Unitymedia baut WLAN-Netz auf

Hotspots in 100 Städten in 2015

WifiSpot-Logo: Unitymedia (via E-Mail)

Bis Ende 2015 will Unitymedia in rund 100 Städten WLAN-Hotspots errichten. Grundsätzlich kann jeder Interessierte diese „WifiSpots“ genannten Hotspots kostenlos nutzen, doch wer zu Hause einen Internetanschluss des Kabelnetzbetreibers nutzt, genießt Vorteile.

Unitymedia hat auf der Messe ANGA COM in Köln ein WLAN-Angebot angekündigt, welches stark an das WLAN-Projekt von Kabel Deutschland erinnert. Die öffentlichen Zugangspunkte von Unitymedia sollen durch Hotspots in Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen etc. ergänzt werden.

„Mit dem Rollout unseres WLAN-Netzes bringen wir unsere überlegene Breitbandkapazität auf die Straße. Das ermöglicht unseren Kunden die komfortable Nutzung ihrer Dienste außerhalb der eigenen vier Wände und eröffnet uns zahlreiche Möglichkeiten für neue Service-Angebote – für Privatkunden und vor allem für Businesskunden“, erklärt Lutz Schüler, CEO bei Unitymedia.

Wo sind Hotspots geplant?

Konkrete Standortpläne für die WifiSpots verrät Unitymedia bisher nicht – nur dass die allerersten WifiSpots in den Unitymedia-Shops installiert werden und ab August ans Netz gehen. In einigen Städten sollen Verstärkerpunkte hinzugeschaltet werden, die mit leistungsstarken WLAN-Antennen zu WifiSpots aufgerüstet werden.

Im Übrigen ist die Rede von ausgewählten deutschen Innenstädten im Verbreitungsgebiet des Kabelnetzbetreibers, also in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. In rund 100 Städten sollen Ende des Jahres Hotspots öffentlich zugänglich sein. Dafür rüstet das Unternehmen seine Netzinfrastruktur entlang stark genutzter Straßen und Plätze auf.

Jeder Interessierte wird die unter der SSID „Unitymedia Public WifiSpot“ angebotenen öffentlichen Hotspots gratis nutzen können. Lediglich eine kurze Registrierung wird verlangt. Dabei wird per SMS ein Zugangscode verschickt, mit dem dann mit einem bestimmten Endgerät zwei Jahre lang alle WifiSpots zugänglich bleiben. Man muss sich also nicht jedesmal neu registrieren, was die Nutzung im Alltag stark erleichtert.

Wo ist der Haken?

Andererseits gibt es zwei Einschränkungen, eine kleine und eine große: Die maximale Geschwindigkeit im Downstream (Daten empfangen) beträgt 10 MBit/s, im Upstream (Daten senden) sind es nur bis zu 1 MBit/s. Für die meisten Anwendungen reicht das, aber wer beispielsweise seine gesammelten Urlaubsfotos vom Smartphone in einen Cloudspeicher übertragen möchte, kann das nicht im Vorbeigehen erledigen.

Schwerer wiegt indes das tägliche Traffic-Limit von 100 MB. Wird es überschritten, sinkt die Bandbreite auf 64 kBit/s. Videostreaming ist – abgesehen von kurzen Clips – also nicht möglich, denn bei halbwegs guter Qualität kommen schnell 100 MB zusammen. Und um das Beispiel mit den Urlaubsbildern noch einmal aufzugreifen: Angesichts heutiger Auflösungen von Smartphone-Kameras lässt sich allenfalls in die Cloud laden, was man an einem Tag fotografiert hat. Solange man nicht wenigstens zusätzliches Datenvolumen kostenpflichtig buchen kann, hält sich der Nutzen dieses WLAN-Angebots in engen Grenzen.

Das gilt jedenfalls für solche User, die daheim keinen schnellen Internetzugang von Unitymedia haben. Seinen eigenen Internet-Kunden gewährt Unitymedia nämlich (voraussichtlich ab Jahresende) einen Zugang ohne Volumenbegrenzung und mit bis zu fünf verschiedenen Endgeräten gleichzeitig.

Eine gute Idee ist die zusätzliche Sicherheit „auf Wunsch“: Mit ein wenig zusätzlichem Aufwand gelangen die Nutzer in ein geschlossenes WLAN-Netz, in dem der Datenverkehr nach WPA2 Enterprise verschlüsselt wird. Damit sollen die User unterwegs so sicher wie zu Hause online gehen können.

Was sind PowerSpots?

Ergänzend zu den „WifiSpots“ sollen „PowerSpots“ errichtet werden. Bei den PowerSpots handelt es sich um Hotspots, die Businesskunden für ihre eigenen Kunden bzw. Besucher durch Unitymedia installieren lassen können. So soll das WLAN-Netz auch in Cafés, Restaureants, Kneipen, Arztpraxen, Frisörsalons etc. kommen. Die sogenannte Störerhaftung übernimmt hierbei Unitymedia.

Jeder PowerSpot-Kunde kann eine Landingpage, eine spezielle Startseite einrichten, um seinen eigenen Kunden bzw. Besuchern spezielle Angebote zu machen und ihnen spezielle Inhalte zu empfehlen. „Den Bedarf von Unternehmen kann man nicht über einen Kamm scheren. Deshalb war es uns wichtig, unser Produkt auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden auszurichten – das ist uns mit dem PowerSpot gelungen“, so Heribert Clemens, Senior Vice President B2B bei Unitymedia.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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