Der mit Abstand größte deutsche Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland darf Kabelnetze mit rund 1,1 Millionen angeschlossenen Haushalten von der Orion-Gruppe übernehmen. Das Bundeskartellamt hat dem Verkauf zugestimmt.
Der Käufer Kabel Deutschland preist an, damit die Voraussetzungen für mehr Wettbewerb zu schaffen. Das klingt zuerst widersprüchlich, denn der größte Anbieter wird damit noch größer. Doch aus der Kabeldose in der Wohnzimmerwand kommt längst nicht mehr nur Fernsehen, sondern zusätzlich Telefon und Internet. Alles zusammen als Angebot aus einer Hand wird als Triple-Play bezeichnet.
Die Kabelnetzbetreiber treten werden damit ernsthafte Konkurrenten für die Telefongesellschaften und Internetprovider, die zum Teil ihrerseits schon TV-Angebote über das Internet (IPTV) bieten. Vor diesem Hintergrund ist die Kartellamtsentscheidung zu sehen.
Für Kabel Deutschland ist die Übernahme der Kabelnetze von Orion besonders lohnend, weil dadurch das Endkundengeschäft gestärkt wird – Kabel Deutschland kommt sozusagen näher an die Haushalte heran, was für eine Vermarktung der Telefon- und Internetdienstleistungen wichtig ist. Zusammen mit den neu erworbenen Netzen kann Kabel Deutschland direkt und über die Wohnungswirtschaft nun mehr als 80 % der Kunden versorgen.
Im letzten Quartal 2007 stammten schon 12 % der Abo-Umsätze aus den Bereichen Telefon und Internet. Auf die neuen Kabelkunden wird Kabel Deutschland aktiv zugehen, um seine Triple-Play-Produkte vorzustellen.
FAZIT: Vor nicht langer Zeit sah es so aus, als ob schnelles Internet in Deutschland dauerhaft gleichbedeutend mit DSL über das Telefonnetz bleiben würde. In anderen Ländern wie den USA und Südkorea spielt Internet über das Breitbandkabelnetz schon lange eine wichtige Rolle. Die Kabelnetzbetreiber haben nun jedoch stark in ihre Netze investiert und können inzwischen nicht nur preislich sehr attraktive Angebote machen – ihre Internetzugänge sind oft auch deutlich schneller als die ihrer DSL-Konkurrenten.
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