Unterhaltungselektronik sowie Produkte aus Telekommunikation und IT verkaufen sich dieses Jahr bestens. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden über 6,6 Millionen TV-Geräte abgesetzt. Bis Ende des Jahres soll die Marke von 10 Millionen erreicht werden.
So viele Fernsehgeräte wie dieses Jahr wurden in den ersten drei Quartalen eines Jahres noch nie gekauft, geht aus dem Index CEMIX hervor. CEMIX steht für Consumer Electronics Markt Index und ist ein gemeinsames Projekt des Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT), der GfK Retail and Technology GmbH sowie der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH (gfu). Erfasst werden im CEMIX die privaten Käufe der Verbraucher.
Der Markt für Consumer Electronics-Produkte verzeichnete von Anfang Januar bis Ende September 5,5 Prozent Wachstum im Vergleich zu den ersten neun Monaten des vorigen Jahres. Privat genutzte IT-Produkte legten um 8,5 Prozent zu, privat genutzte Produkte aus dem Segment Telekommunikation sogar um 11,7 Prozent. Die klassische Unterhaltungselektronik kommt immerhin auf ein Plus von 2,6 Prozent.
Interessant ist die Rekordnachfrage bei Fernsehgeräten. In den ersten drei Monaten wurden mit Fernsehern Umsätze in Höhe von 4,4 Milliarden Euro erzielt, was einem Plus von 9 Prozent entspricht. Auf die Zahl verkaufter TV-Geräte bezogen bedeuten die 6,6 Millionen neuen Fernseher einen Nachfrageanstieg um 15 Prozent. Das ist beeindruckend, denn Fernseher waren in Deutschland auch letztes Jahr schon sehr gefragt.
Die meisten Menschen in Deutschland entscheiden sich beim Neukauf für einen LCD-Fernseher: 5,8 Millionen der 6,6 Millionen bisher gekauften Fernseher sind LCD-TV-Geräte. Hier entspricht das Plus mit 15 Prozent dem durchschnittlichen Nachfrageanstieg. Plasmafernseher wurden zwar nur 577.000 Mal gekauft, doch mit 17 Prozent Zuwachs legten sie leicht überdurchschnittlich zu. Schon mehr als 1 Million der in diesem Jahr gekauften Fernseher ist mit einer Anschlussmöglichkeit an das Internet ausgerüstet. 3D-fähige Fernseher konnten dagegen erst die Marke von 50.000 Verkäufen durchbrechen. Allerdings sind die ersten 3D-fähigen Flachbildfernseher erst im Frühling auf den Markt gekommen.
Die Nachfrage nach Flachbildfernsehern mit 3D-Funktionen dürfte bis Ende des Jahres trotz einer Knappheit bei 3D-Inhalten und allgemein hohen Preisen für entsprechend ausgestattete Flachbildfernseher daher noch ansteigen. „Im TV-Geräte-Bereich stehen im Weihnachtsgeschäft Flachbildschirme mit den Features 3D und Internetzugang (Hybrid-TV, HbbTV) mit den damit verbundenen neuen und vielseitigen Anwendungen im Fokus“, schreibt die gfu heute in einer Presseinformation. Impulse für das Schlussquartal habe auch die Jubiläums-IFA gegeben. Die Marktforscher gehen für 2010 von insgesamt 10 Millionen neu gekauften Fernsehern aus, was einen neuen Rekord bedeuten würde.
Dagegen steigt die Nachfrage nach digitalen Set-Top-Boxen vor allem durch den Trend zu HDTV sowie überhaupt durch den Wechsel vom analogen zum digitalen Fernsehen. In den ersten drei Quartalen wurden von den Fernsehzuschauern 3,9 Millionen digitale Set-Top-Boxen und damit 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gekauft; der Umsatz stieg sogar um 38 Prozent. Im Bereich Home Audio (von Einzelkomponenten bis zu Home-Audio-Systemen) konnten alle Bereiche zulegen.
Die Nachfrage nach Digitalkameras wuchs um 1,5 Prozent bei einem Umsatzplus von 3 Prozent. Immer mehr Konsumenten entscheiden sich für digitale Spiegelreflexkameras, was zu höheren Durchschnittspreisen führt. Einige Bereiche aus dem CEMIX verzeichneten allerdings Umsatzrückgänge: „Weniger Umsatz im ersten bis dritten Quartal generieren Camcorder (- 13 %), Navigations-Geräte (- 21 %), MP3-Player (- 10 %) und Videogames (Hard- und Software) (- 12 %)“, informiert die gfu.
Von Januar bis September wurden 16 Prozent mehr Notebooks und 6 Prozent mehr Desktop-Computer gekauft, was Umsatzzuwächsen in Höhe von 11 bzw. 18 Prozent entspricht. Extrem gefragt sind dieses Jahr Smartphones mit einem Plus von 135 Prozent auf 4,6 Millionen Stück bzw. einem Umsatzplus in Höhe von 104 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.
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