EWE TEL möchte im Nordwesten von Deutschland in rund 35 zusätzlichen Städten und Gemeinden schnelles Internet mittels VDSL anbieten. Der regionale Anbieter will zu diesem Zweck in den kommenden Jahren bis zu 30 Millionen Euro in den Netzausbau investieren.
Ein einfacher DSL-Anschluss reicht immer mehr Internetnutzern heute nicht mehr aus, denn der Bandbreitenbedarf steigt und steigt. Für Downloads und Streams von Filmen in HD-Qualität oder für das Speichern großer Datenmengen in der Cloud beispielsweise werden hohe Bandbreiten benötigt.
Zudem wird innerhalb eines Haushalts das Internet das Internet heute oft gleichzeitig mit mehreren Endgeräten genutzt, denn neben Desktop-PCs und Notebooks kommen oft auch Smartphones, Tablet-Computer und Smart TVs zum Einsatz, die alle erst mit einer Verbindung ins Internet richtig genutzt werden können. In Familien und Wohngemeinschaften, wenn sich also mehrere Personen einen Internetzugang teilen, kommt es besonders schnell zu Engpässen am DSL-Anschluss.
Schon über eine halbe Millionen Haushalte fit für VDSL
„Neue Technologien und Dienste verändern unseren digitalen Alltag nachhaltig. Daher investieren wir heute in die Zukunft. Als regionaler Vorreiter für Breitbandanschlüsse stellen wir uns aktiv dem Wettbewerb von DSL, Mobilfunk und Kabel“, sagt Norbert Westfal, kaufmännischer Geschäftsführer von EWE TEL. Das Unternehmen ist heute schon in der Lage, weit mehr als eine halbe Million Haushalte mit Highspeed-Internet zu versorgen.
Wo es verfügbar ist, kann VDSL die schnellere Alternative zu DSL sein, denn ein VDSL-Anschluss ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 50 MBit/s, an einem klassischen DSL-Anschluss sind es dagegen nur bis zu 16 MBit/s, aber in der Praxis müssen sich DSL-User meist mit deutlich weniger zufrieden geben. Der Engpass entsteht durch die langen Kupferleitungen des Telefonnetzes. Bei VDSL wird die Strecke zwischen Hauptverteiler und Kabelverzweiger (große graue Kästen am Straßenrand) über Glasfaserleitungen bewältigt, nur das letzte Stück bis zum Kunden besteht noch aus Kupferleitungen.
Von den Datenraten im Gigabit-Bereich im Glasfasernetz bleibt dann zwar nur noch ein Bruchteil übrig, aber 50 MBit/s sind derzeit für einen durchschnittlichen Privathaushalt mehr als nur schnell genug. Reserven für die Zukunft ermöglicht der Einsatz von Vectoring, denn damit lassen sich Störsignale ausgleichen. Auf diese Weise sind statt bis zu 50 MBit/s Internetgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s an ein VDSL-Anschluss erreichbar. „Dafür ist weiterhin der freie Zugang zu den Schaltkästen der Telekom notwendig. Wir brauchen in Deutschland Investitionssicherheit für Anbieter, die sich im Breitbandausbau engagieren“, stellt Westfal die Bedeutung der regulatorischen Rahmenbedingen heraus. In den letzten drei Jahren hat EWE TEL stark in den Netzausbau investiert und etwa 2.500 Kabelverzweiger an sein Glasfasernetz angebunden.
Ausbauplan ist in Arbeit – Kundennachfrage entscheidend
Wo genau der Netzausbau in den kommenden beiden Jahren stattfinden soll, steht noch nicht fest. EWE TEL erarbeitet gerade einen genauen Ausbauplan. Insgesamt sollen ungefähr 35 Städte und Gemeinden im Vertriebsgebiet des Unternehmens von der neuen Ausbauoffensive profitieren. EWE TEL wolle mit seinen Investitionsplänen ein „klares Signal für die Zukunft“ setzen, heißt es in der Pressemitteilung. „Die Bundesregierung will eine flächendeckende Breitbandversorgung in Deutschland bis 2018 erreichen. EWE TEL wird dazu in Niedersachsen auch künftig einen ganz entscheidenden Teil beitragen“, bekräftigt Westfal. Wo ausgebaut wird, will EWE TEL von der Kundennachfrage sowie der vorhandenen Infrastruktur abhängig machen. „Uns ist es zudem wichtig, Ortschaften in der gesamten Region auszubauen. Wir gehen so vor, dass wir so viele Haushalte wie möglich, so kostengünstig wie möglich und so schnell wie möglich, erreichen“, erklärt Westfal.
Bild links oben: Zentrale EWE AG (Pressefoto)
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