiter. Super! Die Bedienung über die Fernbedienung der Set-Top-Box kann damit nicht konkurrieren, wenngleich die Fernbedienung insgesamt einen positiven Eindruck hinterlassen hat.

Fazit: Maxdome

Die Onlinevideothek Maxdome erscheint insgesamt als hinreichend ausgereiftes Produkt, das keinesfalls nur für Technik-Könner geeignet ist. Wer es schafft, einen Videorekorder zu bedienen, dürfte auch mit Maxdome klarkommen. So viel zu den Anforderungen an den Nutzer.

Die Bildqualität der Sendungen hat uns überzeugt, vor allem wurden die Videos flüssig abgespielt. Einige Sekunden warten zu müssen, bevor die Videounterhaltung startet, ist für eine Onlinevideothek absolut vertretbar. In der gleichen Zeit schafft man es gerade, sich die Schuhe anzuziehen, wenn man den Gang in eine herkömmliche Videothek antreten möchte.

Über das Windows Vista Media Center hat uns die Bedienung von Maxdome am wenigsten Freude bereitet. Die uns zur Verfügung stehende Set-Top-Box von Thomson, mit der die Videos auf den Fernseher kommen, konnte insgesamt überzeugen. Am meisten Freude an der Bedienung hatten unsere Tester, wenn sie ihre PCs benutzten. Die Beschreibungstexte zu den Sendungen lassen sich – kein Wunder – im am PC-Monitor am besten lesen. Schnell klickt man sich durch die Menüs, die Navigation ist ziemlich gut gelöst worden.

Da echter Filmgenuss am Schreibtisch nicht aufkommt, schaut man sich am besten vorher am PC an, welche Maxdome-Sendungen interessant sind, um diese auf den elektronischen Merkzettel zu setzen. Auf der Couch angekommen, klickt man sich vom Hauptmenü aus mit einem Tastendruck zur eigenen Merkliste. Wer weiß, was er sehen möchte, kann seine Sendung über die Fernbedienung ausreichend komfortabel erreichen – zum ausgiebigen Stöbern ist das aber nichts.

Trotz einiger Verbesserungsmöglichkeiten bleibt als Eindruck, IP VOD (also Video auf Abruf über das Internet) ist jetzt reif für den Massenmarkt; wir können Maxdome empfehlen.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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