RTL und VOX zeigen CSI-Serien kostenlos im Web

CSI kostenlos gucken und dafür Werbeblöcke erdulden, das gibt es jetzt nicht nur im kommerziellen Free-TV, sondern außerdem im Internet. Die Privatsender RTL und VOX zeigen auf ihren Videoportalen www.RTLNOW.de und www.VOXNOW.de die aktuellen Folgen gratis auf Abruf. Bisher waren sie als Video-on-Demand nur gegen Bezahlung zu sehen.

Sobald eine Folge von „CSI: Den Tätern auf der Spur“, „CSI: Miami“ sowie „CSI:NY“ bei RTL bzw. VOX ausgestrahlt wurde, ist sie sieben Tage lang kostenlos im Web zu sehen. Ihre zahlreichen Eigenproduktionen bieten die deutschen Privatsender bisher schon in der Regel für eine Woche gratis an, aber bei Lizenzware aus den USA ist das Angebot sehr, sehr dünn. Die CSI-Serien sind alle sehr beliebt beim deutschen Publikum, es geht nicht um B-Ware, sondern um Serien, denen allgemein hohe Qualität bescheinigt wird. Daher bringt dieser Schritt das Thema Video-on-Demand in der öffentlichen Wahrnehmung ein gutes Stück voran.

Außerhalb des Zeitrahmens von sieben Tagen nach Ausstrahlung müssen die Zuschauer zahlen: „Zusätzlich können Fans die jeweils kommende TV-Folge der Serien bereits vor der TV-Ausstrahlung kostenpflichtig online abrufen. Der Preis hierfür beträgt 2,49 EUR pro Folge. Im Archiv finden sich außerdem alle bisherigen Staffeln der Serien. Der Preis für Archivfolgen der aktuell laufenden Staffeln beträgt 1,99 EUR, bei Folgen älterer Staffeln 1,49 EUR. Alle Folgen können jeweils 24 Stunden lang angesehen werden“, schreibt RTL Interactive im Pressetext zu den Konditionen.

Matthias Büchs, Bereichsleiter Online & Mobile der RTL interactive GmbH: „Mit dem neuen Angebot bieten wir jetzt auch die US-Serien in der für andere Formate bereits bewährten Form online an: Sieben Tage nach TV-Ausstrahlung kostenlos, dann jederzeit kostengünstig im Archiv.“

Wüsste man nicht, wie viel attraktiver entsprechende Angebote in den USA sind, würde man diese Preise vermutlich nicht stark kritisieren. Doch das oft beim Thema Video-on-Demand angeführte hulu.com, bei dem werbefinanziert ein sehr großes, kostenloses Angebot aktueller TV-Inhalte (nur für US-Nutzer) verfügbar ist, hegt inzwischen ja Pläne, Premium-Inhalte kostenpflichtig zu machen. Meine persönliche Meinung ist sowieso, dass gute Inhalte gutes Geld wert sind und die Unterbrechung von Sendungen durch Werbung gar nicht wünschenswert ist.

Für die Preise, für die hierzulande alte Folgen nur für 24 Stunden als Stream abrufbar sind, kann man in den USA jedoch Kauf-Downloads zum Behalten bekommen, teilweise sogar für weniger Geld. Wer nicht nur ganz wenige Folgen einer der Serien anschauen möchte, kauft sich bestimmt lieber eine DVD-Box mit der jeweiligen Staffel, denn die kann er behalten oder gebraucht weiterverkaufen (um wieder einen Teil des Kaufpreises zu bekommen), und zahlt dennoch weniger. Hat eine Staffel 23 Folgen, wären bei 1,99 € pro Folge bei Video-on-Demand stolze 45,77 €, die ein Nutzer für die beschränkte Nutzung zu bezahlen hätte, bei 1,49 € wären es noch 34,27 €.

FAZIT: Die aktuellen CSI-Episoden gratis auf Abruf im Web zu zeigen, ist ein guter, richtiger Schritt, dem bald weitere folgen sollten. Unabhängig von Programmplänen fernzusehen, ist nicht nur die Zukunft, für viele Fernsehzuschauer ist es schon die Gegenwart. Neben einem immer größer werdenden Angebot an Video-on-Demand-Inhalten (auch Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland und Kabel BW bereiten solche VOD-Angebote vor), die die Fernsehzuschauer auf Videoportalen, in Mediatheken und Onlinevideotheken wie Maxdome jederzeit abrufen können, ermöglichen digitale Videorekorder das komfortable Aufzeichnen von TV-Inhalten; Kabel BW gibt diesen Monat in manchen Triple-Play-Paketen sogar gratis einen Festplattenreceiver dazu. Und das sind nur die legalen Möglichkeiten, TV-Inhalte zu konsumieren. Für das werbefinanzierte Free-TV wird es immer ungemütlicher. Streams mit Werbeblöcken, die man nicht „vorspulen“ bzw. überspringen kann, scheinen derzeit für die Privatsender die beste Möglichkeit zu sein, ihr Geschäftsmodell aus dem Free-TV zukunftsfähig zu machen.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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