Ab Februar können Kunden von Kabel BW ein CI+ Modul bei ihrem Kabelnetzbetreiber mieten. Zusammen mit einer Smartcard können damit Pay-TV-Programme ohne zusätzlichen Receiver empfangen werden, sofern der Fernseher über einen entsprechenden Slot und einen integrierten Tuner verfügt.
Zum Empfang digitaler TV-Programme wird grundsätzlich ein entsprechender Empfänger benötigt. Ältere Fernsehgeräte verfügen nur über einen analogen Tuner, erst in den letzten Jahren haben die Hersteller digitale Empfangsteile direkt in ihre Fernseher eingebaut. Unterschieden wird dabei zwischen Tunern für drei verschiedene Empfangswege für Digitalfernsehen: Digitales Kabelfernsehen, digitaler Satellitendirektempfang und digitales Antennenfernsehen (DVB-T) benötigen unterschiedliche Empfangsteile.
Der selbst genutzte Empfangsweg ist entscheidend
Beim Kauf eines neuen Fernsehers sollte man darauf achten, dass der jeweils genutzte Empfangsweg unterstützt wird. Kabelhaushalte benötigen in ihrem Flachbildfernseher keinen Sat-Empfänger, sollten bei einem Neukauf aber auf einen digitalen Kabeltuner achten, selbst wenn sie im Wohnzimmer einen externen Digitalreceiver einsetzen. Besonders für den Einsatz als Zweitgerät ist die Nutzung eines eingebauten Tuners sinnvoll. Kabel BW sendet als einziger der großen Kabelnetzbetreiber die privaten Free-TV-Programme (wie SAT.1 und RTL) in Standardauflösung unverschlüsselt, Unitymedia hat die Aufgabe der umstrittenen Grundverschlüsselung für kommendes Jahr angekündigt.
Pay-TV-Sender werden selbstverständlich überall nur verschlüsselt eingespeist. Um verschlüsselte Sender empfangen zu können, kann man entweder einen kompatiblen externen Receiver oder ein CI+ Modul seines Kabelnetzbetreibers verwenden. In beiden Fällen wird außerdem eine entsprechend der gebuchten TV-Pakete freigeschaltete Smartcard benötigt, die in den Receiver bzw. in das Modul gesteckt wird.
CI+ Modul, HD-Receiver oder HD-Festplattenreiver
Kabel BW bot bislang kein solches CI+ Modul an, doch das ändert sich ab dem 1. Februar. Für 3,50 Euro monatlich können die Kabelkunden ein HD-taugliches CI+ Modul (für die Pay-TV-Pakete von Kabel BW und Sky) ab Mittwoch direkt von ihrem Kabelanbieter erhalten. Dabei müssen sie sich allerdings für 24 Monate festlegen. So werden im Laufe von zwei Jahren 84 Euro als Miete für die Hardware fällig.
Billiger ist es daher, den bisher schon erhältlichen HD-Receiver zu mieten, für den man wahlweise 2 Euro pro Monat oder einmalig 129,90 Euro (bei Kauf) bezahlt. Ein extra Gerät benötigt natürlich etwas Platz neben dem Fernseher sowie eine eigene Stromversorgung. Auf die Kabel BW Videothek, den im letzten Frühling gestarteten Video-on-Demand-Service des Kabelunternehmens, kann man mit dem CI+ Modul nicht zugreifen, mit dem externen HD-Receiver dagegen schon.
Immerhin: „Time-Shift“ wird unterstützt, soweit der Fernseher und der jeweilige TV-Sender dies unterstützen. Eine eigene externe Festplatte an einen modernen Flachbildfernseher anzuschließen, um Sendungen kurz- oder langfristig zu speichern, hat zwar den Vorteil, beim Speicherplatz nicht den engen Grenzen eingebauter Festplatten unterworfen zu sein. In der Handhabung einfacher und daher für die meisten Zuschauer interessanter sind indes Festplattenreiver. Das bei Kabel BW direkt erhältliche Gerät verfügt über eine 320-GB-Festplatte, womit einem insbesondere bei Aufzeichnung von HD-Inhalten bald der Speicherplatz ausgehen kann. Der Monatsmietpreis von 5 Euro ist allerdings günstig, der Kaufpreis beträgt 249,90 Euro. Zugang zur Kabel BW Videothek bietet das als „HD-Rekorder“ vertriebene Gerät ebenfalls.
Das neue CI+ Modul stellt zwar eine sinnvolle Ergänzung zum HD-Receiver und zum HD-Festplattenreceiver dar. Vor einer Entscheidung sollte man aber die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten unter Berücksichtigung der eigenen Sehbedürfnisse abwägen. Für die meisten Zuschauer dürfte ein HD-Festplattenreiver die beste Wahl darstellen, weil er unkompliziert die zeitlich unabhängige Nutzung von TV-Inhalten ermöglicht. Die Auswahl an HDTV-Programmen ist bei Kabel BW überdurchschnittlich groß, die meisten Kunden anderer Kabelnetzbetreiber müssen mit deutlich weniger HD-Sendern auskommen.
Bild links oben: Kabel BW
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