Zwei neue Pay-TV-Sender: ProSieben FUN und SAT.1 emotions ab Mai

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Das erfolgreiche Free-TV-Programm ProSieben erhält mit ProSieben FUN endlich einen Pay-TV-Ableger. Aus Sat.1 Comedy wird SAT.1 emotions und wird nach dem Relaunch kein Comedy-Kanal mehr sein.

Die ProSiebenSat.1 Group war im Bereich Pay-TV bislang zurückhaltend: Mit kabel eins CLASSICS und Sat.1 Comedy, die beide im Juni 2006 auf Sendung gingen, gibt es lediglich zwei Bezahlsender, die noch dazu beide bloß in Standardauflösung zu empfangen sind. Das ändert sich in zwei Monaten: ProSieben wird mit ProSieben FUN ein eigener Pay-TV-Ableger zur Seite gestellt, außerdem werden alle drei Pay-TV-Kanäle von ProSiebenSat.1 zusätzlich in HD-Auflösung ausgestrahlt.

ProSieben FUN startet bei Entertain

„Mit ProSieben FUN zeigt Deutschlands erfolgreichste Senderfamilie ein junges, abwechslungsreiches Programm und stellt damit die künftige Nummer eins für Entertainment im Pay- TV auf“, heißt es etwas zu dick aufgetragen im Pressetext der ProSiebenSat.1 Media AG. Noch gibt es nur mit der Deutschen Telekom eine Vereinbarung über die Einspeisung. Allein über die IPTV-Plattform Entertain wird sich der neue Pay-TV-Kanal aber keinen großen Zuschauerkreis erobern können. Nun gut, bis zum Sendestart im Mai (einen genauen Termin nennt der Konzern noch nicht) ist ja noch recht viel Zeit für Einspeiseverhandlungen mit den Kabelnetzbetreibern und den Betreibern der anderen beiden deutschen IPTV-Plattformen Vodafone TV und Alice TV.

Im Programm von ProSieben FUN sollen rund um die Uhr „die erfolgreichsten Show- und Comedyformate von ProSieben“ sowie US-TV-Serien, Kinohits, „Musikhighlights und Action-Sport Events“ gezeigt werden, teilweise in deutscher Erstausstrahlung. Den Pay-TV-Ableger von ProSieben in dieser Weise auszurichten, ergibt einerseits Sinn, doch andererseits ist ProSieben durch den extremen Einsatz von Sitcoms wie „Scrubs“, „How I Met Your Mother“, „Malcolm mittendrin“ und „The Big Bang Theory“ ja schon im Hauptprogramm mit einer Mischung erfolgreich, wie man sie eher von einem Pay-TV-Kanal und nicht von einem großen Free-TV-Sender erwarten würde. Wie kann sich ProSieben FUN davon abheben?

Schluss mit lustig: Sat.1 Comedy wird zu SAT.1 emotions

Der zweite neue Pay-TV-Kanal SAT.1 emotions ersetzt Sat.1 Comedy. Im Programm soll sich alles um „Träume, Sehnsucht, Romantik und Liebe“ drehen, wobei neben beliebten SAT.1 Telenovelas Spielfilme und Serien aus dem SAT.1-Programm geplant sind. kabel eins CLASSICS dagegen bleibt mit seiner Mischung aus Filmklassikern und alten Serien unverändert. Alle drei Pay-TV-Kanäle sind ab Mai zusätzlich zur Ausstrahlung in Standardauflösung in HD-Qualität zu sehen.

Christoph Bellmer, Head of New TV ProSiebenSat.1 und Geschäftsführer der drei Pay-TV-Sender: „Vor über fünf Jahren haben wir unser Pay-TV-Angebot gestartet und sind seither sehr erfolgreich gewachsen. Wir haben jetzt drei Sender im Markt und sind wir damit hervorragend aufgestellt. Die Zuschauer bekommen unter unseren starken Programmmarken exakt das geboten, was sie erwarten. Damit setzen wir ganz bewusst noch stärker auf Qualität, denn wir sind von einem weiteren Wachstum im Bereich Pay-TV überzeugt.“

Inwieweit das mit höherer Qualität zu tun hat, wird sich zeigen. Jeweils einem Free-TV-Sender einen Pay-TV-Kanal zur Seite zu stellen, ist indes ein überzeugender Ansatz. So erklärt sich fast von selbst, was der jeweilige Bezahlkanal zu bieten hat, und er profitiert vom Glanz des bekannten Free-TV-Senders. Angesichts der Fülle an digitalen Fernsehsendern sind Wiedererkennbarkeit und ein klares Profil besonders wichtig.

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Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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