Internet-TV ist beliebt

TV- und Videoangebote im Internet werden schon von rund 25 Millionen Menschen in Deutschland in Anspruch genommen, sagte eine neue BITKOM-Studie. Am stärksten genutzt werden derzeit kurze Videos, aber Fernsehsendungen auf Abruf und Liveübertragungen im Internet sind ebenfalls beliebt.

Die Bedeutung des Internets als Vertriebsweg für Medieninhalte nimmt zu. Video- und TV-Angebote im Netz werden mittlerweile von ungefähr 25 Millionen Menschen genutzt. 49 Prozent der Internetnutzer in Deutschland nehmen Bewegtbildangebote in Anspruch. Die Zahlen stammen aus dem neuen BITKOM-Webmonitor, einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbands BITKOM.

Komplette TV-Sendungen guckt online erst jeder sechste (17 Prozent) Internetuser, aber 40 Prozent sehen sich kurze Videos an. Jeder achte Nutzer verfolgt über das Internet Live-Streams oder lädt sich Filme herunter. Immerhin jeder zehnte Onliner sieht sich Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen an. Aktuell sind übrigens alle Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 live und legal online zu sehen.

Mit diesen Themen beschäftigt sich der IPTV Summit, der heute in Berlin stattfindet. „WebTV ist ein rasant wachsender Markt“, sagt Eröffnungsredner Axel Schmiegelow, Geschäftsführer von Sevenload. „Die Zuschauer finden im Internet ein Film- und Videoangebot, das weit über das Fernsehen hinausgeht und oft unabhängig von Zeit und Ort abgerufen werden kann.“

Der Trend zum Fernsehen über das Internet ist allerdings in verschiedenen Bevölkerungsgruppen sehr unterschiedlich ausgeprägt: „Typische WebTV-Konsumenten sind tendenziell jung, männlich und höher gebildet. Drei Viertel der jüngeren User (unter 30 Jahre) nutzen WebTV, aber nur ein Viertel der Älteren (über 60 Jahre). Männer schauen Online-Fernsehen häufiger als Frauen (53 gegenüber 44 Prozent)“, informiert der BITKOM in einer Presseinformation.

Die Umfrage hat außerdem ergeben, dass die die Video- und TV-Angebote im Internet umso stärker genutzt werden, je höher die formale Bildung ist. Während nur 36 Prozent der Bürger mit Hauptschulabschluss die Bewegtbildangebote im Internet nutzen, tun dies 53 Prozent der Menschen mit Abitur.

Ich bin überzeugt davon, dass es das Fernsehen, wie wir es heute kennen, schon in zehn Jahren nicht mehr geben wird. Das Angebot an Video-on-Demand-Diensten, Online-Videotheken, Mediatheken und legalen Downloads vergrößert sich, Internetanschlüsse werden schneller und neue Geräte wie Media-Tablets und bessere Smartphones erlauben eine flexible Nutzung von Medieninhalten aller Art. Nicht zuletzt bekommt das herkömmliche Fernsehen durch Projekte wie Google TV direkt auf dem Fernseher Konkurrenz, denn Internetfunktionen werden bei Fernsehern zum Standard.

Natürlich kommt es nicht nur auf steigende Bandbreiten und bessere Hardware an, sondern auf die Konsumenten. Viele Fernsehzuschauer sind ganz ohne Internet auf dem Fernseher schon überfordert, aber innerhalb von zehn Jahren lernen die Verbraucher nicht nur dazu, der Anteil der Digital Natives erhöht sich ebenfalls.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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