Zum Jahreswechsel 2014/2015 leisteten sich über 1,6 Millionen Haushalte ein kostenpflichtiges Abo für HD+. Fast ebenso viele befinden sich in der kostenlosen Testphase. Für das weitere Kundenwachstum hofft man bereits jetzt auf Ultra High Definition.
Innerhalb eines Jahres hat die HD-PLUS GmbH, eine Tochter des Satellitenbetreibers SES ASTRA, ihre Abonnentenzahl um 17 Prozent gesteigert. Ende 2013 gab es 1.412.554 zahlende Haushalte, Ende 2014 waren es 1.654.330.
Weitere 1,4 Millionen Haushalte befinden sich in der Gratisphase. Diese dauert im Gegensatz zu früher inzwischen nur noch sechs Monate. Nur aus dieser Gruppe kommen die künftigen Kunden, denn wer HD+ erst einmal ausprobieren möchte, kann dies kostenlos tun. Wer darüber hinaus HD+ nutzen möchte, zahlt für die Entschlüsselung der HDTV-Programme 60 Euro pro Jahr.
Mehr Programme bei HD+
Im vorigen Jahr ist die Plattform HD+ durch die Erweiterung des Senderangebots attraktiver geworden. Zuletzt wurden im April 2014 ProSieben MAXX HD, n-tv HD, TLC HD und RTL NITRO HD hinzugefügt. Zudem wurde bei den Kanälen der ProSiebenSat.1-Gruppe die Vorspulsperre aufgehoben, sodass bei aufgezeichneten Sendungen die Werbung vorgespult werden kann. Ebenfalls ausgebaut wurde HD+ RePlay, das Mediathekenangebot bei HD+. Mit den Mediatheken von ProSieben MAXX, SAT.1 Gold, sixx und TLC wuchs das Angebot vergangenes Jahr auf insgesamt 12 Mediatheken vergrößert.
„Die Zahl von über 1,6 Millionen zahlenden Kunden zeigt, dass das Geschäftsmodell von HD+ – bessere Qualität für einen fairen Preis – weiterhin attraktiv für alle Beteiligten wie Sender, Hersteller, Handel und nicht zuletzt dem Zuschauer ist“, kommentiert Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung der HD PLUS GmbH, die jüngste Entwicklung. „Mit insgesamt über 3 Millionen Nutzern nach fünf Jahren haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht“, so Urner.
Mehrheit verzichtet auf HDTV
Theoretisch kann sich das Wachstum noch einige Jahre auf diesem Niveau fortsetzen, denn wie eine gerade erst veröffentlichte Studie des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag des Satellitenbetreibers Astra zeigt, nutzen in Deutschland generell erst rund 45 Prozent der Haushalte hochauflösendes Fernsehen. Ein Grund dafür sind mit Sicherheit die zusätzlichen Kosten, die für den Empfang bei fast allen privaten Sendern in HD anfallen. Viele Zuschauer dürften aber auch den extra Aufwand für den Empfang verschlüsselter TV-Programme scheuen.
Bei HD+ möchte man trotzdem bereits auf den HD-Nachfolgestandard Ultra HD (UHD) setzen. Das Interesse auf Seiten der Verbraucher steige spürbar, aber es fehle an UHD-Inhalten. „Unser Ziel ist es, bei HD+ so rasch wie möglich UHD-Inhalte anzubieten, die deutlich über ein klassisches Demo-UHD-Angebot hinausreichen werden“, so Urner. Ein klassisches Henne-Ei-Problem gibt es bei UHD nicht mehr, die TV-Geräteindustrie hat sich angesichts eines fehlenden Inhalteangebots nicht bei der Enwicklung von UHD-Fernsehern zurückgehalten.
Wer sich heute in den Geschäften umschaut, sieht überall UHD-Fernseher. „Nur mit einem HD-Signal können die wesentlichen technologischen Vorzüge eines UHD-Fernsehgerätes bereits heute erlebt und die Qualitätsvorteile genutzt werden. Mit herkömmlicher Standard-Qualität als Quelle ist die Enttäuschung beim Kunden dagegen vorprogrammiert“, warnt Urner.
Alternativen für UHD-Inhalte
Ganz so ist es nicht: UHD-Inhalte kommen künftig nicht allein via Satellit ins Haus. Bereits jetzt bieten in Deutschland Onlinevideotheken wie Netflix und Amazon Instant Video erste UHD-Inhalte per Videostream an und vermutlich kommen vor Weihnachten 2015 erste Blu-ray-Discs mit UHD-Auflösung heraus. Die bei HD+ vertretenen Privatsender dürften sich angesichts der Kosten auf absehbare Zeit zurückhalten. Dagegen wird allgemein erwartet, das der Pay-TV-Anbieter Sky hierzulande den Anfang machen wird, um seinen Kunden einen exklusiven Vorteil bieten zu können.
Richtig ist allerdings: Wer dem Trend zu immer größeren Bilddiagonalen beim Fernsehern folgt, sollte nicht auf HDTV verzichten. Standard-Bildauflösung wirkt auf großen Fernsehern tatsächlich enttäuschend.
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