Kabel Deutschland macht WLAN-Hotspot-Flat kostenpflichtig

Hotspot und Homespot bei Kabel Deutschland
Grafik: Kabel Deutschland

Im Mai ist für Kunden von Kabel Deutschland Schluss mit der unbegrenzten kostenlosen Internetnutzung im Hotspot-Netz des Kabelnetzbetreibers. Je nach Tarif zahlen Internet- und Telefonkunden von Kabel Deutschland für die WLAN-Hotspot-Flat 4,99 oder 9,99 Euro im Monat.

Im letzten Jahr hatte Kabel Deutschland das Ausbautempo für sein Netz aus WLAN-Hotspots deutlich erhöht. Letzten Monat meldete das Unternehmen einen Bestand von mehr als 300.000 WLAN-Zugangspunkten, wobei der Großteil davon sogenannte Homespots sind. Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: Wer zu Hause einen Internetzugang von Kabel Deutschland nutzt und einen WLAN-Router des Anbieters, betreibt gleich zwei WLANs: ein privates und eines, das von Dritten mitgenutzt werden kann.

Hotspots in Privatwohnungen

Das ergibt Sinn, denn auf diese Weise kann Kabel Deutschland zu minimalen zusätzlichen Kosten ein großes Netz aus WLAN-Hotspots betreiben. Diesen Dritten steht im Downstream (Daten empfangen) eine maximale Datenrate von 10 MBit/s zur Verfügung, im Upstream (Daten senden) sind es bis zu 2 MBit/s. Bis zu fünf Geräte können gleichzeitig über einen dieser Homespots online sein. In der Regel dürfte diese Beschränkung kein Problem sein, denn ein WLAN reicht selten besonders weit über die eigenen Wohnung hinaus.

Kabel Deutschland hatte die Homespots standardmäßig aktiviert (Deaktivierung möglich), sodass viele Internetkunden des Unternehmens (trotz Informationsschreibens) gar nicht bewusst sein dürfte, dass sie einen Homespot zur Verfügung stellen. Der Vorteil für Kunden mit aktiviertem Homespot besteht bisher darin, dass sie selbst alle 300.000 Zugangspunkte im WLAN-Hotspot-Netz ohne Zeitbeschränkungen nutzen können. Das wird sich kommenden Monat jedoch ändern.

Was kostet die neue Option?

Ab Mai muss dies bei Bedarf als Option extra gebucht werden, was für Kunden mit WLAN-Kabelrouter von Kabel Deutschland jeden Monat 4,99 Euro kostet. Für Neukunden mit der Homebox Fritz!Box 6360 gilt das grundsätzlich ebenfalls, doch sie können die Hotspots bis 31. Oktober 2014 gratis nutzen.

Für alle anderen Telefon- und Internetkunden von Kabel Deutschland kostet die Option monatlich 9,99 Euro. So bekommen immerhin alle 2,3 Millionen Internet- und Telefonkunden des Anbieters die Gelegenheit, ohne zeitliche Einschränkung die Hotspots zu nutzen.

Hotspots von Kabel Deutschland
Grafik: Kabel Deutschland

Diese Investition kann sich lohnen, wenn man regelmäßig einen oder mehrere dieser Hotspots nutzt. Die Traffic-Grenzen in Tarifen für Smartphones und Tablets sind schließlich meist knapp bemessen, so dass es attraktiv ist, sich (wo das möglich ist) stattdessen via WLAN mit dem Internet zu verbinden und die Onlinenutzung so nicht auf das Datenvolumen im Mobilfunkvertrag anrechnen zu lassen. Bei gutem Empfang sind WLAN-Verbindungen schnell und stabil. Zudem können Kunden für bis zu drei Geräte Nutzerkonten anlegen, sodass ggf. mehr als nur eine Person die Hotspot-Flat nutzen kann. Das relativiert die Kosten ein wenig. Lange vertraglich binden müssen sich die User nicht, denn die Option ist monatlich kündbar.

Unverändert: 30 min kostenlos für alle

Keinen Einfluss haben die Neuerungen auf die Gratis-Nutzung der in 90 Städten errichteten öffentlichen WLAN-Hotspots von Kabel Deutschland. Diese können wie bisher pro Tag 30 Minuten von jedem kostenlos verwendet werden. Für Endgeräte mit Android OS und iOS (Apple) bietet Kabel Deutschland die kostenlose App Hotspotfinder zum leichten Finden der Zugangspunkte an. Auf der Website von Kabel Deutschland kann über eine Karte danach gesucht werden.

Bild links oben: Kabel Deutschland

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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