Endlich mehr Platz für HD-Aufnahmen: Kabel Deutschland hat einen neuen HD-Festplattenreceiver im Angebot, der eine sehr viel größere Festplatte als das Vorgängermodell hat: 1.000 GB. Passend dazu trägt das Gerät das Kürzel RCI88-1000.
Im digitalen Kabelfernsehen ist die Programmauswahl so groß, dass es bei vielen TV-Fans nicht lange dauert, bis kein Speicherplatz mehr frei ist auf ihrem Festplattenreceiver. Der von Kabel Deutschland seit einer Weile als HD-DVR vertriebene RCI88-320 KDG (zu Erfahrungen und Problemen siehe hier im Blog!) verfügt über 320 GB Speicherplatz. Für Sendungen in Standardauflösung ist das gar nicht schlecht, aber für HDTV ist es viel zu wenig.
Platz für 220 Stunden in HD oder 550 Stunden in SD
Deshalb ist es eine sehr gute Nachricht, wenn Kabel Deutschland ab morgen einen neuen HD-Festplattenreceiver anbietet, der 1.000 GB Speicherplatz bietet. Das soll reichen, um bis zu 220 Stunden in HD-Auflösung oder bis zu 550 Stunden in Standardauflösung aufzuzeichnen. Kein anderer Kabelnetzbetreiber bietet seinen Kunden derzeit so viel Speicherplatz auf einer eingebauten Festplatte. Und noch ein Vergleich: Bei Sky+, dem HD-Festplattenreceiver des Pay-TV-Anbieters Sky, stehen sogar nur 160 GB zur freien Verfügung, die andere Hälfte des Speicherplatzes ist für Sky Anytime reserviert.
Kabel Deutschland nennt den von Sagemcom hergestellten RCI88-1000 „HD-DVR XL“. Dank seiner vier Tuner können vier TV-Programme gleichzeitig aufgezeichnet werden. Oder man sieht ein Programm live und zeichnet zusätzlich drei weitere auf. Die Serienaufnahmefunktion soll es insbesondere Fans von TV-Serien erleichtern, keine Episode mehr zu verpassen. Einmal programmiert sollen automatisch alle Folgen der jeweiligen Serie auf der Festplatte landen. Hier bleibt abzuwarten, wie gut das funktioniert.
Als ich beim Vorgänger RCI88-320 KDG die Serienaufnahmefunktion letztes Jahr ausprobierte, wurden tatsächlich sämtliche Folgen einer Serie aufgezeichnet – leider auch alle Wiederholungen, sodass ich manche Episoden gleich dreimal auf der Festplatte hatte. Daher programmiere ich lieber jede Folge einzeln. Das soll beim neuen HD-DVR XL wie schon beim Vorgänger online unter www.kabeldeutschland.de/programm-manager sowie von unterwegs mittels App für mobile Endgeräte mit den Betriebssystemen Android und iOS (Apple). Der Electronic Program Guide (EPG) zeigt das Programm jeweils 14 Tage im Voraus.
Lobenswert: Der von Sagemcom hergestellte RCI88-1000 ist ab dem 27. Juli 2012 nicht nur für Neukunden, sondern ebenfalls für Bestandskunden erhältlich. Das Bereitstellungsentgelt beträgt 49,90 Euro, wobei man wissen sollte, dass man dafür auch einen der Tarife „Kabel Komfort HD“ oder „Kabel Komfort Premium HD“ buchen muss. Diese kosten derzeit 10,90 bzw. 19,90 Euro pro Monat, wobei darin neben der Miete für den HD-DVR XL weitere Leistungen enthalten sind. Bestandskunden müssen für den Austausch einmal 99,90 Euro zahlen. Das ist zwar nicht billig, aber durchaus angemessen.
Keine Aufnahme der RTL HD-Sender
Es ist keine Überraschung, dass sich kopiergeschützte Inhalte nicht mit dem neuen HD-DVR XL aufzeichnen lassen. Das betrifft allerdings nicht nur wie seit langem üblich die Per-per-View-Dienste SELECT KINO und redXclub (Vollerotik), sondern ebenfalls alle HD-Sender der Mediengruppe RTL, deren Einspeisung ab Anfang September erfolgen soll. Mit dem neuen HD-Festplattereceiver von Kabel Deutschland wird man also RTL HD, VOX HD, RTL II HD sowie SUPER RTL HD nicht aufnehmen können. Das geht noch einen ganzen Schritt weiter als Vorspulsperre für Werbung, wie sie Satellitenkunden bei der Plattform HD+ kennen.
Hier sollte man jedoch nicht auf Kabel Deutschland sauer sein. Es sind die werbefinanzierten Free-TV-Sender, die ihr Geschäftsmodell auf diese Weise schützen. Wenn zu viele Zuschauer die Werbeblöcke einfach vorspulen, brechen die Werbeeinnahmen weg. Bei der Konkurrenz von ProSiebenSat.1 sieht man das anscheinend lockerer, denn deren HD-Sender können bei Kabel Deutschland (und übrigens auch bei Entertain, dem IPTV-Angebot der Deutschen Telekom) ganz normal aufgenommen und vorgespult werden – ein klarer Vorteil gegenüber dem Satellitenempfang, der beim Kritisieren oft übersehen wird.
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