Mehr Infos zum Umstieg von analogem Fernsehen auf Digital-TV

Wenn analoges Fernsehen abgeschaltet wird, können die analog genutzten Frequenzbereiche endlich besser genutzt werden. Für die Fernsehzuschauer heißt das unter anderem, dass sie neue Sender empfangen können. Die Umstellung von analog auf digital läuft zwar recht langsam, nicht zuletzt wegen mangelnder Informationen, aber sie läuft.

Bei der ARD wird derzeit eine „Informationskampagne zur Digitalisierung der Fernsehhaushalte“ vorbereitet, wie es letzte Woche in einem Pressetext hieß. Damit wolle die ARD ihr Anliegen unterstreichen, „den Analog-Digital-Umstieg im Satellitenbereich zügig voranzutreiben“.

Beim TV-Empfang via Satellit könnte das analoge Fernsehen sowieso schneller abgeschaltet werden. „Wir haben uns innerhalb der ARD für einen schnellen Umstieg vom analogen auf digitales Fernsehen im Satellitenbereich  ausgesprochen. Priorität haben nun weitere Gespräche mit den Marktakteuren zur Festlegung eines gemeinsamen Abschaltzeitpunktes“, äußerte sich der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust. Er betonnte dabei jedoch, dass die ARD es als ihre Aufgabe ansehe, die Fernsehzuschauer beim Umstieg auf digitales Fernsehen zu begleiten und zu informieren, besonders bezüglich der Digital-TV-Kanäle der Sendeanstalt.

Die Informationskampagne soll auf der vom 4. bis 9. September in Berlin stattfindenden Internationalen Funkausstellung (IFA) ihren Höhepunkt finden. „Digitale Welt“ wird ein spezieller Messestand der ARD heißen, bei dem sich die Fernsehzuschauer über Umstiegsmöglichkeiten von Analog-TV zu Digital-TV informieren können. Ebenfalls angeboten werden sollen Informationen zu den programmbegleitenden Angeboten der ARD und zum hoch auflösenden Fernsehformat High Definition Television (HDTV).

Sendungen in HDTV sollen die ARD-Zuschauer bereits vor Aufnahme des HDTV-Regelbetriebs, der für Februar 2010 vorgesehen ist, geboten bekommen. IFA, Leichtathletik-WM und Weihnachten werden das Umfeld für HDTV bieten, sowohl im Hauptprogramm der ARD („Das Erste“) sowie auf dem digitalen TV-Sender EinsFestival.

Das ist sinnvoll, denn die Konkurrenz vom Free-TV schläft nicht. Mit RTL und VOX in HD-Qualität soll es schon im Herbst so weit sein.

Auf eine ganz andere Art werden die Abonnenten der TV-Zeitschriften HÖRZU, FUNK UHR und BILDWOCHE über digitales Fernsehen und nicht zuletzt neue Sender informiert. So mancher analoge Fernsehzuschauer kennt Sender wie den Fox Channel, 13th Street und National Geographic Channel noch gar nicht, hier dürfte es noch sehr viel Nachholbedarf geben. Wer als Abonnent die bisherige Beilage „Premiere Kompakt“ bezieht, erhält für den Programmzeitraum vom 4. bis 10. Juli 2009 erstmals stattdessen „HÖRZU DIGITAL“.

Der Umstellungszeitpunkt dürfte nicht zufällig gewählt worden sein: Am 4. Juli wird aus Premiere das neue Pay-TV-Angebot Sky. Dabei ändert sich nicht nur der Name, sondern die ganze Paket-Struktur. Alleine das für alle neuen Pay-TV-Kunden des Anbieters in jedem Fall zu buchende Basispaket Sky Welt enthält 22 TV-Kanäle.

Die neue Beilage „HÖRZU DIGITAL“ soll auf 32 Seiten jede Woche das Programm von 58 Digitalkanälen abbilden. Mit zwei Doppelseiten täglich bekommen die Programmübersichten für Digital-TV mehr Platz als bisher in „Premiere Kompakt“.

Die Pressemitteilung der HÖRZU kündigt einen Gratis-Test an: „In einer Übergangsphase von vier Wochen können die bisherigen Abonnenten das Angebot gratis testen. Ab Heft 31 werden für das erweiterte Angebot 10 Cent zusätzlich pro Ausgabe berechnet.“

„Mit der Einführung von HÖRZU Digital binden wir die immer größer werdende Leserschaft, die mit digitalen Pay-TV-Produkten ausgestattet ist, künftig noch intensiver an die Marke HÖRZU und stärken diese weiter als breite Publikumsmarke“, benennt Jochen Beckmann, Verlagsgeschäftsführer Programmzeitschriften bei Axel Springer, die Vorteile der neuen Beilage.

Wie sieht es bei unseren Lesern aus? Fühlt Ihr Euch ausreichend über den Umstieg vom analogen auf das digitale Fernsehen informiert? Habt Ihr für Euch das analoge Fernsehen schon abgeschaltet und guckt nur noch digital? Oder gehört Ihr zu den Fernsehzuschauern, die über DSL oder Kabelinternet Fernsehen kostenlos oder via IPTV gucken?

