RTL, VOX, RTL II, n-tv, RTL NITRO, SUPER RTL demnächst bei Zattoo

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RTL Deutschland und die IPTV-Plattform Zattoo haben sich auf eine Zusammenarbeit verständigt. Sechs RTL-Sender werden ab Mitte 2013 live über die Internet-Plattform zu sehen sein. Eine kostenlose Verbreitung ist allerdings nicht vorgesehen.

Live-TV im Internet ist für sehr viele Zuschauer interessant. Nicht zuletzt durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern gewinnen Livestreams an Bedeutung. Dieses Jahr hat sich schon viel getan für die Fernsehzuschauer in Deutschland, denken wir nur an die dauerhaften Livestreams von ARD und ZDF. Eine besondere Rolle beim Fernsehen über das Internet nimmt Zattoo ein, denn auf dieser Plattform gibt es TV-Livestreams von sehr vielen unterschiedlichen Fernsehsendern. Erst vor zwei Monaten kamen mehre zusätzliche Programme hinzu.

Was allerdings fehlt, sind Programme der beiden großen privaten Sendergruppen ProSiebenSat.1 und RTL Deutschland. Im Bereich private Free-TV-Sender sind bislang nur „kleine“ Sender wie SPORT1, Das Vierte, DMAX, N24, DELUXE MUSIC und Deutsches Anleger Fernsehen zu sehen. Zusammen mit den vielen öffentlich-rechtlichen Programmen, einigen Pay-TV-Kanälen sowie ausländischen TV-Sendern gibt es immerhin schon über 50 Livestreams bei Zattoo.

TV-Livestreams auf vielen verschiedenen Geräten

Dieses Jahr dürfte das Interesse an Zattoo in Deutschland stark zunehmen, denn von Mitte des Jahres an sollen RTL, VOX, RTL II, SUPER RTL, RTL NITRO sowie n-tv auf die Plattform kommen. Andre Prahl als Mitglied der Geschäftsleitung CBC verantwortlich für die Programmverbreitung der Mediengruppe RTL Deutschland sagt: „Mit der Verbreitung unserer Programme durch Zattoo haben die Zuschauer eine weitere Möglichkeit, unsere linearen Free-TV-Angebote nun auch über das Internet zu empfangen. Damit eröffnen wir eine weitere Alternative insbesondere auch für die Nutzer, die unsere Programme drahtlos per WLAN auf Endgeräten wie Tablet-PC oder Smartphones empfangen möchten.“

Nick Brambring, CEO von Zattoo: „Das ist ein Meilenstein. Der deutsche Markt für Live-TV im Internet hat enormes Wachstums-Potential. Wir freuen uns über das Vertrauen von RTL in uns und unser Produkt. Die Kooperation kann wegweisend sein. Zattoo ist ein zuverlässiger und attraktiver Partner für Sendeanstalten. Gewinner sind natürlich auch die Nutzer, die ihr Live-Fernsehen auf allen wichtigen Endgeräten mit Internet-Anschluss empfangen können.“

Auf kostenlose Livestreams der RTL-Sender können sich die User dennoch nicht freuen, denn die sechs genannten Free-TV-Sender werden nur gegen Bezahlung zu sehen sein. Zum Empfang ist ein „HiQ-Zugang“ erforderlich. Ursprünglich war die HiQ-Funktion dazu gedacht, gegen eine geringe Gebühr eine höhere Bildqualität zu bieten. Zudem müssen sich HiQ-User nicht beim Umschalten zwischen den Programmen zusätzliche von Zattoo geschaltete Werbespots ansehen.

Was kostet es?

Teuer ist die HiQ-Option nicht, derzeit verlangt der Anbieter 4,99 Euro pro Monat. Zum Testen kann man sich für einen einzelnen Tag zumn Preis von 1,59 Euro freischalten lassen. Billiger wird es bei Buchung der HiQ-Option für drei Monate (12,99 Euro) oder zwölf Monate (44,99 Euro). Das Abo gilt für alle unterstützten Endgeräte. Die Livestreams können nicht nur mit Computern (Windows [auch als Windows 8 App], Mac OS und Linux werden unterstützt), sondern auch auf Smartphones (iOS, Android OS, Windows Phone) und Tablets (iOS, Android OS), auf einigen Smart TVs von Samsung und LG sowie auf der Spielkonsole Xbox 360 und der Set-Top-Box VideoWeb TV (Test der Box hier im Blog) angeguckt werden.

Interessant ist der Zeitpunkt, zu dem die Kooperation zwischen Zattoo und der Mediengruppe RTL Deutschland bekanntgeben wird. Für die Entscheidung, in Zukunft auf die Verbreitung via DVB-T zu verzichten, musste der TV-Konzern viel Kritik einstecken. Zudem ist ProSiebenSat.1 beim DVB-T-Ausstieg nicht nachgezogen, sondern hat die Verträge um drei Jahre verlängert sowie Interesse an den RTL-Frequenzen angemeldet. Durch TV-Livestreams im Internet könnte RTL die durch den DVB-T-Ausstieg erwarteten Reichweitenverluste (mindestens zum Teil) ausgleichen. Man darf gespannt sein, wie schnell ProSiebenSat.1 nachzieht. Angesichts der jetzt schon ziemlich großen Popularität von Zattoo ist schließlich nicht zu erwarten, dass ProSiebenSat.1 der Konkurrenz das Feld überlässt.

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Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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