Eine wachsende Zahl Zuschauer gibt für begehrte Inhalte Geld aus. Das zeigt die Studie „Pay-TV in Deutschland 2014“, die auch für kostenpflichtige Onlinevideos eine positive Entwicklung belegt. Für 2014 glauben die Anbieter an ein Anhalten des Trends.
Es ist gar nicht so lange her, dass „Pay-TV funktioniert in Deutschland einfach nicht“ eine weitverbreitete Sichtweise war. Das ist vorbei, denn Studien wie die heute vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) vorgestellte „Pay-TV in Deutschland 2014“ beweisen das Gegenteil. In manchen anderen Ländern sind Pay-TV-Abos zwar sehr viel weiter verbreitet, doch seit Jahren steigen hierzulande die Abonnentenzahlen.
Hinzu kommt eine dynamische Entwicklung bei kostenpflichtigen Video-on-Demand-Angeboten. Onlinevideotheken wie maxdome, WATCHEVER, Amazon Instant Video und Snap sind inzwischen im Massenmarkt angekommen. Laut der neuen Studie stiegen die Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Umsätze von 1,84 Milliarden Euro in 2012 auf 2,05 Milliarden Euro in 2013. Bezieht man nicht allein Deutschland, sondern den gesamten deutschsprachigen Markt mit ein, wurden sogar 2,2 Milliarden Euro umgesetzt.
Beim VPRT glaubt man an eine Fortschreibung dieser positiven Entwicklung: Dieses Jahr steigen die Umsätze um 10 bis 15 Prozent auf etwa 2,3 Milliarden Euro in Deutschland und auf rund 2,5 Milliarden Euro im deutschsprachigen Raum, prognostiziert der Verband. Derzeit sind in Deutschland 88 Pay-TV-Kanäle zu empfangen, 73 hiervon sind in HD-Auflösung zu sehen.
Deutlich mehr Abonnenten
Die positive Entwicklung bei den Umsätzen der Pay-TV-Sender und -Plattformen ist eng mit der gewachsenen Kundenzahl verknüpft. Besonders deutlich wird diese Entwicklung bei Betrachtung längerer Zeiträume: In den vergangenen fünf Jahren legten die Abo-Zahlen in Deutschland um nahezu 50 Prozent auf 6,4 Millionen (Stand Ende 2013) zu. Im gesamten deutschsprachigen Raum waren es sogar 7,1 Millionen Abonnenten.
Naheliegend, aber nicht selbstverständlich: Die tatsächliche Nutzung nahm ebenfalls deutlich zu. „In den ersten fünf Monaten des Jahres 2014 lag die durchschnittliche Pay-TV-Reichweite der von der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) lizenzierten Pay-TV-Sender bereits bei 10,2 Millionen Zuschauern gegenüber 9,2 Millionen im Vergleichszeitraum 2013“, nennt der VPRT in seiner Pressemitteilung Einzelheiten. Der durchschnittliche Zuschauermarktanteil betrug insgesamt 2,2 Prozent, bei den Haushalten mit Pay-TV lag er bei 14,7 Prozent.
Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung im VPRT: „Pay-TV schreibt seine Erfolgsgeschichte in Deutschland fort, das zeigen alle relevanten Kennzahlen. Alleine in Deutschland sind die Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Umsätze im zurückliegenden Jahr um 11,4 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro angestiegen. Für die kommenden Jahre erwarten wir eine anhaltende Wachstums- und Innovationsdynamik im Pay-TV- und Paid-VoD-Segment, ebenso wie im Bereich der werbefinanzierten TV- und VoD-Angebote. Damit könnten wir auch in Deutschland vor einem neuen goldenen TV-Zeitalter stehen.“
Große Auswahl – leicht zugänglich
Als wesentlichen Erfolgsfaktor betrachtet man beim VPRT neben der Vielfalt bei den Inhalten einen einfachen technischen Zugang. So können die Zuschauer ihre Programme linear und non-linear in hoher technischer Qualität sehen. Zudem ist nicht mehr nur von zu Hause ein Zugriff auf die Inhalte möglich, sondern zusätzlich unterwegs über mobile Endgeräte.
„Die Pay-TV-Anbieter investieren an vorderer Stelle in Innovationen wie HD und Ultra HD, 3D, zeitversetztes Fernsehen, mobile Angebote und Video-on-Demand“, schreibt der Verband. Wachstumsimpulse löst derzeit nicht zuletzt der Ausbau der Abrufdienste aus. Neben den bekannten Onlinevideotheken sind hier beispielsweise SELECT VIDEO von Kabel Deutschland, Horizon von Unitymedia KabelBW und Mediatheken wie die der NOW-Familie der RTL-Gruppe zu nennen. Vor diesem Hintergrund wird eine anhaltend positive Marktentwicklung für Pay-TV und Paid-VoD erwartet.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar