Ab Mitte April sind RTL NITRO HD, ProSieben MAXX HD und n-tv HD via Satellit zu empfangen. Dafür steigen demnächst die Preise bei HD+. Überraschend: Für die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe wird die Vorspulsperre für Mitschnitte aufgehoben.
Nach der Aufnahme des Disney Channel HD in das Senderportfolio der HD+ Plattform im Januar folgt drei Monate später am 16. April die Erweiterung um RTL NITRO HD, ProSieben MAXX HD und n-tv HD. Ab Mitte April werden damit insgesamt 19 HDTV-Programme über die Plattform angeboten.
Die Preise werden erhöht
Während sich über die Erweiterung des Senderangebots niemand beklagen wird, sieht dies bei der für den 6. Mai angekündigten Preiserhöhung anders aus. Die Jahresgebühr für die Freischaltung steigt um 20 Prozent. Das klingt nach viel, was manchen zornigen Kommentar von Usern erklärt. Letztlich geht es um 10 Euro – pro Jahr! Die Kunden müssen umgerechnet also nur 83 Cent pro Monat mehr bezahlen.
Angesichts des gewachsenen Angebots fällt die Preisanhebung somit erstaunlich gering aus. Es ist die erste Erhöhung seit dem Start von HD+. Statt 50 Euro kostet die Freischaltung für ein Jahr ab 6. Mai 60 Euro. Der Preis für eine HD+ Karte steigt von 55 auf 65 Euro (unverbindliche Preisempfehlung).
In diesem Zusammenhang ergänzt die HD-PLUS GmbH, eine Tochter des Satellitenbetreibers SES ASTRA, die bisherige Prepaid- um eine Abo-Variante. Bisher musste die komplette Jahresgebühr für HDTV-Programm im Voraus entrichtet werden. Ab 6. Mai kann alternativ ein Monatsbetrag in Höhe von 5 Euro entrichtet werden, wobei allerdings eine Mindestvertragslaufzeit von zwölf Monaten gilt. Gekündigt werden kann das Abo bis spätestens sechs Wochen vor dem Ende der Mindestlaufzeit.
Die Prepaid-Variante ist wie gehabt im Onlineshop des Unternehmens und im Fachhandel erhältlich. „Das Hauptaugenmerk unserer Vertriebsstrategie liegt unverändert auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Handel“, erklärt Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung von HD+. „Wir werden unser Engagement nochmals intensivieren. Beispielsweise führen wir aktuell eine bundesweite Schulungs- und Informationstour für rund 2.200 Fachhändler durch.“
Vorspulen bei ProSiebenSat.1-Programmen wird möglich
Eine angenehme Überraschung für die Fernsehzuschauer stellt der Wegfall der Vorspulsperre bei Aufzeichnungen bei einer Reihe von Sendern dar. Vom 16. April an können die Kunden aufgenommene Sendungen aus den Programmen SAT.1 HD, ProSieben HD, kabel eins HD, sixx HD und ProSieben MAXX HD vorspulen. Einerseits kommt das unerwartet, denn die Kundenzahlen bei HD+ entwickeln sich trotz der von vielen Seiten kritisierten Sperre gut.
Andererseits ist es konsequent, dass die ProSiebenSat.1-Gruppe beim Satellitendirektempfang ermöglicht, was bei den Empfangswegen Kabel und Satellit (zumindest bei manchen Anbietern) möglich ist. Bei den von Kabel Deutschland und Entertain eingespeisten ProSiebenSat.1-Programmen konnte man schon immer (auch die Werbeblöcke) vorspulen. Da bei diesen Anbietern die RTL-Gruppe im Gegensatz zu ProSiebenSat.1 eine Vorspulsperre nutzt, ist nicht davon auszugehen, dass der Konzern auf die Entscheidung von ProSiebenSat.1 reagiert. Spannend ist dagegen, wie sich kleinere Sender wie DELUXE MUSIC HD und TELE 5 HD verhalten werden.
Starker Kundenzuwachs
Die HD-PLUS GmbH nannte diese Woche außerdem einige Zahlen. Zum Jahreswechsel gab es 1.412.554 zahlende Kunden, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 49 Prozent bedeutet. Allein im vierten Quartal 2013 erhöhte sich deren Zahl um 131.771. Weitere 1,3 Millionen Nutzer befanden sich zu diesen Zeitpunkt der kostenlosen Gratisphase.
„Wir sind sehr stolz auf das starke Wachstum und werten dies gleichermaßen als Beleg für die Attraktivität von hochauflösendem Fernsehen sowie der richtigen Strategie von HD+“, kommentiert Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung von HD+. Für das laufende Jahr gibt man sich optimistisch, die HDTV-Nachfrage werde zunehmen.
Sportliche Großereignisse wie die seit gestern in Russland stattfindenden Olympischen Winterspiele brachten in der Vergangenheit stets Wachstumsimpulse. „Zudem werden die Qualifikationsspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die EM 2016 ab Sommer 2014 in der bestmöglichen Bildqualität nur bei RTL HD, und damit via Satellit nur bei HD+ zu sehen sein“, heißt es in der Pressemitteilung zu einer weiteren positiven Rahmenbedingung.
Grafik links oben: HD+ (HD PLUS GmbH)
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