Nie zuvor erreichten die Umsätze im Geschäft mit Internetzugängen im Festnetz so hohe Werte wie dieses Jahr. Innerhalb eines Jahres wuchs die Zahl der Internetnutzer in Deutschland um eine weitere Million.
Rekordumsätze erzielen die Internetprovider dieses Jahr im Festnetz, informiert der BITKOM unter Berufung auf frische Prognosen des Marktforschungsinstituts EITO. „Das Geschäft mit Internetzugängen legt auf hohem Niveau zu“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
Privatnutzer sorgen für fast zwei Drittel der Umsätze
Für dieses Jahr wird mit einem Umsatzplus von 2 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro gerechnet. Zwischen 2009 und 2010 erhöhten sich die Umsätze nur von 13,2 auf 13,3 Milliarden Euro. Nahezu zwei Drittel der Umsätze entfallen auf Privathaushalte; die privaten Internetuser wenden der Prognose nach für 8,7 Milliarden Euro für ihre Internetzugänge aus, was einem Zuwachs in Höhe von 2,1 Prozent entspricht.
Im Geschäftskundenmarkt, zu dem 36 Prozent der deutschen Internetanschlüsse gehören, soll er Zuwachs 1,7 Prozent betragen, womit Umsätze in Höhe von 4,9 Milliarden Euro prognostiziert werden. „Die Anbieter profitieren von weiter steigenden Nutzerzahlen“, erklärte Scheer. Erhebungen des BITKOM zufolge sind 51 Millionen Bürger bzw. 72 Prozent aller Personen ab 14 Jahren online. (Angesichts der sehr weiten Verbreitung der Internetnutzung unter Kindern kann man wohl von einer deutlich höheren Zahl von Onlinern ausgehen.)
„Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verfügen heute 91 Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss“, nennt der BITKOM weitere Zahlen. „Dabei sind die Haushalte in den Neuen Bundesländern mit 86 Prozent etwas schlechter versorgt als die alten Bundesländer mit 92 Prozent.“
Mobile Internetzugänge kommen hinzu
Die neuen BITKOM-Zahlen betreffen wohlgemerkt nur die Internetzugänge im Festnetz, also vor allem DSL- und VDSL-Anschlüsse sowie Kabelinternet. Internet über Mobilfunk hat sich in Deutschland inzwischen aber ebenfalls ziemlich weit durchgesetzt. Im März meldete der BITKOM eine Verdoppelung der Zahl der Handy-Surfer auf 9 Millionen Nutzer. UMTS-Surfsticks für den Einsatz mit Notebooks, Netbooks und inzwischen Tablet-Computern sind sogar schon länger populär.
Eines zeigen die neuen Daten allerdings: In der Branche (und nicht zuletzt in Blogs zu Technik- und Telekommunikationsthemen) mag das mobile Internet weit mehr diskutiert werden, sodass manchmal der Eindruck entstehen könnte, das Festnetz würde bald kaum noch eine Rolle spielen. Die Realität sieht aber ganz anders aus! Zudem sind heute nicht mehr nur stationäre und tragbare Computer mit dem Internet verbunden. Ein großer Teil der modernen Flachbildfernseher verfügt ebenfalls über eine Anschlussmöglichkeit ans Netz. Hinzu kommen Geräte wie WLAN-Radios, die ebenfalls unabhängig von Computern eine Internetverbindung benötigen. Der Bandbreitenbedarf im Festznetz steigt schnell, weshalb ein weiterer Netzausbau dringend geboten ist.
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