Kabel Deutschland hat heute neue 9-Monatszahlen vorgelegt. Insgesamt hat der Kabelnetzbetreiber zwar Kunden verloren, doch bei Internetzugängen und Telefonanschlüssen sowie Pay-TV verlief die Entwicklung gut. In den weiteren Ausbau der Netzinfrastruktor soll kräftig investiert werden.
Zum Ende letzten Jahres hatte Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber 8,5 Millionen Kunden, ein Jahr zuvor waren es noch 8,7 Millionen. Die Zahl der „direkten Kunden“, zu denen hier nicht nur die von Kabel Deutschland, sondern auch die über die Wohnungswirtschaft versorgten Kunden gerechnet werden, stieg allerdings um etwa 65.000 auf rund 7,6 Millionen. Die rückläufige Gesamtkundenzahl sei „auf die gesunkene Zahl der indirekten Kabelanschlusskunden zurückzuführen, die über andere Netzbetreiber mit dem Signal von Kabel Deutschland versorgt werden“, wie es in der Pressemitteilung formuliert ist. Der Umsatz pro Kunde sei hier jedoch geringer als bei den direkten Kunden, sodass sich diese negative Entwicklung nur geringfügig auf Umsatz und Ergebnis auswirke.
Mit Blick auf die Gesamtentwicklung zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Adrian von Hammerstein mit den Geschäftszahlen sehr zufrieden: „Wir sind auf unserem Wachstumskurs weiter gut vorangekommen. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis sind im abgelaufenen Quartal erneut kräftig gestiegen. Besonders erfolgreich hat sich unser Internetgeschäft entwickelt, wo wir eine deutliche Beschleunigung des Wachstums erreichen konnten. Aber auch unser TV-Geschäft zeigt dank dem großen Kundeninteresse an HD und an zeitversetztem Fernsehen einen nachhaltig positiven Trend.“
Höhere Einnahmen mit weniger Kunden
Obwohl die Gesamtkundenzahl sank, konnte Kabel Deutschland mehr Geld einnehmen, weil die Umsätze pro Kunde stiegen. Früher bot ein Kabelanschluss lediglich Fernseh- und Radioprogramme. Heute sorgen zusätzliche Produkte wie Pay-TV-Pakete, Internet- und Telefonanschlüsse für zusätzliche Einnahmen. Im TV-Bereich bietet Kabel Deutschland beispielsweise gegen eine monatliche Gebühr auch HD-Festplattenreceiver an. Diese ermöglichen zudem (so weit technisch am Ort verfügbar) den Zugang zu SELECT VIDEO, der eigenen Onlinevideothek des Kabelnetzbetreibers.
Nicht zuletzt aufgrund des sehr großen Interesses an HDTV lassen sich die Verbraucher in Deutschland ihren Fernsehkonsum mehr als früher kosten. „Die sehr dynamische Entwicklung bei unseren Neuen Diensten ist ein erneuter Beleg für die Überlegenheit der Kabelinfrastruktur, wenn es um Kapazität, Geschwindigkeit und Funktionalität geht, die entscheidenden Faktoren für die weitere Marktentwicklung im Breitband- und TV-Bereich“, so Adrian von Hammerstein.
Viel Geld für schnellere Netze
Besonders gut lief es für Kabel Deutschland im Bereich Internet und Telefon. Voraussetzung dafür waren hohe Investitionen in die Netzinfrastruktur in den vergangenen Jahren. 13,3 Millionen Haushalte im Versorgungsgebiet von Kabel Deutschland brachten zum Jahreswechsel die technischen Voraussetzungen für Internet und Telefon über den Kabelanschluss mit. Das waren 87 Prozent der 15,3 Millionen anschließbaren Haushalte. 81 Prozent dieser Haushalte können schon heute Highspeed-Internet mit einer Bandbreite von bis zu 100 MBit/s bestellen.
An dieser Stelle möchte Kabel Deutschland weiter investieren. In den nächsten zwei Geschäftsjahren sollen 300 Millionen Euro in ein Investitionsprogramm fließen, das die Netzkapazität für schnelles Internet (auch im ländlichen Raum), Video-on-Demand und WLAN-Angebote massiv erweitern soll. Die hohen Bandbreiten bei Internet über den Kabelanschluss sind für viele Verbraucher ein Grund, sich bei ihrem einem Anbieterwechsel für Kabel statt DSL zu entscheiden. Lange spielte Kabelinternet in Deutschland keine Rolle, doch in den letzten Jahren konnten die Kabelnetzbetreiber den klassischen Telekommunikationsunternehmen Marktanteile abnehmen.
Foto links oben: Kabel Deutschland (Unternehmenszentrale)
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