Maxdome hat diese Woche ein Angebot mit Kaufvideos zum Download gestartet. Gekaufte Filme und Serien-Episoden können unbegrenzt oft angesehen werden. Allerdings können die gekauften Inhalte nur auf drei PCs genutzt werden. Ein Brennen auf DVD ist nicht möglich.
Das neue Angebot von Kaufvideos bei Maxdome startet mit etwas mehr 400 Titeln. Von Spielfilmen wie „Spiderman 3“ bis zu „Harry Potter und der Halbblutprinz“ und „Terminator – Die Erlösung“ sind zahlreiche Kinohits verfügbar. Neben Filmen wird die Kaufoption für Serien wie „Fringe“, „Emergency Room“ und „The Mentalist“ angeboten. „Zudem steht den maxdome- Nutzern ein noch breiteres Angebot zur Verfügung“, preist der Pressetext das Serienangebot an. „So finden sich beispielsweise die letzten ‚Two and a half men‘-Staffeln als Download auf der Plattform wieder.“
Zum Auftakt steht eine Reihe von Titeln wie „Ritter aus Leidenschaft“, „Anatomie“, „8mm“ und „Mr. Deeds“ zum Einführungspreis von 4,99 Euro zum Kauf. Ansonsten hängen die Preise wesentlich von der Aktualität ab. „Hancock“, „Keinohrhasen“ und „Das Gesetz der Ehre“ sind beispielsweise für 8,99 Euro als Download erhältlich.
Zum Start des neuen Angebots hat Maxdome den Download Manager überarbeitet, um den Nutzern mehr Komfort zu bieten. In unterschiedlichen Top 100-Listen wird nun zwischen Leih- und Kaufvideos unterschieden. Löblich: Maxdome-Kunden können Videos nun auch mit dem Browser Firefox herunterladen. Aber: Zur Installation des Download Managers müssen sie weiter den Internet Explorer verwenden.
„Mit der Einführung von Kaufvideos erweitern wir unser Angebot um viele aktuelle attraktive Inhalte und bieten unseren Kunden die Möglichkeit, sich ein digitales Videoarchiv mit zeitlich unbeschränkten Nutzungsmöglichkeiten aufzubauen“, sagt Markus Härtenstein, Leiter Product Management & Programming bei Maxdome.
Von all den Neuerungen in der letzten Zeit (z. B. HD-Filme und Download von Leihvideos) hat das neue Kaufvideo-Angebot jedoch den größten Haken: Es ist nur mit PCs zu nutzen und nach drei Lizenzen ist Schluss. Das bedeutet, dass man sich ein bei Maxdome gekauftes Video zwar immerhin auf drei verschiedenen PCs ansehen kann, doch es ist beispielsweise nicht möglich, es auf DVD zu brennen, um es sich auf der Couch vor dem Fernseher mit dem DVD-Player anzusehen.
Ein Übertragen auf externe Geräte ist ebenfalls nicht möglich. Und was ist eigentlich, wenn man sich nach ein paar Jahren neue Computer kauft? Soll man sich keinen neuen PC mehr kaufen, um seine Filmsammlung nicht zu verlieren? In Härtefällen soll man sich an den Support wenden, um eine Ersatzlizenz zu erhalten, doch dürfte sich das wohl auf Fälle wie Hochwasserschäden oder Wohnungsbrände beschränken.
Eine echte Alternative zum Kauf einer DVD oder Blu-ray-Disc scheint das neue Maxdome-Kaufvideoangebot derzeit nicht zu sein. Allerdings sollte man nicht voreilig auf Maxdome schimpfen. Die Inhaber der Filmrechte entscheiden im Rahmen der Lizenzvergabe über die Art der Nutzungsmöglichkeiten.
Im Bereich E-Books verhält es sich kaum anders, viele Verlage wollen die Kontrolle über die Inhalte behalten, weil sie ihren zahlenden Kunden nicht trauen. Doch so weit müssen wir gar nicht schauen: Eine ähnliche Situation besteht bei den HDTV-Angeboten der RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1, die ihre Free-TV-Sender über Astra verschlüsselt in HD+ ausstrahlen und damit beispielsweise das Überspringen der Werbespots technisch verhindern.
FAZIT: Maxdome bietet viele attraktive Inhalte, derzeit sind in der Online-Videothek schon mehr als 25.000 Inhalte auf Abruf zu sehen. Bei ausgeliehenen Videos ist ein Kopierschutz akzeptabel, wenn er die Nutzung nicht zu sehr einschränkt. Für ein 24-stündiges Nutzungsrecht bezahlt man halt auch viel weniger als für einen Film, den man auf Dauer behalten möchte. Die Lizenz an das Schicksal kurzlebiger Hardware zu hängen, ist aber bestimmt nicht das, was die Käufer wollen.
Die Musikindustrie immerhin hat nach schmerzhaften Verlusten aus ihren Fehlern mit Kopierschutzmechanismen gelernt. Standard für legale Downloads ist inzwischen das DRM-freie MP3-Format. Bei Musik-Downloads gab es letztes Jahr übrigens ein Umsatzplus von 40 Prozent. Die Nutzer sind durchaus bereit, für digitale Inhalte zu zahlen, aber einen Kopierschutz wollen sie nicht.
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