Kabel Deutschland rüstet seine Netze in Bayern und Sachsen auf. In Lauterhofen sind ab nächstem Monat Telefonie und Internet über den Kabelanschluss möglich. In Lichtenstein, Oelsnitz/Ergebirge sowie Teilen von Bernsdorf soll es Ende Mai so weit sein.
Die Kabelnetzbetreiber leisten besonders abseits der großen Ballungsräume einen wichtigen Beitrag zum Ausbau von Breitbandinternet, denn DSL-Anschlüsse sind in ländlichen Regionen oft deutlich langsamer als in den großen Städten und VDSL ist vielerorts überhaupt nicht verfügbar. Die Kabelunternehmen haben in den letzten Jahre viele kleine Orte mit Highspeed-Internet versorgt. Kabel Deutschland bietet Internet und Telefonie inzwischen 13,9 Millionen Haushalten an.
Zu Beginn des neuen Monats bietet Kabel Deutschland Internet- und Telefonanschlüsse erstmals auch in Lauterbach an. Dort wird die maximale Datenrate zwar nur 32 MBit/s betragen, doch derzeit benötigt kaum ein Privathaushalt mehr.
Neue Senderbelegung beim Fernsehempfang
In Lichtenstein, Oelsnitz/Ergebirge sowie Teilen von Bernsdorf sind Internet und Telefonie über den Kabelanschluss bisher ebenfalls nicht möglich, aber wenn es Ende Mai so weit ist, sind dort Anschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s erhältlich. In diesem Ausbaugebiet ändert sich demnächst die Programmbelegung beim analogen TV-Empfang, weil für Telefonie und Internet Platz für einen Rückkanal im Kabelnetz gebraucht wird. Die direkten Kunden erhalten per Post ein Schreiben mit Detailinfos zur neuen Programmbelegung. Das Angebot im Bereich Digital-TV wird bei dieser Gelegenheit erweitert.
Auf mittlere Sicht werden 100-MBit-Internetzugänge tatsächlich notwendig sein, auf lange Sicht werden sogar 100 MBit/s nicht ausreichen, weil der Bandbreitenbedarf immer weiter zunimmt. Wo Kabel Deutschland seine 100-MBit/s-Tarife anbietet, sind aus technischer Sicht allerdings mit heutiger Technik und auf Basis des Übertragungsstandards DOCSIS 3.0 schon Bandbreiten von bis zu 400 MBit/s möglich. Für die nächsten Jahre bestehen nach dem Netzausbau also Reserven.
Warum werden schnellere Internetanschlüsse gebraucht?
Das Internet spielt von Jahr zu Jahr eine größere Rolle im Privat- wie im Wirtschaftsleben, was zu steigenden Anforderungen der Kunden führt. Zwei Entwicklungen treiben derzeit im privaten Bereich die Nachfrage nach schnelleren Internetzugängen: Parallelnutzung und hochauflösende Videos. Vor wenigen Jahren gab es in einem Onliner-Haushalt typischerweise einen oder zwei mit dem Internet verbundene(n) Computer. Heute benötigen zusätzlich Smartphones, Tablets, Spielkonsolen, Set-Top-Boxen, moderne Stereoanlagen, Blu-ray-Player und Smart TVs eine Internetverbindung.
Die Zahl der internetfähigen Geräte, die oft gleichzeitig verwendet werden, steigt. Daher müssen die Internetanschlüsse schneller werden. In Familien bzw. generell in Mehrpersonenhaushalten ist die gleichzeitige Nutzung besonders ausgeprägt, weshalb bei einem Wechsel des Providers Leistungsreserven eingeplant werden sollten.
Einige Anwendungen benötigen bereits für sich allein einen sehr schnellen Internetanschluss. Vor allem der Trend zum Videostreaming in guter Qualität bringt Internetanschlüsse in Privathaushalten heute an ihre Grenzen. Neben Videoportalen wie YouTube und Mediatheken von TV-Sendern haben sich Onlinevideotheken in Deutschland etabliert. Einen großen ihrer Videos bieten diese in HD- oder sogar Full-HD-Auflösung an. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Onlinevideotheken Videos in 4K-Auflösung (vierfache Full-HD-Auflösung) im Angebot haben werden. Spätestens dann muss ein echter Highspeed-Anschluss ins Haus!
Bild links oben Kabel Deutschland
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