ProSieben MAXX analog und digital bei Unitymedia und Kabel BW

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Der neue Free-TV-Sender ProSieben MAXX wird zum Sendestart am 3. September digital in die Kabelnetze von Unitymedia und Kabel BW eingespeist. Zwei Wochen später folgt die analoge Einspeisung, wobei der neue Sender je nach Region ein anderes drittes Programm ersetzt.

Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 profitiert dabei vom lange andauernden Streit um die Einspeisentgelte zwischen den großen Kabelnetzbetreibern mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Möglich ist das, soweit sie nicht unter die „Must Carry“-Regel fallen, also soweit die Kabelnetzbetreiber nicht zur Einspeisung verpflichtet sind.

NDR, WDR, BR und MDR von Ausspeisung betroffen

Je nach Region ersetzt der neue private Free-TV-Sender ProSieben MAXX (Zielgruppe: Männer zwischen 30 und 59 Jahren) ein anderes öffentlich-rechtliches TV-Programm: In Nordrhein-Westfalen wird ab Montag (2. September) der NDR nicht mehr analog via Kabel verbreitet. In der Region Fulda muss der WDR weichen, in den Regionen Frankfurt/Main und Gießen der MDR und in der Region Kassel der BR. In Baden-Württemberg wird der WDR aus den analogen Kabelnetzen verbannt.

„Die Neubelegung dieser Sendeplätze folgt dem Bekunden der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, ihrerseits keinen Wert mehr auf die analoge Verbreitung ihrer Programme zu legen“, begründet Unitymedia KabelBW das Ende der analogen Verbreitung der genannten TV-Sender. Der NDR hat die vorgesehene Ausspeisung des NDR allerdings schon zu Beginn der Woche kritisiert. Dr. Arno Beyer, stellvertretender NDR Intendant: „Diese Entscheidung lassen wir gerichtlich überprüfen. Klar ist aber schon jetzt: Die angekündigte Ausspeisung des NDR Fernsehens aus dem analogen Kabel geht vielen Zuschauerinnen und Zuschauern in NRW gegen den Strich. Das NDR Fernsehen ist in diesem Bundesland nach dem WDR Fernsehen das beliebteste Dritte Programm. Deshalb sollte Unitymedia im Interesse der eigenen Kunden seine Ankündigung überdenken und das NDR Fernsehen weiter analog verbreiten.“ (Vor Kurzem hatte auch Kabel Deutschland angekündigt, einige der dritten Programme nicht mehr analog einzuspeisen.)

Mit Digital-TV sind die Sender weiterhin zu sehen

Unitymedia KabelBW verweist darauf, dass sämtliche öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin digital zu empfangen sein werden. Gleichzeitig wird jedoch erneut ein Festhalten am analogen Kabelfernsehen betont: „Wir möchten unseren Kunden den Umstieg in die digitale Welt so bequem wie möglich machen und überlassen ihnen länger als jeder andere Verbreitungsweg die Möglichkeit, selbst die Empfangsart zu wählen. Während manchen Kunden das analoge Angebot nach wie vor ausreicht, geht der Trend doch klar zu Digital-TV, da die Sendervielfalt größer ist und zahlreiche Zusatzdienste, wie HDTV oder Video on Demand möglich sind. Unitymedia KabelBW bietet daher den digitalen Empfang ohne Zusatzkosten an. Voraussetzung für den Empfang der digitalen Sendervielfalt ist lediglich ein Digital-Receiver, der bei neuen Geräten in der Regel bereits integriert ist“, erklärt Klaus Wolf.

„Mit der ProSiebenSat.1 Gruppe pflegen wir eine langjährige, erfolgreiche Partnerschaft, in deren Rahmen wir über die reine Belegung von Kapazitäten hinaus zahlreiche neue und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle auf den Weg gebracht haben“, kommentiert Klaus Wolf. „Mit der sowohl analogen als auch digitalen Einspeisung ermöglichen wir dem jungen Sender, vom Start weg eine hohe Reichweite zu erzielen.“ In puncto Reichweite ist ProSieben MAXX auch sonst in einer komfortablen Position, denn abgesehen von der Verbreitung via Satellit wird der neue Free-TV-Kanal bei Kabel Deutschland, NetCologne, Tele Columbus, Primacom und Entertain wird ProSieben MAXX ebenfalls von Anfang an (allerdings ausschließlich) digital zu sehen sein. In München und Südbayern wird das Programm sogar terrestrisch (DVB-T) über Antenne auf Kanal 34 (578 MHz) zu sehen sein. Details zum Programm des neuen Senders gibt es hier im Blog.

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Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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