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

4 Kommentare

  1. Ich schildere das mal aus meiner Sicht als Kabelnutzer: TV-Empfang per Satellit ist bei unserer Mietwohnung nicht drin, da spielt der Vermieter nicht mit. Also über Kabel, wo wir momentan Analog-TV haben. Man wollte uns bereits mehrfach per Telefon digitalen TV-Empfang aufschwatzen – natürlich gegen Aufpreis. Wieso sollte ich darauf eingehen? Das mehr an Qualität oder sogar HD brauchen wir nicht – wir haben noch einen alten Röhrenfernseher, die Qualität ist völlig ausreichend, ich bin zufrieden. Mehr Sender? Also die zusätzlichen Sender, die wir digital empfangen könnten, reizen mich überhaupt nicht.

    Ich weiß um die technischen Hintergründe, dass der digitale TV-Empfang weniger Bandbreite braucht und daher mehr Sender möglich wären, wenn die analogen abgeschaltet werden würden. Daher ist ein schneller Umstieg wohl auch im Interesse der Kabel-Betreiber. Aber wieso wird das dem Nutzer nicht schmackhaft gemacht? Vorschlag: Digitaler Empfang des momentan Programms + ein oder zwei kostenlose Digital-Receiver bei gleichem oder gar niedrigen Preis (Anreiz!). Für zusätzliche Sender oder HD-Inhalte muss extra bezahlt werden. Vorteil: Leuten wie mir, denen die Vorteile wurscht sind, bleiben quasi bei ihrem Status, das Kabel-Netz wird entlastet. Nachteile: Natürlich, weniger Gewinn für die Kabelbetreiber 🙂 Aber vielleicht lohnt sich die Rechnung durch die gesparte Bandbreite, ich weiß es nicht.

    Aber wenn es so bleibt wie jetzt und ich müsste für digital mehr zahlen als jetzt – ohne mich. Ich will nicht mehr Qualität, Angebot oder sonstwas. Brauch ich nicht. Und ich wette, viele andere auch nicht. Also warum sollten die dann umsteigen? Sind die Kabel-Anbieter zu blöd, das zu begreifen?

  2. Ich persönlich glaube nicht, das die Kabelnetzbetreiber zu blöd sind, das zu begreifen. Denen ist das eher sehr bewußt, nicht umsonst dauert der Umstieg in die digitale Welt so lange, obwohl es so viele Vorteile hat.

    Das Problem sind die Kosten eines solchen Umstieges. Die Kunden benötigen einen, oftmals eher zwei bis drei neue Receiver, damit ihre TV Geräte digital empfangen können, da entstehen gewaltige Kosten. Zumal die billigen Geräte oft auch hohe Supportkosten auf Grund der eingebauten Macken erzeugen. Das wird sich kein Unternehmen an die Backe binden.

    Die Strategie wird doch viel eher sein, so lange zu warten, bis der Großteil der Kunden digitale Geräte zu Hause stehen hat (LCD-/Plasmafernseher mit internem oder externem digitalem Receiver). Denn dann kann man die andren Kunden zum wechseln „zwingen“. Die, die dann abspringen wollen kann man dann immer noch mit Receiver Angeboten locken…

    Das sind alles nur Spekulationen, über die genauen Strategien weiß man nicht viel…

  3. Das warten darauf das die Kunden ihre eigenen Receiver (ob intern oder extern) haben bringt nur nichts, da Kabel alles außer ÖR grundverschlüsselt, wofür man sich mindestens mit der CI-Modul-Problematik beschäftigen muss, was sicher schon genug Leute abschreckt. Außerdem werden nur zertifizierte Receiver (sprich Humax) offiziell unterstützt, was wiederum Leute abschrecken dürfte. Und nicht zuletzt besteht auch unter denen, die sich mit CI halbwegs auskennen, Unsicherheit, da CI+ als Grundvorraussetzung angekündigt wurde, was aber bisher kaum ein Gerät unterstützt. Also wozu jetzt einen Receiver kaufen, wenn der eh bald nicht mehr für Kabel eingesetzt werden kann?

    Es müsste einfach nur die Grundverschlüsselung für die privaten Hauptsender abgeschaltet werden. Dann würden sicher viel mehr Leute digitales Kabel nutzen. Aber dann könnte ja KD nichts mehr durch die Smartcards verdienen …

  4. Da wir in 35260 Schweinsberg ohne hin kein Kabel-TV haben, sind wir auf die Schüssel angewiesen. Nachteil bei Empfang über die Schüssel: die dicken Wolkenformationen bei Gewitterwolken wirken sich störend bei Analog so wie bei Digitalempfang aus. Störungsfreier Digitalempfang habe ich vom Überallfernsehen auf dem Laptop (11 Programme). Auf dem Hohenberg bei Homberg / Ohm so wie auf der Amöneburg zwischen Marburg und Stadtallendorf. Hier bekomme ich so gar 50 Programme auf den Laptop im PKW.

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