Boom bei Fernsehern mit Internetzugang

Das Interesse an Flachbildfernsehern mit Zugang zum Internet wächst stark: Erst vor einem Jahr kamen in Deutschland die ersten Fernseher mit Internetfunktionen in den Handel. Viele Käufer achten beim Kauf eines neuen Fernsehers bereits darauf, ob sie sich damit Internetinhalte ansehen können. Fernsehen und Internet sind keine getrennten Welten mehr.

Wann wird Internet auf dem Fernseher Standard sein? Vermutlich wird das nicht mehr lange dauern, denn die Zuwachsraten beim Verkauf von internetfähigen Fernsehern belegen das stark steigende Interesse der Verbraucher. Im vorigen Jahr wurden in Deutschland 550.000 TV-Geräte mit Anschlussmöglichkeit ans Internet verkauft. Dieses Jahr sollen es zwei Millionen und nächstes Jahr schon vier Millionen werden, informiert der Hightech-Verband BITKOM in einer Pressemitteilung von heute unter Berufung auf eine Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK.

Erst im Frühling vorigen Jahres kamen die ersten Fernsehgeräte mit Anschlussmöglichkeit ans Internet auf den deutschen Markt. Diese Hybrid-TV-Geräte, die neben einem Antennenanschluss für TV-Signale einen Anschluss ans Internet bzw. das heimische Netzwerk verfügen, hatten am Anfang einen Marktanteil von 3 Prozent, im Dezember war schon jeder siebte Flachbildfernseher  ein Hybrid-TV-Gerät.

Zum Endes dieses Jahres, schätzt der BITKOM, wird der Marktanteil dieser Geräte schon bei 40 Prozent liegen. In einer BITKOM-Umfrage bezeichnete schon jeder sechste Befragte einen Zugang zum Internet als wichtiges oder sogar sehr wichtiges Kriterium beim Neukauf eines Fernsehers.

„Fernsehen und Internet wachsen immer weiter zusammen. Mit Hybrid-TV-Geräten lassen sich Filme aus dem Internet bequem direkt auf dem Fernseher ansehen“, sagte BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Viele weitere Inhalte kommen aus dem Internet auf den Fernseher. Dafür soll es in Zukunft einen einheitlichen Standard geben, um Online-Inhalte auf allen TV-Bildschirmen wiedergegeben und mittels einer einfachen Fernbedienung navigieren zu können. Viele Fernsehsender in Europa haben sich dafür auf den Standard Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) verständigt, bei dem eine Verknüpfung von TV- und Internetinhalten möglich ist.

Online-Inhalte kommen jedoch nicht nur über neue Hybrid-TV-Geräte auf die großen Bildschirme vor der Wohnzimmercouch: An Fernsehgeräte, die nicht nachgerüstet werden können, wird einfach eine Set-Top-Box angeschlossen. Ansonsten bleibt noch eine weitere Möglichkeit, um das Internet auf den Fernseher zu holen: der Anschluss eines Computers. Fungiert der Flachbildfernseher „nur“ als großer Monitor, stehen einem sämtliche Internetangebote wie sonst auch am Computer zur Verfügung, was bestimmt nicht die schlechteste Wahl darstellt.

Eine schnelle Verbreitung von Hybrid-TV-Geräten begünstigt die im europäischen Vergleich gute Lage auf dem deutschen Markt für Konsumelektronik. Voraussichtlich 12,3 Milliarden Euro geben die Verbraucher diesjahr für Fernseher, digitale Fotoapparate, Camcorder, Spielkonsolen, Blu-ray-Player usw. aus. Damit kann der deutsche Markt ungefähr das Vorjahresniveau halten.

„In diesem Jahr werden die Olympischen Winterspiele und die Fußball-WM für einen Absatzrekord bei Flachbildfernsehern in Deutschland sorgen – nach neuesten Schätzungen werden voraussichtlich rund 9,1 Millionen Geräte verkauft“, glaubt BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Den größten Anteil im gesamten Markt für Unterhaltungselektronik haben dabei die Flachbildfernseher. Dieses Jahr werden wohl noch einmal 9,4 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. Dann stehen Flachbildfernseherh 2010 für rund die Hälfte aller Umsätze mit Konsumelektronik.

Spannend ist die Entwicklung bei internettauglichen Fernsehern auch mit Blick auf die „Nutzungsgewohnheiten auf der Couch“, denn durch die interaktiven Möglichkeiten vor dem Fernseher verliert lineares Fernsehen weiter an Attraktivität. Fernsehsender bekommen so nicht nur verstärkt Konkurrenz durch Onlinevideotheken, sondern Web-TV, Video Podcasts und von Nutzern erstellte Inhalte wie auf YouTube können alternativ zum Fernsehprogramm jederzeit abgerufen werden.

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Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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