Die ersten regulären Kunden erhalten jetzt Glasfaser-Anschlüsse von der Deutschen Telekom. Die in zwölf Städten gelegenen Anschlüsse ermöglichen den Endkunden Datenraten von bis zu 200 MBit/s. Im nächsten Jahr soll der Netzausbau in weiteren Städten beginnen.
Internet über Glasfaser bietet extrem schnelle Verbindungen, wenn die Glasfaserleitungen wie hier bis in die Wohnungen reichen (Fiber to the Home: FTTH) und nicht wie bei VDSL im Verteilerkasten am Straßenrand enden. Das in vielen Regionen verfügbare VDSL bietet zwar schon bis zu 50 MBit/s im Downstream (Daten empfangen) und bis zu 10 MBit/s im Upstream (Daten senden). FTTH ermöglich indes sehr viel höhere Bandbreiten.
Schnelleres Internet als bei den Kabelnetzbetreibern
Die derzeit von der Telekom vermarkteten Glasfaser-Anschlüsse bieten bis zu 200 MBit/s im Down- und bis zu 100 MBit/s im Upstream. Damit sind die Glasfaser-Anschlüsse der Telekom schneller als die derzeit erhältlichen schnellsten Internetzugänge der Kabelnetzbetreiber. So gibt es zum Beispiel bei Kabel Deutschland maximal 100 MBit/s im Down- und maximal 6 MBit/s im Upstream. Bei Unitymedia sind es bis zu 150 MBit/s im Down- und bis zu 5 MBit/s im Upstream. Auffällig sind die großen Unterschiede beim Senden von Daten. Wichtig ist eine hohe Bandbreite beispielsweise beim Speichern großer Datenmengen in der Cloud (zum Beispiel bei DropBox, Google Drive, HiDrive, Skydrive…).
Obwohl Glasfasern dünner als ein menschliches Haar sind, basieren auf ihnen die schnellsten Breitbandnetze. Kein anderes Übertragungsmedium kann mit der Glasfaser mithalten, denn die Datenübertragung erfolgt mit Lichtwellen. Selbst über lange Strecken breitet sich das Licht darin nahezu ohne Verluste aus. Deshalb sind die 200-MBit/s-Anschlüsse der Telekom erst der Anfang.
FTTH ermöglicht von der Technik her Datenraten von über einem Gigabit pro Sekunde. Noch ist schwer vorstellbar, wofür in Privathaushalten später einmal solche extrem hohen Bandbreiten gebraucht werden könnten, doch das dachte man vor gar nicht so langer Zeit auch bei VDSL und Kabelinternet.“ Der Glasfaser gehört im Festnetz die Zukunft“, gibt sich der Deutschland-Chef der Deutschen Telekom, Niek Jan van Damme, überzeugt. „Wir erweitern unser Angebot an schnellen Internet-Anschlüssen um eine weitere zukunftsweisende Variante. Wir sind stolz darauf, dass unsere Kunden im Festnetz und Mobilfunk die derzeit schnellsten Übertragungsmöglichkeiten nutzen können.“
2013 geht der Netzausbau in weiteren Städten weiter
Ihre ersten regulären (vorher gab es Pilotprojekte) Glasfaser-Kunden schließt die Deutsche Telekom in Braunschweig, Ingolstadt, Offenburg, Brühl/Baden, Kornwestheim, Potsdam, Hannover, Mettmann, Rastatt, Hennigsdorf, Neu-Isenburg und Stade an. Für den weiteren Netzausbau im Jahr 2013 laufen bereits Gespräche, man habe bereits in mehreren Städten Gebiete indentifiziert, die für den Glasfaser-Ausbau infrage kommen. „Wenn die Stadt sich zu dem Vorhaben positiv äußert, fragt die Telekom den Bedarf bei der Bevölkerung ab“, erklärt der Pressetext.
Ungefähr 80 Prozent der Immobilieneigentümer im Ausbaugebiet müssen bereit sein, ihre Immobilie kostenfrei an das Telekom-Glasfaser-Netz anschließen zu lassen. Zudem müssen zehn Prozent der potenziellen FTTH-Kunden einen Vorvertrag abschließen. Das bedeutet: Jeder zehnte mögliche Endkunde muss Interesse an einem Glasfaser-Anschluss zeigen, sonst wird gar nicht erst mit dem Netzausbau begonnen. Das ist eine recht hohe Hürde, aber der Netzausbau kostet viel Geld, es müssen Tiefbaumaßnahmen durchgeführt und eine neue Hausverkabelung installiert werden. „Wir werden den Glasfaser-Ausbau deshalb mit Augenmaß vorantreiben“, erklärt Niek Jan van Damme.
Bild links oben: Ein Bündel Glasfaserkabel (Pressebild der Deutschen Telekom)
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