Ist 2012 Schluss mit analogem Fernsehen via Satellit?

Endlich kommt wieder Bewegung ins Thema Analog-Abschaltung. Die Landesmedienanstalten haben einen Vorschlag zur baldigen Abschaltung der analogen TV-Signale über Satellit gemacht, beim Kabel dürfte es mit dem Umstieg noch eine Weile länger dauern. Der VPRT verabschiedet einen Analog-Digital-Fahrplan.

Viele Kinozuschauer haben sich dieses Jahr schon in eindrucksvollen Bildern im Kino angesehen, wie ein Weltuntergang im Jahr 2012 aussehen könnte. Während der antike Kalender der Maya, auf den Roland Emmerichs bildgewaltiger Film sich bezieht, am 21.12.2012 endet, könnte es mit dem analogen Fernsehen zumindest für Satellitenhaushalte sogar schon früher vorbei sein. Die Landesmedienanstalten haben vorgeschlagen, die analoge Verbreitung von TV-Signalen via Satellit am 30. April 2012 enden zu lassen. Für die Fernsehzuschauer wäre das keine Katastrophe, ganz im Gegenteil. Die Fernsehsender kostet die Doppelausstrahlung viel Geld, das sie nicht ins Programm investieren können. Rein digitalen TV-Programmen fehlen durch die schleppende Digitalisierung die Zuschauer.

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) hat in Reaktion auf den Vorschlag der Landesmedienanstalten für die Analog-Abschaltung ein Sechs-Punkte-Papier erstellt. Der Vorschlag, das analoge Fernsehen via Satellit abzuschalten, wird begrüßt. Die Politik solle darüber hinaus bis Ende kommenden Jahres ein Konzept für das Kabel aufstellen. VPRT-Präsident Jürgen Doetz: „Ein festes Abschaltdatum schafft Planungssicherheit für Zuschauer, Endgeräteindustrie und Sender. Der VPRT unterstützt daher den Vorschlag der Landesmedienanstalten zum Satelliten. Wir bitten die zuständige Medienpolitik, einen festen Abschaltzeitpunkt für die analoge Satellitenverbreitung moderierend und gestaltend zu begleiten. Die Politik sollte dabei festlegen, dass im Laufe des nächsten Jahres auch für das Kabel ein verbindliches und diskriminierungsfreies Migrationskonzept aufzustellen ist.“ Dabei müsse unter anderem die Auffindbarkeit der Fernsehsender im Digital-TV gewährleistet werden.

Auf Dauer sei die Parallel-Ausstrahlung in analoger und digitaler Form für die TV-Veranstalter nicht zu finanzieren, betonte Doetz. Zudem sei es für die derzeit rein digital sendenden Programme extrem wichtig, ihre technische Reichweite zu erhöhen. „Für alle Sender und die Verbraucher sei die Ausstattung der Haushalte mit zukunftsfähigen und adressierbaren Endgeräten wichtig, um das digitale Angebot in seiner Vielfalt entwickeln und nutzen sowie neue Geschäftsmodelle realisieren zu können“, schreibt der VPRT in seiner Pressemitteilung.

Im Analog-Digital-Fahrplan auf der Website des VPRT spricht sich der Verband für eine „maßgebliche Beschleunigung der Digitalisierung sowie ein konkret definiertes Gesamtkonzept für den Analog‐Digital‐Umstieg“ aus, wobei sowohl Satellit als auch Kabel als Übertragungswege berücksichtigt werden sollen.

Eine Abschaltung der analogen Satellitensignale schaffe Planungssicherheit für Zuschauer, Hersteller von Empfangsgeräten und TV-Sender. Hinsichtlich einer Analog-Abschaltung in den Kabelnetzen soll es nach Ansicht des VPRT ein abgestimmtes Umstiegsdatum geben. „Das Konzept soll für das Kabel einen harten, ggf. auch inselweiten, Umstieg vorsehen.“

Wie steht Ihr zu einem festen Abschalttermin für analoges Fernsehen? Sollte die Politik auf baldige Abschaltungen der analogen TV-Signale via Satellit und Kabel drängen?

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

1 Kommentar

  1. Ich finde eine digitalisierung von Sat sinnvoll, das die meisten Sat-Gucker sowieso digital gucken. Im Kabel finde ich es nicht sinnvoll, da 1. die Minderheit digital guckt, 2. der Kabelvorteil wegfällt (ohne Receiver fernsehen und trotzdem relativ viele Programme gucken können). Wenn analoges Kabel wegfällt, dann kann man auch auf DVB-T oder SAT umsteigen, das kostet sowieso viel weniger. Meiner Meinung nach ist Kabelfernsehen schon seit Mitte der 90er Jahre überflüssig und viel zu teuer, da Anfang der 90er Jahre Satellitenanlagen erschwinglicher wurden und mit der Digitalisierung des Antennenfernsehen sowieso.

1 Trackback / Pingback

  1. DVB-T als Alternative zu Kabelanschluss oder Satellitenempfang | Der Kabel Blog

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.