In den Sommermonaten rüstet primacom an zahlreichen Stellen das eigene Netz auf. An etwa 500 zentralen Knotenpunkten bauen Techniker moderne Sende- und Empfangskomponenten ein. Das Ziel: mehr Sender, mehr HDTV und schnelleres Internet.
Sommerbaustelle klingt freundlicher als Empfangsstörung oder Sendeausfall. So nach Urlaubsprojekt. Tatsächlich dürften die „Sommerbaustellen“ des viertgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers mindestens so unangenehm wie Baustellen auf der Straße für Verkehrsteilnehmer sein.
Aber wie auf der Straße gilt: Die Einschränkungen durch die Bauarbeiten dienen einem wichtigen Zweck und anschließend fließt der (Daten-) Verkehr besser als zuvor. Da an rund 500 Knotenpunkten des primacom-Netzes alte Sende- und Empfangskomponenten durch neue ersetzt werden, sind im gesamten Verbreitungsgebiet des Kabelnetzbetreibers zahlreiche Kunden von den Modernisierungsarbeiten betroffen.
Um die Unterbrechungen des TV-Empfangs so verträglich wie möglich zu gestalten, erfolgen Arbeiten größtenteils nachts bzw. in den frühen Morgenstunden sowie tagsüber zu Zeiten, in denen weniger Zuschauer vor dem Fernseher sitzen. In Zeiten „wichtiger weltpolitischer Ereignisse oder Sportübertragungen ruhen die Arbeiten am Netz“, heißt es etwas vage seitens des Unternehmens.
Neue Senderbelegung kommt
Einfach nur aussitzen können die primacom-Kunden die „Sommerbaustellen“ nicht, denn einige Fernsehsender sind anschließend nicht mehr auf ihren gewohnten Plätzen zu finden, weil sie auf einen anderen Kanal wechseln. Durch neue Kanalbelegung kann der Platz im Netz besser ausgenutzt werden, sodass mehr digitale TV-Kanäle und HDTV-Sender eingespeist werden können. Die direkt von primacom bereitgestellten Digitalreceiver stellen sich automatisch auf die neue Kanalbelegung ein, aber die selbst zusammengestellten Favoritenlisten sollte jeder Kunde im Anschluss an die Kanalumstellung überprüfen.
Kalt erwischt werden sollen die Kunden durch die „Sommerbaustellen“ nicht. Deshalb werden Vermieter und Wohnungsunternehmen sowie die Lokalredaktionen der lokalen Zeitungen und Radiosender rechtzeitig über den jeweiligen Umstellungszeitpunkt informiert.
Hindernis analoges Fernsehen
Als größtes Hindernis für ein größeres Programmangebot und schnellere Internetzugänge nennt primacom die analogen TV-Programme. Da immer noch ein beachtlicher Teil der Zuschauerschaft (laut aktueller Erhebung des Unternehmens vor allem Frauen, alte Leute und wenig am Fernsehen interessierte Personen) nicht auf Digital-TV umgestiegen ist, können die Kabelnetzbetreiber diesen Platz noch nicht besser nutzen.
Trotzdem stellt das Unternehmen mit Blick auf die Netzmodernisierung Internetbandbreiten von bis zu 500 MBit/s in Aussicht, ohne allerdings konkrete Termine zu nennen. Im Nordosten des primacom-Netzes entlang der ringförmigen Glasfaserleitung um Berlin, Schwerin, Anklam und Eisenhüttenstadt ist der Ausbau dafür aber bereits im Gange.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar