Erfahrungsbericht zu Maxdome

Die Onlinevideothek Maxdome verfügt nach eigenen Angaben derzeit über mehr als 35.000 Videos, die rund um die Uhr abrufbar sind. Auf einen Großteil davon hat man im Rahmen des Premium-Pakets zum Monatspreis von 14,99 Euro Zugriff. Lohnt sich das?

In diesem Artikel möchte ich meine aktuellen Erfahrungen zu Maxdome unter dem Gesichtspunkt zusammenfassen, ob sich ein Maxdome-Abo lohnt. In der Werbung klingt das Angebot der Onlinevideothek sehr gut: Über 35.000 Videos jederzeit am Computer oder am Fernseher ansehen zu können und das wahlweise im Einzelabruf oder im preisgünstigen Abo, das ist verlockend! HD-Videos und ziemlich neue Filme werden dabei gerne in den Vordergrund gerückt, doch ob man mit Maxdome zufrieden ist oder nicht, hängt ganz entscheidend von den eigenen Erwartungen ab. Für 14,99 Euro im Monat (Premium-Paket) darf man nicht zu viel erwarten. Alle neuen Filme bekommt man dafür nicht zu sehen.

Einen Maxdome-Test durchgeführt hatten wir bereits im Sommer 2008. Insgesamt war ich damals sehr zufrieden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis, doch da ich mit Premiere (heute Sky) und Kabel Digital Home bereits zwei Pay-TV-Abos hatte, verzichtete ich bislang auf ein Maxdome-Abo. Es geht ja nicht nur ums Geld, sondern auch darum, wie viel Zeit man zum Ansehen all der Inhalte hat. Über meine Pay-TV-Abos bekomme ich inzwischen zwar noch mehr interessante Inhalte als damals zu sehen, doch im Dezember entschloss ich mich schließlich doch zu einem Maxdome-Abo.

Keine Unterbrechung durch Werbung

Den Ausschlag gab, endlich Staffel 2 bis 4 der großartigen Sitcom „Alle hassen Chris“ sehen zu können. Staffel 1 hatte ich vor einer Weile bei ProSieben gesehen, doch die restlichen Staffeln wurden zu ungünstigen Zeiten in werktäglicher Ausstrahlung gezeigt. Ein Video-on-Demand-Service wie Maxdome macht einen völlig unabhängig von Sendezeiten. Ich zeichne Serien zwar stets auf, aber angesichts der Unzuverlässigkeit einiger Free-TV-Sender ist das manchmal nervenaufreibend. Bei Video-on-Demand spart man den Aufwand für das Programmieren eines Videorekorders und muss sich um Speicherplatz keine Gedanken machen. Im Gegensatz zu den kostenlosen Videoportalen der TV-Sender, ermöglicht ein Maxdome-Abo Sehgenuss ohne die Unterbrechung durch Werbung, womit es Pay-TV ähnelt.

Drei Abo-Pakete und Einzelabruf stehen zur Wahl

Maxdome kann man einen Monat lang kostenlos im Premium-Abo testen, ansonsten beträgt die Mindestlaufzeit 12 Monate. Inzwischen gibt es nur noch drei Abo-Pakete: das Movie-Paket für 4,99 Euro, das Serien-Paket für 9,99 Euro und das Premium-Paket für 14,99 Euro. Seit der Umstellung auf das neue Design der Website verrät ein grüner Streifen am Rand auf einen Blick, ob ein bestimmtes Video im eigenen Paket enthalten ist oder nicht. Das ist sehr sinnvoll, denn beim Blick auf die Detail-Seiten immer wieder sehen zu müssen, dass man diesen Inhalt gerade nicht sehen kann, führt zu Enttäuschungen.

Blockbuster Option

Die interessantesten Inhalte sind jeweils nicht im eigenen Abo enthalten, könnte man glauben. Mit dem Premium-Paket kann man diese Erfahrung immer noch machen, denn von den 35.000 Inhalten sind längst nicht alle im Premium-Paket enthalten und manche sind sogar nur als digitales Kaufvideo erhältlich. Gegen 5 Euro Aufpreis kann man sich zumindest jeden Monat drei beliebige Leihvideos ansehen, die nicht im Abo enthalten sind. Für sich alleine (ohne eines der drei Pakete) kostet die „Blockbuster Option“ dagegen 9,99 Euro im Monat. Legt man Wert darauf, ziemlich neue Filme sehen zu können, sollte man sich die „Blockbuster Option“ gönnen.

Ist einem das nicht so wichtig, bietet das Premium-Paket schon sehr viel. Neben den Bereichen Film und Serie erhält man Zugriff auf die Rubriken Show, Comedy, Kids, Musik, Erotik und Doku. Hier liegt eine der großen Stärken von Maxdome im Vergleich zu anderen Video-on-Demand-Diensten, denn diese bieten oft nur Spielfilme oder allenfalls noch Serien.

Weiterentwicklung seit ersten Test

Als Serienfan bin ich noch nicht ganz glücklich mit der Menge an Serieninhalten, doch seit unserem Test 2008 hat sich die Onlinevideothek deutlich weiterentwickelt. Es gibt sehr viel mehr zu sehen als damals und das neue Design macht es leichter, sich zurechtzufinden. Anfang vorigen Monats wurde bekannt, dass ProSiebenSat.1 die Anteile von 1&1 an Maxdome übernimmt. Das verstärkte Engagement des TV-Konzerns lässt auf einen noch schnelleren Ausbau des Video-on-Demand-Angebots hoffen.

Einschränkungen

Wissen sollte man, dass nicht immer alle Staffeln einer Serie abrufbar sind bzw. generell viele Inhalte lediglich für einen gewissen Zeitraum angesehen werden können. Bei den zahlreich vertretenen Eigenproduktionen der ProSiebenSat.1-Gruppe muss man sich mit dem Anschauen nicht beeilen, denn hier muss Maxdome die Lizenzen nicht teuer kaufen. Hollywood-Filme und US-Serien aus aktueller Produktion dagegen sollte man nicht zu lange warten lassen. Attraktive Serien aus dem laufenden TV-Programm, die normalerweise schon eine Woche vor ihrer Fernsehausstrahlung in der Onlinevideothek stehen, verschwinden in der Regel nach ein paar Wochen wieder. Von älteren Serien sind dagegen eher ganze Staffeln über einen langen Zeitraum hin verfügbar.

Kostenlos bzw. ohne Abo einen Test durchführen

Bevor man sich für den Abschluss eines Abos entscheidet, sollte man ausprobieren, ob man mit der Qualität der Streams zufrieden ist und die eigene Technik reibungslos mit dem Video-on-Demand-Anbieter funktioniert. Dazu kann man (die meist wenig attraktiven) kostenlosen Inhalte nutzen oder ein wenig Geld in den Einzelabruf von Videos investieren. Zu den technischen Fragen werde ich demnächst einen Blogpost zu den Erfahrungen mit der von mir eingesetzten Set-Top-Box schreiben. Vorab nur so viel: Für sehr wenig Geld bekommt man eine Set-Top-Box, um Maxdome nicht nur am Computer, sondern auch am Fernseher nutzen zu können.

Maxdome kann man nicht nur als Alternative zur Videothek, sondern sogar zu Pay-TV sehen. Möglichkeiten, wie sie Netflix in den USA für wenig Geld bietet, sollte man nicht erwarten. Unabhängig von Programmplänen aus einem großen Archiv schöpfen und alles werbefrei sehen zu können, ist aus meiner Sicht wesentlich attraktiver als lineares Fernsehen. Trotz der genannten Einschränkungen ist die Auswahl im Premium-Paket im Verhältnis zum Monatspreis sehr gut. Umgerechnet kostet es knapp 50 Cent am Tag.

Über Oliver Springer 796 Artikel
Seit 2008 bin ich im Hauptberuf Blogger und schreibe für eigene Projekte und im Auftrag zu einer Reihe von Themen, darunter Telekommunikation, Medien, Video-on-Demand, Fernsehen, Kabelanschluss, IPTV, Instant Messaging, Musik und Kaffee. Als Serienfan interessiere ich mich besonders für Onlinevideotheken und Pay-TV. Vor meiner Zeit als Blogger hatte ich 14 Jahre lang als Moderator und Redakteur für den Radiosender JAM FM gearbeitet, wo ich später auch den Internetauftritt betreute.

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