Laut aktueller Studie steht in den allermeisten Haushalten hierzulande ein Flachbildfernseher, in jedem dritten sogar ein Smart TV. Nach wie vor kommt es Käufern neuer TV-Geräte indes weniger auf die Internetfunktionen als auf Bildschirmgröße und Auflösung an und werden viele Smart TVs nicht mit dem Internet verbunden.
Die gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik ließ im November des abgelaufenen Jahres von Concentra Marketing Research eine repräsentative Studie durchführen, bei der unter anderem Kaufkriterien und aktuelle Ausstattung mit Fernsehapparaten abgefragt wurden. Demnach gab es 2013 immer noch signifikante Steigerungen, was die Ausstattung mit Flachbildfernsehern angeht. Im Frühjahr gab es erst in 77 Prozent der bundesdeutschen Haushalte einen Flat-TV, im November schon in 84 Prozent.
Der neue Fernseher soll größer sein
Ungebrochen ist der Trend zu größeren Bildschirmen: 33 Prozent der Haushalte hatten im Frühjahr ein TV-Gerät mit einer Displaydiagonale von mindestens 42 Zoll, im November lag dieser Wert bei 37 Prozent. Am weitesten verbreitet waren mit 41 Prozent (Frühjahr: 44 Prozent) nach wie vor Fernseher mit Bildschirmdiagonalen zwischen 32 und 41 Zoll.
Und das war vor Ende des Weihnachtsgeschäfts! Inzwischen dürften diese Werte alle ein Stück höher liegen. Im abgelaufenen Jahr war vermutlich (aktuelle Daten liegen noch nicht vor) mehr als jeder zweite neue Fernseher ein Smart TV. Bereits mit einem Smart TV ausgestattet war im November fast jeder dritte Haushalt in Deutschland. 52 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihr Fernseher nicht über solche Funktionen verfüge, weitere 17 Prozent wusste es nicht.
Warum bringen viele Smart-TV-Besitzer ihre Geräte nicht ins Netz?
Nach dem ganz großen Smart-TV-Durchbruch wirkt das nicht, zumal 41 Prozent der Besitzer solcher Geräte ihre Smart TVs nicht einmal mit dem Internet verbunden haben. Von diesen gab eine Mehrheit von 62 Prozent an, keine Onlinedienste auf dem Fernseher zu wollen, 16 Prozent war es zu kompliziert und 10 Prozent hatten Sicherheitsbedenken. Hier gibt es offenbar noch viel Aufklärungsbedarf, denn ein Netzwerkkabel zwischen Router und Fernseher zu stecken – das war es auch schon, Zugangsdaten werden dabei ja nicht gebraucht! – sollte jeder schaffen, der sich alleine die Schuhe zubinden kann.
Ob Internet auf dem Fernseher gewollt wird oder nicht, scheint stark altersabhängig zu sein: „Bei der Altersgruppe der über 60-jährigen Besitzer eines Smart-TVs ohne Internetanschluss wollen fast 84 Prozent das Internet nicht auf dem TV-Gerät nutzen, bei den unter 40-jährigen sind es lediglich 55 Prozent“, schreibt die gfu in ihrer Presseinfo. Andererseits halten 41 Prozent der Befragten die Internetfähigkeiten für ein wichtiges Kaufkriterium und 23 Prozent haben bei dieser Frage keine klare Meinung. Nur 36 Prozent halten diese Funktionen für unwichtig.
Verbraucher mit Kaufabsicht sind aufgeschlossener
Am interessantesten sind jedoch die Ansichten derjenigen, die zum Zeitpunkt der Befragung die Absicht hatten, einen neuen Fernseher zu kaufen. 56 Prozent von ihnen sind Smart-TV-Funktionen wichtig oder sehr wichtig, gerade einmal 21 Prozent halten sie für unwichtig. Eine höhere Auflösung als bei ihrem vorhandenen Fernsehapparat wurde von 66 Prozent der Befragten mit Kaufabsicht als wichtiges Kaufkriterium genannt, ein größerer Bildschirm von 71 Prozent.
Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, ordnet die Zahlen so ein: „Die Vorteile der Internetfähigkeit eines TV-Gerätes sind bei der Gesamtbevölkerung noch nicht in vollem Umfang angekommen. Wer sich aber mit einer konkreten Kaufabsicht für einen neuen Fernseher trägt, bewertet die Smart-Funktion deutlich positiver. Die Beschäftigung mit dem Thema führt zu wachsender Zustimmung. Darauf muss die Branche aufbauen und ihre Kommunikation intensivieren.“
Ist das Gerät erst einmal mit dem Internet verbunden…
Dafür spricht nicht zuletzt, dass lediglich 6 Prozent derjenigen, die ihren Smart TV mit dem Internet verbunden haben, die Online-Funktionen nie nutzen. 49 Prozent von ihnen verwenden die speziellen Funktionen eines solchen Geräts oft oder sogar sehr oft, 24 Prozent gelegentlich.
Hoch im Kurs stehen „fernsehtypische“ Anwendungen, also Bewegtbildangebote. 38 Prozent schauen sich Internetvideos auf Plattformen wie YouTube an. Die Mediatheken von TV-Sendern werden von 34 Prozent genutzt, Online-Fotoalben von 28 Prozent. 20 Prozent rufen per HbbTV Zusatzinfos zum TV-Programm ab, 14 Prozent nutzt Social-Media-Dienste wie Facebook und Twitter auf ihrem Smart TV und 13 Prozent verwenden dort Dienste wie Skype für Videochats.
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