Kabel Deutschland (KDG) wird die Übernahme von Tele Columbus nicht weiter verfolgen und zieht den Widerspruch gegenüber dem Kartellamt zurück. Die Wettbewerbsbehörde hatte der Fusion des größten deutschen Kabelnetzanbieters und dem kleineren Betreiber TeleColumbus nicht zugestimmt, sodass Kabel Deutschland gegen das Urteil Widerspruch einlegte.
Kartellamt vereitelt Fusion – KDG legt Widerspruch ein
Mit der Übernahme TeleColumbus hätte die KDG ihren Vorsprung gegenüber den anderen Kabelbetreibern vergrößern können und wäre ein stärkerer Konkurrent für den Telekommunikationsanbieter Deutsche Telekom geworden. Während Kabel Deutschland im Falle der Übernahme-Genehmigung 30 Prozent aller Tele-Columbus-Netze (in Cottbus, Berlin und Dresden) veräußern wollte, forderte das Kartellamt rund 60 Prozent und damit doppelt so viel, wie die Kabelgesellschaft geplant hatte. Grund für diese Auflagen waren das befürchtete weitere Erstarken der KDG in Ostdeutschland durch TeleColumbus-Netze.
Kabel Deutschland zieht Widerspruch zurück – Grund: Fusion mit Vodafone
Heute schrieb das Handelsblatt mit Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters, dass Kabel Deutschland den Widerspruch aufgibt.
Grund sei wiederum die in der vergangenen Woche von der EU-Kommission genehmigte Fusion Kabel Deutschland und Vodafone. Der britische Telekommunikationsanbieter äußerte im Juni dieses Jahres ein Kaufinteresse an dem deutschen Kabelbetreiber. Bereits wenige Tage später kam es zwischen den beiden Aktiengesellschaften zu einer ersten Grundsatzvereinbarung. Für rund 10 Mio. EUR (Schulden mitgerechnet) wollte Vodafone Kabel Deutschland kaufen. Das Kartellamt erhob gegen diese Anfrage keinen Einspruch. Das letzte Wort und damit die endgültige Entscheidung hatte die Behörde der EU-Kommission überlassen.
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